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^MMMunö W.M ««. NWch, Ur« e. jk-iemdek IS» LM Schneeberg Städtische Waldungen betr Das Branddirektorium. Lössnitz, am 4. September 1911. Sonntag, de» Iv. September d. I. friih « Uhr S. Uebung I. Komp., d. i. der in den Jahren 1888 und 1887 geborenen Mannschaften (außer Stadtteil Dreihansen). Sammelort: Rathausplatz vor dem Spritzengebäude. Nichterscheinen und Ungehorsam der Dienstpflichtigen werden bestraft; Nicht« erschienene haben außerdem nachzuüben. Pflichtfenerwehr Lößnitz. früher gebrachten Meldung der „Kölnischen Zeitung" aus Wien mitgeteiit, daß dort niemand das englische Dementi ernst genommen hat Selbst wenn Cartwright gezwungen werden sollte, die Urheberschaft der Aeußerungen in der „Reuen Freien Presse" direkt abzuleugnen, so würde er in Wien kein Glück damit haben, weil man dort ganz genau weiß, daß jene Aeußerungen, die übrigens nicht in der landläufigen Form eines Interviews mit Frage und Ant wort gebracht wurden, eine Zusammenstellung von Aus sprüchen des Botschafters gegenüber einem wohlbekannten Mitarbeiter der „Reuen Freien Presse" sind. ES wäre sogar fraglich, ob man Cartwright in Wien glauben würde, wenn er erklärte, er habe diese Aussprüche nicht in der Absicht getan, damit sie veröffentlicht würden, denn man kennt in Wien seine hetzerische Tätigkeit und seine Ver trautheit mit der Persönlichkeit des betreffenden Journalisten, der auS seinem Herzen niemals eine Mördergrube macht, zu gut, um ihm einen solchen mildernden Umstand zu- villigen zu können. Zu den mannigfachen Begleiterscheinungen des Ma rokkodramas, ist in diesen Tagen eine neue ge treten: angesichts der fortgesetzten belgischen Rüst ungen und der Verproviantierung der Grenzorte macht sich in der belgischen Gesellschaft eine Nervosität bemerk bar, unter der nach Berichten von Belgien bereisenden Kaufleuten die Geschäfte sehr zu leiden haben. In Brüssel verlautet übrigens, daß die belgischen Rüstungen nicht auf Anregung Frankreich-, sondern auf Wunsch Eng» iands erfolgt seien. Sie sollen eine eventuelle ener gische Abwehr sowohl eines französischen als auch eines deutschen LruppeneinfallS bezwecken. England gab angeb lich der belgischen Regierung den Wink, das wirksamste Mittel, einen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich zu verhindern, bestehe in der Aufbietung der ganzen Wehrkraft Belgiens, nm den Gegnern die Möglich, keit zu nehmen, auf neutralem belgischem Gebiet auf einander zu stoßen Diese edle Fürsorge Englands zu Gunsten des Friedens könnte naive Gemüftr zur Rührung stimmen, wenn nicht nachgerade jedes Kind wüßte, daß sich hinter den englischen Sammerpfötchen di« Krallen zn ver bergen pflegen Wie England vor ungefähr 14 Hag«fl dgrch die AuS- standskrawalle so wurde Frankreich in der verflossenen Woche durch die Teu«run gsr«volten schwex heim- «sucht. Plünderungen, Brandstiftungen und blutige Straßenkämpf,, di» sich nicht nur auf PH Ortschaften de* SroMazteMW jassen den Emst Ke Yap «kann««. Auch tu Belgien ist «S au» vemseloen Grund« „-rMdlriM, «stil» 1»IIt mit Ldmohme der loze nach de» Lonu- »od Femage». -dou-ewen! monUUL M Pf». L»stt«U: I»! L»t«dl»!ide)!rk der v»»m te» U». Pelli,eile iS plg , dual. I»» «oiwlss, I» ps... im «,i> tzr «»>» der isp. HorMiM 4L Pf,., i» «>dl..«eil dl- teile p Pf,. Bei dem im Gehöfte des Brauereibesitzers Herrn Emil Gläser eingestellt gewesenen Dienstpferv deS Herrn Obergendarm Göthel ist Influenza festgestellt worden. Schwarzenberg, am 5. September 1911. Dev Rat der Stadt. zu lärmenden Kundgebungen gekommen, aber fie haben dort nicht den gefährlichen Charakter angenommen wie tn Frankreich. Ob wirklich nur die Erhöhung der Lebens« mtttelpreise die Ursache der Tumulte ist oder ob sich in diesen die allgemeine Unzufriedenheit mit den Zuständen in der Republik Luft macht mag dahingestellt bleiben. Daß Frankreich ein günstiger Boden für derartige Ausschreitungen ist, haben in der letzten Zelt wiederholt die Winzerunruhen bewiesen. Aber wenn auch Teuerung die aufregend«» Szenen gezeitigt, von denen wir in diesen Tagen wiederholt berichtet haben, so können doch Exzesse wie sie tn St. Quentin, Douai, Aniche und anderen Orten vorgekommen sind, nur zur Vermehrung, nicht zur Verminderung des Elends bettragen. Lum Wiederbeginn Ser MarokkooortianSIungön. Die Verhandlungen zwischen dem Staatssekretär von Ki der len-Wächter und dem französischen Botschafter Cambon sind, wie tn Aussicht gestellt, am gestrige« Montag wieder ausgenommen worden. Mittags stattete Hr. Cambon dem Staatssekretär den angekündigten Besuch ab. Ueber das Ergebnis der Unterhandlungen wird vor läufig an amtlicher Stelle Stillschweigen beobachtet. Die Pariser Presse ist mit Kommentaren über d«« Wiederbeginn der Berliner Verhandlungen sehr zurück haltend. Beachtenswert ist höchstens, daß sich selbst der sonst so deutschfeindliche und kriegerische „Matin" zu friedlichen Ideen bekennt, «In 24 oder 48 Stunde« werde« wir klar sehen können", sagt er. »Welches aber auch die deutsche Meinung über die von Cambon über brachten Vorschläge sein möge, ein» ist schon jetzt absolut sicher: weder in Frankreich noch in Deutschland würde selbst der exaltierteste Mensch auch nur einen Augen blick lang die Annahme dulden, daß die Meinungs verschiedenheit, wenn eine solche auch nach der hegtigea Berliner Besprechung bestehen sollte, durch eine« Appell an dieW affen gelöst werden könnt«. Der Friede t st also nicht bedroht Da« gegen besteht ein ynhehagen, das sehr schwer auf ganz Europa lastet. Da die Heiden Regierungen und die Heid«« Mk«r fest entschlösse« sind, zu einer Entente zu gelangen, so verlangt die öffentliche Meinung aller Länder, W W der Berliner Unterredung der weitestgehend« N Tageblatt uni Ämtrblatt W flir öi« ka1.un- MbAchenVrMsn in M.Mnhain.KartmslM.I-hanw ge-rgMMLMtzLkusM§i,LchMb«sg.HclMvsnb^ Die Maul- un- Klauenseuche in Oberpfauneuftiel ist erloschen. Der durch Bekanntmachung vom 2l. August 1911 — abgedruckt in Nr. 195 des Erzgeb Voikefreunves vom Jahr« 1SI1 — gebildete Sperr- und Beobachtungsbezirk wird daher wieder ausgehoben. ' 1554 k'. Schwarzenberg, am 4 September 1911. Die Königliche Amtshauptmannschaft. wvcNonscbaa. Schneeberg, 3. September. Wohl mag der Sedantag im Laufe der 41 Jahre, die seit dem ruhmreichen 2 September 1870 dahinge gangen sind, mit mehr äußerem Festgrpränge, glanzvoller, lauter als diesmal gefeiert worden sein: tieser als jetzt wurzelte die vaterländische Begeisterung, die Sedanstimm ung — abgesehen von dem Siegssjahre und den ersten Jahren nach dem Kriege — wohl seit Dezennien nicht. Je mehr sich die Entscheidung in der Marokko- angeiegenhett Hinzieht, je länger die bange Un gewißheit dauert desto vernehmlicher kommt die Vater landsliebe und m>t ihr jene Stimmung zum Ausdruck, die einst die wackeren Kriegerscharen mit flammendem Mut erfüllte, für Deutschlands Ehre zu kämpfen, zu siegen und zu sterben Diese Vaterlandsliebe äußert sich in zahlreichen Resolutionen, die auch in der vergangenen Woche in unserem Heimatlaude Sachse» wie in anderen Teilen des großen deutschen Vaterlandes von nationalen politischen Parteien, Korporationen und Vereinen zur Marolkofrage angenommen wurden, sie äußerte sich als zahlreiche deutsche Fürsten mit unserem geliebten Landes- Herrn am Freitag zur Herbstparade in deö Reiches Hauptstadt um den Kaiser verwmmelt waren, äußere sich als der bekannte „englische Diplomat" durch die Vermittlung eines Wiener Blattes Deutschland in der denkbar schmählichsten Weise Herausforderle. Es gewährt keine Freude, sich mit diesem „Diplomaten" beschäftigen zu müssen, der auS dem Hinlerualte vorgistete Pfeile gegen alles schleudert, was uns lieb und w«rt ist, und dann mutig in die Ver senkung verschwindet — d. h. nicht etwa aus seiner amtlichen Stellung, wie man wohl hätte erwarten dürfen. Immerhin: um der ernsten Sache auch eine komische Sette abzugewinnen, sei die Nachricht erwähnt, daß Sir Fairfax Cartwright, der sich als ein so grimmer Deutschenfresser gebildet, deutsches Blut in seine»'Adern hat. Sein Barer, William Cornwallis Cartwright, ist ein englischer Gutsbesitzer, der tn zweiter Ehe, der der Bot schafter entstammt, di« deutsche Gouvername seiner Kinder, Klementine Gam, heiratete. Und sein« Großeltern waren Sir Thomas Cartwright, der 1850 ais britischer Gesandter am schwedischen Hof« starb, und die Gräfin Marie von S»nd>zell, ei», Lachur de« Oberst-Hofmeister» des König» Maximilian II. vau Bayern I Gegenüber dm Versuchen -«» Reut,,sitzen Dmmuz, Sir Fairfax «in zu mstw, wird übriaen« setzt 1« Bestätigung ein«, von ^n« schon Nachdem durch unverantwortlichen Leichtsinn spielender Kinder im Hohen Holz ei« Waldbraud entstanden ist, der uns großen Schaden und viel Kosten verursacht hat, alsbald darauf ein geringerer zweiter, weisen wir anderweit auf unsere nachstehende Be kanntmachung mit dem Bemerkungen hin, daß Zuwiderhandlungen un nachsichtlich mit Festnahme und Strafe geahndet werden. Weiter weisen wir auf das Verbot des Rauchens in irgend welcher Form auch auf den Waldwegen hin, welcher ebenso unnachsichtlich durchgeführt wird, sodaß Zuwider handlungen mit Festnahme und Strafe geahndet werden. Schneeberg, den 5. September 1911. Der Stadtrat. Dr. v. Woydt. Städtische Waldungen betr. Unter Bezugnahme auf das neue Forst- und Feldstrafgesetzbuch vom 96. Februar 1909 geben wir bekannt, daß wir für unsere sämtlichen städtischen Waldungen (in den Fiurbezlrke» von Schneeberg, Langenbach, Griesbach, Oberschlema, Niederschlema, selb ständigen GutSbezirkS Rittergut Niederschlema mit Neudörfel, Aue, Auerhammer, Neu dörfel, Zschorlau und Aibernau) fo gendeS feststellen I. Das Betreten von Kulturen (Schonungen), sowie Dickungen ist schlechthin dem Publikum verboten. 2. DaS Spazierengehen in den Waldungen ist nur während der Tageszeit, also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gestattet. Wir weisen noch besonders auf die an den Waldeingängen angebrachten Ver- votStaseln hin. Zuwiderhandlungen sind nach 8 19 des Gesetzes mit Geldstrafe bis 30 oder 0tt 1 Woche strafbar. Sryneeberg, den 5. September 1911. Der Stadlrat. gez Dr. v. Woydt, Bürgermeister. a»lin»ni-A«n«dme für »1, o» «atwitt», »scheininL, «owxrr di» »or- wiUo» ll Uhr. Sm, »Lrosckoss s»r Li, liichMgi,« der L-seioe» de,, o« diu »orjieschriideile« ika^w, sowie »u dtslimmlcr Steile wird nicht i'Iidiu, »heoso wird slir die «ich«,dell Iilepdoulsch aoszegedeaer r»,«>ze>> nicht giianiieri. LoiwLrsiae ^olirige nor a>,en v,r«o»dyohlonz. Fil klick- »ode ,I»,el»»dl«r MuiLldri«, mwhi sich die Ledodtlo» nicht oeroulw-rilich. 8A,ge«m»0i»»,ss»i ! valnfwund ZehmidarA. S«hn««veng 1p. Zins 81 öchwarrsnbsrglS. H Freitag und Sonnabend, den 8. und ». September LVLL bleiben sämtliche Rats- und Svarknssenräume vorzunehmender Reinigung wegen für alle nicht dringlichen Ange legenheiten geschloffen. Das Standesamt ist an beiden Tagen vormittags von 11—LS Uhr geöffnet. Schwarzenberg, am 4. September 1911. Dev Rat der Stadt. In Schwarzenberg ist das Pferd des Herrn Obergendarm VZ/lUUlMltl. Göthel au Influenza erkrankt. Grünhaiu, am 4. September 1911. Dev Bürgermeister. Nestler. ' Donnerstag, den 7. September LSLL, mittags R Uhr sollen in Pöhla I Rollwagen, L Keischerwagen, t Rennschlitten, L Pianino, 1 Musikwerk und SS Flaschen Wein versteigert werden. Sammelort der Bieter: „Gasthaus zum Anker« in Pöhla. Der Gerichtsvollzieher d. Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, den 4. Septbr. 1911. Donnerstag, de» 7. September LALL, nachmittags 2 Uhr solle« in Pöhla I Damennhr mit Kette, 1 Sofa und 1 Sofatisch versteigert werden. Sammelort der Bieter: „Gasthof Siegelhof" tn Pöhla. Der Gerichtsvollzieher d. Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, den 4. Septbr. 1911. l