„Slawischen Rhapsodien“ und den „Slawischen Tänzen“ war hier jener Tonfall gefunden, der Dvorak nach Smetana zum Exponenten einer tsche chischen Musikkultur werden ließ. Dvorak war über eine lange Weg strecke hinweg ein Komponist, von dem man meinen könnte, er habe sich der „absoluten“ Musik ver schrieben, also sich gar nicht oder nur ganz wenig von außermusika lischen Ideen - Bildern, Gedichten, Erzählungen usw. - inspirieren ließ. Doch auffällig waren schon immer seine musikalischen Erzählqualitäten, seine Liebe zum Bühnengeschehen und eine aus gesprochen farbige Orchestersprache. Man war sogar geneigt, assoziative Momente in seinen sinfonischen Werken herauszuhören. Aber erst als reifer Komponist, als interna tionale Berühmtheit begann er, sich durch aus zu einer programmgebundenen Kompo sitionsweise zu bekennen, Werke zu schrei ben, die auf außermusikalischen Gedanken basieren. Dazu gehören die sinfonischen Dichtungen aus den späten 90er Jahren und einige Ouvertüren, die ausdrücklich für den Konzertsaal, nicht als Vorspiele für seine Opern, gedacht waren. Opernouvertüren werden allein deshalb nicht der sogenann ten Programmusik hinzugerechnet, weil sie ihrem Ursprung nach nicht als selbständige Werke anzusehen sind. In den Jahren 1891 und 1892 - die 8. Sin fonie hatte ihre Uraufführung erlebt und war mit ihrem Schöpfer nach England ge reist, um dort großartige Erfolge zu feiern - komponierte Dvorak einen dreiteiligen Zy klus, den er „Natur, Leben und Liebe" beti- I telte, den einzelnen Sätzen aber Überschrif- | Der Komponist als Leh rer am Prager Konser vatorium. Ihm war die Erziehung zu selbstän digem kompositori schen Denken wichti ger als eine kleinliche Fehlersuche in den Ar beiten seiner Schüler. Aufführungsdauer: ca. 40 Minuten ten gab, die den Haupttitel interpretieren