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»k.A1 »4. NWch, ikl U. AUD 1Sll Oeffentl. Sitzung der Stadtverordneten z« Schneeberg Donnerstag, den »I. August r»»I, abends « Uhr. Hartenstein. während der für S. September dieses Jahres bekannt gegebene Viehmarkt mit Rück« sicht auf daS erneute Auftreten der Maul« und Klauenseuche in verschiedenen Orten des Bezirks von der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau Verbote« worden ist. Stadtrat Hartenstein, am 89. August 1911. Forberg, Bürgermeister. t »» IS,II« »,» LUtthme »» »,ch de» S,»»- »ed Feftkigiu. »I,»»,»,»> „„«Ich Sv-L > 3»see»Ie: I» LmtedlaUdr;!,» der «»»» der Uv. p!«t»IIe IS PI,., devvl. * I »4« I» «mlUchm ,e« »er ««um ter »s». 4S »s,, I» «idl..»ill »I, lell, 4S 'V »>'-!» erschei«,»»« «»«-' dl, „r- «UI«, I I vhr. «ine «r,Ä»ss für di« n-chUt-gl«. ,»f»«dme dir r°iel°e» »e^ «« de» v°r,,l«rledeu!» f°wU -« deili»M«r Stelle «lr» »i-l ?»>»>»» >de»I« wird für die «Ich«,dell I,I„H„U» „Adener Slu,«,,,» nicht«k««IIM. LveMllrUze Zlustel,« „r d«,ni v»r»«»v«»hl««<i. FL« «Ick- ,«de ei°g-s«°dler M°u°ll<rl,le macht ftch dl, «»dadtlail »Ich» ver»»l„rlllch. (9^e^aßaa«^a«^.aaaa1äraa«e^ 3" dem Geflügelbestande deS GütSbe» sitzer» Alfred Freitag hier, OrtSlisten«Nr. ^0 Abt. L, ist die Geflügelcholera auSgebrochen. Schwarzenberg, am 28. August 1911. Der Rat der Stadt. Or. Rüdiger. — Schulgeld Ane. Das am 15. August 1911 fällig gewesene Schulgeld für Realschule, Bürger schule«, Fortbildungsschule und Handfertigkeitsunterricht ist bis spätestens 81. August »SLL an unsere Stadtkassr, Stadthaus, Zimmer Nr 25, zu bezahlen. Au-, den 26 August 1911. Der Rat der Stadt. Nationale NunSgebung in Ser Marokkoirage. Wenn die Rede des Engländer- bewirkt haben sollte, daß Österreich, was es bisher noch nicht ausdrücklich getan hat, klipp und klar auf unsere Seite tritt, so har uns Cartwright ungewollt einen schätzbaren Dienst erwiesen, was uns aber nicht hindern soll, uns bei späteren Anlässen d« englischen Perfidie zu gedenken. Uevrigens eryuilen die Hetzereien des englischen .Diplomaten" in der „Reuen Freien Presse eine treffliche Antwort au- der Feder de- Prof. Han» Delbrück, des Herausgebers der „Preußischen Jahrbücher*. Delbrück- Antwort läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: I» Deutschland sei man der Ansicht, daß Frank« reich dis At-eetra-akte verletzt da» Ablonm Deutschland von 1909 mißachtet, die offene Tür in Marokko gesperrt habe und nach Fez gegangen sei, um Marokko in schnellerm oder langsamerm Tempo zu tuni» fizteren. Deutschland mache den Franzosen daraus keinen moralischen Bürwurf, aber wenn eS zugestehe, daß die Natur der Dinge eine wesentliche Vergrößerung des französischen Machtgebiet» mit sich bringe, müsse eS dafür seinerseits eine Kompensation verlangen. Es gäbe verschiedene Möglichkeiten der Lösung, namentlich komme in Betracht, ob mau gleich auf eine definitive Ausein andersetzung auszugehen wünsche oder auf eine provi sorische Lösung. In diesem Falle könnte der englische Diplomat zunächst damit recht behalten, daß der kreisende Berg nur ein Mäuschen gebären werde. Aber der Spott käme zu früh. In Deutschland wate man dann insoweit zufrieden, als durch die Kompensationen anerkannt sei, daß die anderen Seemächte nicht mehr befugt seien, die überseeischen Gebiete unter sich zu vertei len, ohne Deutschland zu berücksichtigen. Bet jedem weitern Schritte der Franzosen in Marokko aber würde auch Deutschland seine Ansprüche wieder anmelden. Es scheine, daß der englische Diplomat von diesem tiefern Hintergrund der Dinge wirklich keine Ahn ung habe. Er habe schlechthin unverantwortlich gehandelt,' indem er durch wahrheitswidrige Schilderung der Stimmung in Deutschland die Franzosen in ihrem Widerstande gegen die deutschen Forderungen bestärke. In der prinzipiellen Frage, sich bei der Weltpolit nicht mehr ausschließen zu lassen, habe die deutsche Ne gierung das Volk so gut wie einstimmig hinter sich. Start die Regierung zurückzuhaiten, treibe man sie vorwärts Das wisse man in Frankreich auch, und die französische Kammer werde sich daher schwerlich weigern, einen von der Regierung abgeschlossenen Vertrag zu genehmigen. Der eigentliche Sitz des Widerstandes gegen einen vernünftigen Ausgleich scheine vielmehr England zu sein Wenn der Weltfriede bedroht sei, sei das Lloyd George und diesem englischen Diplomaten zu danken. Auch in Deutschland werde man England diese Einmischung nicht vergessen. Was für einen Schaden hätte England da bei, wenn Deutschland für die Ueberlassung Marokkos an Frankreich Französisch-Kongo eiutauschte? Habe es nicht genug an der Herrschaft über ein volles Viertel der Menschheit, und glaube es, ein so großes Volt wie das deutsche auf alle Zeit in seinen Kontinentalgrenzen ein sperren zu können? Delbrück schließt: Kein Besonnener verkennt, wie grauenhaft heute ein Krieg nnter den Kultur völkern wüte» müßte. Aber die englische Diplomatie möge es sich merken: Demütigen läßt Deutschland sich nicht mehr, es möge kommen, was da wolle! Nus Sem Mnterbalt. Wie wir in der Sonntaq-nummer berichteten, hat sich kn der Wiener „Neuen Freien Presse" ein englischer „Diplomat" über die Haltung Deutschlands in der Marokko frage ausgesprochen und unter Versicherung der Freund schaft Englands für Frankreich auch im Falle eine- Krieges «eben heftigen Ausfällen gegen den Kaiser und seine Umgebung gesagt, Deutschland habe ohne jeden Grund sich in di« Marokkoaffäre gemischt, und man habe das Gefühl, daß Deutschland herausfordere. Der Diplomat ist, wie sich herausgestellt hat, der englisch« Botschafter in Wien Cartwright.. Wenn die Urheberschaft Cartwright» bisher noch nicht sicher gewesen wäre, nach dem schwachen Dementi, das er verbreiten läßt, steht sie fest. Das Dementi lautet: „Ich lehne die Verantwortung für ano nyme, in den Zeitungen erscheinende Artikel, deren Ursprung schlecht unterrichtete Leute mir zuschreiben, ab. Sir Fairfax Cartwright" Wenn Hr. Cartwright gesagt hätte: ich verbitte mir, Mich mit dem Artikel der „N. Fr. Pr." in Verbindung zu bringen und versichere, daß ich niemals solche oder- ähnliche Aeußerungen getan habe, so wäre ihm vielleicht zu glauben gewesen, daß er der Veröffentlichung fernsteht Da» „Dementi" mit seinen diplomausch scheinenden Wendungen wird aber niemanden davon überzeugen- Schlecht unterrichtete Leute sind eben immerhin nicht ununterrichtete. Die Tätigkeit des Hrn. Cartwright hat, wie versichert wird, schon seit den Zeiten des österreichisch-serbischen Kon flikts in der Hauptsache darin bestanden, hinter den Kulissen zu versuchen, Oesterreich und Deutschland auSetnanderzubringen. Wenner jetzt ausgerechnet in einer der angesehensten österreichischen Zeitungen offen auf den Plan tritt, loschen» er die gegenwärtige politische Lage für geeignet für das Aufgehen seiner Saat zu halten. Der Diplomat scheint sich aber, wenigstens was die österreichische Re gierung betrifft, verrechnet zu haben, das beweist die Ab- schüttelung, welche er sich durch die Wiener „Reichspost", das Organ des Erzherzog-Thronfolgers, gefallen lassen muß, (vgl. dl« gestrige Nummer unter „Marokko") Man darf geipannt sein, ob das österreichische Volk sich mit der An sicht seiner Regierung solidarisch erklärt und ob man bei ihm von „Nibelungentreue" reden kann. Dte Presse äußerungen der nächsten Tage werden wohl Klarheit darüber schaffen. Wie aus Wien nutgeteilt wird, gilt eS auch so gut wie ausgemacht, daß im österreichischen Abgeordneten haus? die Anfrage werde gestellt werde», ob es nicht dem diplomatischen Brauche widerspreche, wenn der bei Kaiser Franz Josef beglaubigte englische Vertreter die Politik seine» Bundesgenossen, de- deutschen Kaisers, verhöhnt und gegen sie den Vorwurf fortgesetzter Provokation er hebt. Es werde Cartwright im österreichischen Parlament gejagt werden, daß eS der Empfindung der Freunde deS Dreibundes entsprechen würde, wenn der Botschafter den Schauplatz seines Tatendranges in eine andere Stadt verlegte. Der Vorstand des Sächsische» Nationalen Landes« Ausschusses, welcher zahlreiche patriotische Vereinigungen ohne Unterschied der Parteirichtung um» faßt, hat einmütig eine Entschließung gefaßt, in der eS u a. heißt: In Erwägung, daß die Agitation der inter nationalen Sozialdemokratie dte Notwendigkeit der Abwehr eine- seit Jahren ganz offen mit de» vergifteten Waffen der Verleumdung und Verdächtigung geführten ^Kampfes gegen die nationalen, kulturellen und wirtschaftlichen Leden-bedlngungen des Deutschen Reich» verneint, in weiterer Erwägung, daß ein« von falschen Voraussetzungen au-gehende Agitation auch zu irrigen Folgerungen ge lange» muß, in der Erwägung endlich, daß t» ernster Stunde die konventionell-diplomatische Verkleidung der Abkommen mit »olle» Wahrhaft Platz Machen muß, betracht«» Ml atz al» eine gebieterische Pflicht, irreführende» Kund gebungen gegenüber die Tatsache» festzustellen, welche die gegenwärtige internationale Lage mit ihre» Ge fahren geschaffen haben." Es folgt dann eine knappe Dar stellung deS Ursprungs der Marokko-Wirren, der auf englischen Einfluß zurückzuführen ist. Stets hat England eS verstanden, Frankreich und mitunter auch Italien seinen Absichten dienstbar zu machen. „Trotz dieser Sachlage", so heißt es weiter, „haben Gelehrte wie Lömonon in jenem Geiste, der seit 1866 den Krieg zur Verhinderung derdeutschen Einheit vorbereitete, der schon 1849 Palmerston und seinen Schütz ling Ludivig Bonaparte zu einer Protestnote gegen die Ein« heitSbestrebungen deS deutschen Parlaments veranlaßte, sich der Mernationalen Preßhetze angeschlossen, die in allen Weltteilen die Lüge kolportiert, der Pa »ger ma nismuS Plane die Weltherrschaft und bedrohe die Welt mit brutaler Reaktion. Die Hetzer stad dabei allerdings in Widerspruch geraten mit Robert de Caix vom „Journal des DöbatS", der die Entente cor- diale als eine Liga der Besitzenden gegen daS kolonialarme Deutschland charakterisierte, das, um seine wachsende Be völkerung zu ernähren, „nach fremdem Gut strebe und Rohstoffgebtete für seine Industrie benötige." Dann heißt es weiter: Der Weg zu einem englisch-französischen Ein vernehmen wurde geebnet durch die Verdrängung der ge mäßigte» Republikaner vom StaatSruder. Diese wollten, wie die Touloner Feste gezeigt, im Einverständnis mit Rußland da- erdrückende Uebergewicht Englands einschränken. Dagegen hatten die 1898 zur Macht gelangten „Radicaux socialistes" schon 1881 gemeinsam mit den auf die parla mentarische Anarchie spekulierenden Vertretern dynastischer Sonderinteressen die Preisgebung Egyptens eingeleitet und sich als geeignet bewährt, Frankreich gleich Spante» und Portugal zum Vasallen Englands herabzuwürdige». . . . Die AlgeciraS-Konferenz machte, den englischen Wünschen entsprechend, nur halbe Arbeit, gleich der Berliner Konferenz, doch wurde wenigstens der Schein er zeugt, das Frankreich einen Steg errungen und seins Allianzen sich „bewährt" hätte«. Folge: dte Franzosen gingen bald über die Bestimmungen der Algeciras« Akte hinaus, die Spanier nahmen dann die ihnen zugewiesene Stellung ein, und Deutschland, da- man nötigenfalls durch Einschüchterung zur Nachgiebigkeit zwingen wollte, sandte ein Kriegsschiff nach Agadir, um territorial« Sicherung gegen wirtschaftliche Benachteiligung zu erlangen, zugleich in der Erkenntnis, daß die Marokkofrage nur ein Glied der Kette von Ereignissen bilden sollte, auf die der Ex präsident Loubet anspielte, als er Hrn. Adolf Brisson erzählte, Deutschland werde durch die Umstände gezwungen werden, Elsaß-Lothringen wieder herauszugeben. Dank de« Kulturarbeit staatlicher Fürsorge ist der deutsche Arbetterstand der gebildetste der Welt, sind seine Organisationen am besten diszipliniert und steht Deutschland an erster Stelle in der Sozialgesetzgebung. Eine über fde» Parteien stehende Staatsgewalt garantiert die korrekte Ausübung de» au- freier staatsmännischer Initiative gewährten allgemeinen Wahlrechts, während ln der amerikanischen und in der französischen Republik dte Wahlkorruption der Parteiherrschaft dte Ergebnisse der Wahle» fälscht. Anstatt die Staatsgewalt zu stütze» und ihre sozialen Aufgaben zu erleichtern, verharrt die deutsche Sozialdemokratie in einer negativen klein« bürgerlich-republikanischen Phraseologie, welche die gegen den organischen "Fortschritt reagierenden Elemente begünstigt und konserviert. Dia französische Soztaibemo- krati, ist trotz allgemeinen Wahlrecht» für Staat und Ge meinde in Anarchie versunken. Unfähig zu fruchtbarer Arbeit, greift sie zur Sabotage, zu, Zerstörung, zu« Brandstiftung. Nur tu solcher Wets, betätigt sich der