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Sitzung morgen voraussichtlich nur kurz sei« und bta s Verhandlung am Mittwoch wieder ausgenommen werden, Rußland. Petersburg, 28. August. (Fürstliche Hoch« zetten.) Die Trauung der Prinzessin Tatjana Konstan- 8 ttnowna mit dem Fürsten Bagration, die anfänglich auf S «inen späteren Termin festgesetzt war, findet morgen in I aller Stille in Gegenwart des HofeS zu Pawlowsk statt. 8 Die Hochzeit ihres Bruders, des Fürsten Johann Kon« Z stantinowttsch, mit Helene von Gerbten wird am nächsten Sonntag zu Peterhos in Gegenwart des König- von Ser« bien und eventuell in Gegenwart des König- von Mon- tenegro gefeiert. Die Ankunft de» serbischen Thronfolgers . Alexander und die damit angeblich in Verbindung stehen« - den Heirat-pläne werden hier al» völlig unglaubhaft be« zeichnet. ES sei weder persönlich noch politisch die Steigung zu einer so intimen Verbindung mit Serbien vorhanden. s Lur Marokkokrtlis (Siehe auch die Artikel an der Spitze de» Blatte».) Wie verlautet wird der Reichskanzler am morgigen Mittwoch oder Donnerstag in Berlin eintreffen. Seine Ankunft in der Neichshauptstadt wird mit der Marokko« angeleg^nheit in Verbindung gebracht, zumal Staatssekretär von Ktderlen-Wächter entweder am heutigen Dienstag abend oder morgen früh von seiner Reise nach Berlin zurückkehrt, um seine AmtSgrschäfte wieder zu übernehmen und der französische Botschafter Cambon sich ungefähr zu derselben Zeit auf seinen Berliner Posten zurückbegibt. Die deutsch-französischen Marokko-Verhandlungen treten alsdann durch die zu erwartende Beratung de» Entwurfs, den Hr. Cambon aus Pari» mitbringt, in ihr ent scheidendes Stadium. Die amtlichen französischen Kreise verhalten sich, wie aus Paris berichtet wird, im Hinblick auf die Wiederauf nahme der Besprechung durchaus reserviert. Da» „Echo de Paris" glaubt von einem wesentlichen Fortschritt der Verhandlungen innerhalb der vier letzten Tage berichten zu können und erklärt, zur Verhand lung würde folgende» Programm stehen: 1. Französische Forderungen: Militärische, poli tische und administrative Reorganisation Marokkos durch Frankreich- französisch-marokkanische Mahalia, französisch-marokkanische Polizei, Eisenbahnen, Zölle, Post und Telegraph- Uebersiedlung des franzö sischen Mintsterresldenten von Tanger nach Fez, daS zum Hauptzentrum der französischen Einflußsphäre wird- Steuereinnahme, Zivilliste des Sultan») Zurück zahlung der Expeditionskosten. — 2. Bürgschaften für die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands: Gleiche Behandlung vor dem Zollamt, prozentuale Beteiligung Deutschlands an den großen öffentlichen Bauten und Ausschreibungen unter Vorbehalt der franzö sischen Rechte auf die Leitung und Regelung der strittigen Schürf ansprüche unter Berücksichtigung der von der Union ciss minos erworbenen Rechte, da die Landerwerb ungen der Mannesmann reellen Wert besitzen. — 3 Ge- bietSkompenfatioilen außerhalb Marokkos, die den Frankreich in Marokko gewährten Vorteilen ent sprechen müssen. Hier handelt es sich anscheinend um die Grenzbertchtigung Kongo«Kamerun in der Form, die der frühere Gouverneur von Kamerun angegeben hat. Zwei Pariser Journalisten ist es angeblich gelungen, Hrn. v. Ktderlen-Wachter zu interviewen. Herr v. Kiderlen-Wächter sagte dem einen Interviewer, dem „B. T." zufolge, daß er starke Hoffnung auf ein gutes Ende der Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland habe. Ausführlich ist ein anderes Gespräch, das ein Redakteur des „Excelsior" mit Herrn von Kiderlen gehabt hatte. ES fand während des Weges zum Bahnhofe in Chamonix, un mittelbar vor der Abreise des Staatssekretärs nach Genf statt. „Würden Exzellenz die Güte haben, mir einige Fragen zu beantworten ?" begann der Journalist. „Fragen können Sie immerhin," erwiderte Kiderlen. „Wann denken Sie nach Deutschland zurückzukehren?" Antwort: „Montag oder Dienstag. Ich habe gelesen, daß Herr Cambon Mon tag nach Berlin abreisen will und fahre deshalb nach Hause. Einen Tag bleibe ich noch in Genf und Bern und Dienstag bin ich in Berlin". Frage: „Und M a r o k k o?" Antwort: „Kann bi- Mittwoch ruhig schlafen." Frage: „Was denken Sie von der Situa tion?" Antwort: „Ich denke, daß alles sich sehr gut arrangieren kann. Wir werden die Verhandlungen auf einer neuen Grundlage beginnen." Frage: „Glauben Sie, daß Aussicht auf eln gutes Ende vorhanden ist?" Antwort: „Las glaube ich allerdings." Frage: „Also der Krieg wird vermieden?" Antwort: „Aller Wahrscheinlichkeit nach. Weder Frankreich noch Deutschland wünscht den Krieg, daS ist meine ehrliche Ueberzeugung." Frage: „Welche Ansprüche macht eigentlich Deutschland?" Antwort: „Wir haben in Marokko nur unsere wirtschaftlichen Jntereffen im Auge- Lvnd »vollen wir nicht. (?) Wenn Frankreich den Alge- ciraS-Vertrag sinngetreu respektiert hätte, wäre alles aus gezeichnet gegangen- aber man hat den französischen Han del auf Kosten des deutschen etwas zu stark begünstigt." Frage: „Und weiter?" Antwort: „Ich merke, daß ich schon zu viel sage. Sie sehen, daß ich heute sehr ge mütlich bin " — Hier hat das Gespräch ein Ende. Ueber eine spanische Truppenlandung in Südmarokko wird aus Madrid berichtet: Stach einer Meldung des „A. B. C." ans LaS Palmas werden am 20. d. M. 500 Soldaten an Bord des Transportdampfers „Almiraute Lobo" abgehrn, um Santa Cruz de Mar Veguena zu besetzen. (DaS genannte Santa Cruz liegt an der atlantischen Küste Südmarokko», etwa 130 Kilo meter südlich Agadir. D. Ned.). Ueber neuerliche Parteikundgebungen zur Marokkopolitik wird aus Berlin gemeldet, daß natto- nalliberale Abgeordnete au» der Provinz Brandenburg in einer im preußischen Abgeordnetenhause abgehaltenen Zusammenkunft eine Entschließung annahmen, in der u. a. ausgeführt wird: „Für die Entwicklung wichtiger Teile unserer Volkswirtschaft bietet Marokko Möglichkeiten, wie sie zu unseren Gunsten kaum noch in der Welt vorhanden find Deutschland darf sich daher von diesen zukunfts reichen Gebieten nicht htnwegdrängen lassen. Da« an geblich« Anerbieten Frankreich», uns für Zugeständnisse in Marokko Teile des französischen Kongogeb»ets zu über eignen muß als gänzlich ungenügend zurückgewiesen werden." Eine in Salzungen von der Freisinnigen Volks Partei einberusene Versammlung sandte nach einem Vortrage deS Abg. Or. Müller-Meiningen demReichS- kanzler die folgende Depesche: „Die in Bad Salzungen zahlreich versammelten patriotisch Gesinnten bitten den ver- antwortlichen Letter der Reichspolitik, die d eutschenJnter- ,fsen in Güdwest-Marokko kraftvoll zu wahren." , Wir schließen hieran die folgenden Telegramme : Nancy, 2S. Augnst. In der Sitzung de- General- rat- hielt Kolonialminister Lebrun eine Rede, in wel cher er bemerkte, Frankreich wart« in aller Ruhe den Ver lauf der im Gange befindlichen Unterhandlungen ab. E» hieße an der Menschlichkeit, am Glanze de» Jahrhundert-, an der Zivilisation und am Fortschritt verzweifeln, wenn zwei Nationen, welche auf gleichem Fuße und in gleicher Sorge um den Weltfrieden und ihre Würde verhandeln, nicht zu einer billigen Verständigung gelangen würden, in der beide die gleiche Sicherheit finden werden. Paris, 29. August. Botschafter Cambon, der sich morgen nach Berlin zurückbegibt, wird vor seiner Ab reise noch eine Besprechung mit dem Minister präsidenten haben. Im Verlaufe einer Unterredung, die der Botschafter gestern mit dem Minister de Selv«S hatte, erhielt er Weisungen betreffs der zu Ende dieser Woche in Berlin wird er auf,»nehmenden Verhandlungen. Der „Mattn" erklärt, daß' diese Weisungen nicht schriftlich erteilt worden sind. Toulon, 29. August. Die Panzerkreuzer „JuleS Mtchelet" und „Waldeck Rousseau" sind mit unbekannter Bestimmung abgegangen Mehreren Blättern zufolge soll die Abfahrt mit den be vorstehenden großen Flottenmanövern zusammenhängeu. Saittavatadrl Sos krzgabirgs- ganos nacb Srovburg all. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt". Diese Worte kennzeichneten die am Sonntag vom ErzgebirgSturngau veranstaltete Gauturn fahrt nach Frevbujcg, an der 360 Turner unsere» heimischen Gaue», darunär erfreulicherweise recht viele Damen, teil« nahmen. Die Fahrt war selten» de» unermüdlich tätigen Gau» turnwart», Hrn. Stadtsteuerriunehmer Emmrich-Aue, in vortrefflicher Weise vorbereitet worden. Pünktlich um 12 Uhr verließ der Sonderzug in der Nacht zum Sonn tag den Bahnhof Aue, und in froher Fahrt ging eS über Gößnitz—Zeitz—WeißenfelS—Naumburg dem Ziele Frey burg a. U. zu, das um ^5 Uhr früh erreicht wurde. Beim Einlaufen de» Zuge» wurde die Turnerschar von Mitgliedern der Stadtkapelle Freyburg begrüßt, und der Vorsitzende de» TurnerbundeS Freyburg, Hr. Amtsgericht»« sekretär Sickert, entbot den Turnern kurzen Willkommen gruß In geordnetem Zuge ging eS dann unter munteren Marschwetsen hinauf zum „Turnvater Jahn - Hau»", wo der Morgenkaffee eingenommen wurde. Um 8 Uhr be wegte sich der stattliche Zug, ebenfalls unter klingendem Spiel, durch dje Straßen, von der Bewohnerschaft freudig begrüßt, zur Gedenkfeier nach dem Grabinal des Altmeister- Jahn. Dort entbot zunächst Hr. Gauturnwart Emmrich«Aue den Turnfahrern und Turnfahrertnnen herzliche Be- grüßungSworte, an deren Schluß er die Anwesenden auf forderte, ihre Treue unentwegt dem Vaterlande zu be wahren, was durch «in dreimalige» „Gut Hell!" bekräftigt wurde. Hierauf bewillkommnete Hr. AmtSgerichtSfekretär Sickert als Vorsteher de- Freyburger TurnerbundeS die erzgebirgischen Turnfahrer namen» seine» Verein» und der turnfreundlichen Einwohnerschaft in herzlicher Weise. Sodann hielt Hr. Pastor Bähr- Johanngeorgenstadt eine packende Ansprache, in der er ans das Werk Jahn» ein- ging und die Lurnfahrer bat, immerfort am Ausbau dieses Werks durch treue Mitarbeit im Sinne deS Altmeister- tätig zu sein. Der zündenden Ansprache folgte die Nieder- legung eines mächtigen Eichenkranzes mit Schleifen in de« Lurnfarben mlt der Aufschrift: „In dankbarer Verehrung der sächsische ErzgebirgSturngau." Mit einem kurzen Schlußworte des Hrn. Emmrich und dem Gesang de» ersten Verses des alten Turner-Schutz- und Trutzliedes „Turner auf zum Streite" erreichte die würdige Gedenk feier ihr Ende. Nach einer photographischen Gesamtaufnahme der Turn fahrer seitens des Herrn Photograph Pretzsch-Freyburg er folgte in mehreren Gruppen die Besichtigung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten unter der Führung von Mitgliedern des TurnerbundeS Freyburg. Besichtigt wurden u. a. da» Jahn-Haus, in dem Jahn am 15. Oktober 1852^- starb, die Ertnnerungsturnhalle über Jahn'S Grab und das Jahn-Museum, beide» 1894 errichtet und Eigentum der Deutschen Turnerschaft, da» Schloß Naumburg u. a. m. Zum Mittagsmahl verteilten sich die Turner auf ver schiedene Wirtschaften. Während der Tafel im.Gasthaus zur Sektkellerei von Kloß <L Förster, wo die große Mehrzahl der Turnfahrer speiste, nahm der Frauen-Gauturuwart Hr. Turnlehrer G Lange-Aue Gelegenheit, seiner Freude über die sehr zahlreiche Beteiligung und den schönen Verlauf der Fahrt Ausdruck zu geben, um die sich besonders durch die guten Vorbereitungen Hr. Gauturnwart Emmrich verdient ge macht habe. Zum Zeichen des Danke» widmete er diesem ein dreimalige» „Gut Heil". Hr. Emmrich gab sodann noch einen eingegangenen Kartengrnß des leider aus Ge sundheitsrücksichten zur Teilnahme an der Fahrt behinder ten GauvertreterS, Hrn. Oberlehrer Herklotz-Eibenstock bekannt, der sogleich erwidert wurde- ebenso wurden der Kreisleitung deS 14. sächs. Turnkretse» zu Händen des Hrn. Kreisvertreters Fickenwirth, Direktor der Königl. LurnlehrerbildungSanstalt zu Dresden, Grüße der erzgrbir« gischen Turner übermittelt. Inzwischen hatten sich sämtliche Turufahrer in dem schattigen Garten der „Sektkellerei" gesammelt, von wo mit Musik der Abmarsch nach dem Bahnhof angrtret«« wurde. Dort richtete der Gauturnwart herzliche Danke», worte namen» de» ErzgebirgSgaueS an die Freyburger Turner und di« turnfreundliche Bewohnerschaft der alte» Jahnstadt. Diese in recht gutem Andenken zu bewahren bat der Vorsitzende de» Freyburger TurnerbundeS. Die Fahrt ging nun nach Bad Kösen, von wo eine Wander- ung auf die Rudelsburg angetreten würde. Dort ver weilten die erzgebirgischen Turner ungefähr 1^, Stunden. Dem Rückmarsch nach Bad Kösen durch schattige Wald wege folgte die Heimfahrt. Gegen '/,12 Uhr traf der Turnsonderzug, dessen Lokomotive mit einem großen Eichen- kränze geschmückt war, am Ausgangspunkt der Fahrt, Au«, an. Die Gauturnfahrt hat b«t allen Teilnehmer« erhebende, unvergeßliche Eindrücke hinterlassen. ragssgolMcvla. Dentschland. Berlin, 28. August (Auszeichnung des Grafen Schwerin-Löwitz.) Der „StaatSanzeiger" meldet: Der König verlieh anläßlich seiner Anwesenheit in der Provinz Pommern dem Vorsitzenden der Landwirt- schaftskammer der Provinz Pommern Rittergutsbesitzer Or. Graf von Schwerin auf Löwitz den Charakter als Wirkt. Geh. Rat mit dem Prädikat Exzellenz. Berlin, 28. August. (Elsaß « Lothrin gen Bundesstaat.) Durch kaiserliche Verordnung wird das Gesetz über die Verfassung Elsaß - Lothringens vom 31. Mai 1911 in seinem ganzen Umfange mit dem 1. Sep tember d. I. in Kraft gesetzt. Erfurt, 28. August. (Zum Kampfe im Metall gewerbe.) Die Verhandlungen in der Metall industrie sind hier gescheitert, weil die Arbeiter die Bedingungen der Arbeitgeber mit sehr großer Mehrheit abgelehnt haben. Morgen beginne» die Verhandlungen wegen der Gesamtaussperrung in Berlin. Hamburg, 28. August. (Lohnbewegung der Elektro Monteure.) Die Hamburger Elektromonteurs und Helfer traten in eine Lohnbewegung ein Sie unter breiteten dem Unternehmerverbande eine» neuen Lohntarif, auf den sie bis zum 31. d M. Antwort fordern. BreSl a u, 28. August. (W e ihb i schof vr. Marx 7.) Heute vormittag gegen 10'/. Uhr ist der Ehrendomherr Weihbischof 4)r. Marx im 76. Lebensjahre an Altersschwäche gestorben. Leipzig, 28. August (Eingestelltes Ver fahren.) Der Oberreichsanwalt hat den Eiseubahn sekretär Courtain aus Gmünden benachrichtigt, daß das gegen ihn eingeleitete Verfahren wegen versuchten Verrat- militärischer Geheimnisse eingestellt worden ist. Cour tain hatte den Artillerieschießplatz Grafenwöhr besucht und dort einem Unteroffizier gegenüber den Wunsch geäußert, ein Sprengstück als Andenken mitzunehmen. Infolge dieser Aeugerung wurde er wegen Hoch- und Landesverrat verhaftet und 5 Tage im Gefängnis behalten. Die Akten wurden nach Leipzig an das Reichsgericht geschickt, da» jetzt der Affäre ein Ende bereitet hat. Leipzig, 28. August. (Wieder rin deutscher Spion?) Nach Pariser Meldungen verhaftete gestern die Polizei in VouzierS (Departement des ArdenneS) einen 19jährige» deutsche» Studenten aus Leipzig, der sich der Spionage schuldig gemacht habe» soll. Auf dem Wege zur Mairie konnte der Verhaftete nur mit Mühe durch die Polizei vor der Lynchjustiz der wütenden Menge gerettet werden. Die französischen Behörde» verweigern über die noch geheimnisvolle Affäre jedwede Auskunft. In Leipzig ist über die Angelegenheit bis jetzt weder den politische» Behörde» noch der Universität eine Meldung zugegangen. Vermutlich hat die Spionagefurcht der dienst eifrigen Polizei von VouzierS einen Streich gespielt und der 19jährige Student, der sich wahrlich schwer zum Spion eignen dürfte, entpuppt sich al» ei» harmloser deutscher Tourist. England. London, 28. August. (Die angebliche Spio nage affä re Or. Schultz.) Heute fand in Plymouth die öffentliche Voruntersuchung gegen den angeblichen Spion Dr. Max Schultz aus Frankfurt a. M. statt. Die Anklage legt ihm zur Last, daß er an verschiedenen Tagen zwischen dem 1. Juni und 17. August im Kreise Plymouth ungesetzmäßig einen gewissen Samuel Hugh Duff dazu verleiten wollte, ein Verbreche» gegen da» Gesetz über militärische Geheimnisse zu begehen. Duff, ein junger Anwalt, hegte von Begin» seiner Bekanntschaft mit Dr. Schultz den Verdacht, daß dieser ein Spion sei. I» der Verhandlung bemerkte der Vertreter der Anklagebehörde, Schultz habe eine Reihe von Tatsachen betreffs der eng lischen Flotte und der Haltung England» in der Marokko krisis festzustellen versucht. Er habe eine Reihe von schrift lich formulierten Fragen an die beide« Personen gerichtet, die jetzt al» Zeugen auftreten und die die Fragen auf den Rat der Polizei beantworteten. Für die Informationen habe Schultz größere Sumssien versprochen Die erste von Schultz gestellte Frage habe wörtlich gelautet: Wa« ist die Ansicht der Offiziere der englischen Flotte über den Aus gang eine» Kriege» zwischen England und Frankreich einer seits und Deutschland andererseits und über die Wahr- cheinliqkeit eine» Krieges wegen der Marokkofrage? Die Verhandlung wurde auf morgen vertagt, doch wird die