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regeegokckNcdks. Deutschland. Mainz, 11. August. (Der Kaiser in Mainz.) Die Hebungen auf dein Gratzen Sande begannen mit einem Exerzieren ^«S Dragoner-Regiment» dir. 6, au die sich eine Gefechtsübung unte Leitung des Generalleutnant» v. PllU'kow schloß, «lach der Kritik, die der Kaiser ab* hielt, begann di« Parade, an der 27*/, Bataillone, 5 Es kadronen und 2 Fußbatterien teilnahmen. Dann ritt der Kaiser mit dem Grotzherzog an der Spitze der Fahnen- kompagnie und der Standarteil-Eskadron unter Glocken- grläute znm großberzoglichen Schloß. Unterwegs wurden der Kaiser und der Großherzog von einer großen Menschen menge stürmisch begrüßt. Während des Einzüge» traf auch der Parsevaiballon über der Stadt ein Am Sckloß hielt Oberbürgermeister Dr. Göttelmann im Namen der Stadt eine Ansprache. Cronberg, 11. August. Der Kaiser, die Kron prinzessin von Griechenland und die Prinzessin Friedrich Kari von Hessen sind au» Mainz hier eingetragen. Berlin, 11. August. (Schlimme' Lage der Deutschen in Mexiko.) Bon den Deutschen der Pro vinz Puebla ist aus Puebla der deutschen Gesandtschaft in Mexiko das neuerliche dringliche Ersuchen um Ent sendung eines deutschen Kriegsschiffs in die mexika nischen Gewässer zugegangen, da die Bedrohungen der Deutschen sortdauern. Tie Gesandtschaft hat das Ersuchen der Reichsregierung zugestellt, dis bis zur Stunde noch keine Entschließung getroffen hat. Mit der Zentralregie- rung in Mexiko sind auf dem Kabelwege Verhandlungen von Berlin aus eingeleitet. Berlin, 11 August. (Der „Post".Artikel und Fürst Hatzfeldt) Der bekannte Brief des Fürsten Hatzfeldt hakte die Andeutung in der Presse veranlaßt, die Leute, die den Hatzfeldtschen Brief in die Oeffentiichkett gebracht, seien wohl in der Negierung zu suchen. Dem gegenüber ist die „Neue Politische Korrespondenz" in der Lage, festzustellen, daß Fürst Hatzfeldt selbit das Bekannt werden seines Schreibens in der Oeffentiichkett gewünscht und entsprechende Schritte dazu getan hat. Bremen, 11. August (Der Spion von Bremen.) Der wegen Spionageverdacht verhaftete Eng länder ist dem Untersuchungsrichter noch nicht vorgeführt worden. Die Bremer Kriminalpolizei hat die Akten nach Leipzig an das Reichsgericht geschickt, das be schließen wird, ob die Voruntersuchung direkt von den Bremer Behörden oder von der Reichsanwaltschaft in Leipzig geführt werden wird. ES steht nunmehr fest, daß der Verhaftete Bertram Stewart heißt, aus einer angesehenen Familie stammt, etwa 40 Jahre alt, Teilhaber der be kannten Anwaltsfirma Markby, Stewart u. Co. in London und Reserveoffizier in der Aeomanry ist Er ist in Bremen wegen seines auffälligen Verhaltens sistiert, ver nommen und dann wegen Spionageverdachts, Fluchtver dachts und Kollusionsgefahr in das Bremer Untersuchungs gefängnis gebracht worden. Man glaubt, ihn in Zujam- menhang mit den alten Sptonageasfären von Borkum und Homburg bringen zu können- wieweit diese Vermutung richtig ist, kann allein die Untersuchung ergeben. Der Beschuldigte bestreuet sämtliche ihm zur Last gelegten Ver gehen, jedoch befinden sich seine Aussagen teilweise im Widerspruch mit denjenigen vernommener Zeugen Aus England sind zwei Personen zum Besuch des Verhafteten hier gewesen, nämlich em Angestellter seines Bureaus namens Woolf und ein der Familie nahestehender Herr namens Boston Brnce. Beide haben die Erlaubnis er hallen, ihn im Untersuchungsgefängnis zu sprechen. Im Einverständnis mit Boston Bruce hat der hiesige Verteidiger Nir Stewarts, Dr. Finke, Mit Rücksicht aus die Bedeutung der Sache den momentan in Wiesbaden weilenden Spezia listen und Verteidiger in de» letzten Spionageprozepen, Justiziar Dr. v. Gordon (Berlin) zur Mitwirkung an der Verteidigung gewonnen. Irgend eine Unterhaltung mir An gehörigen des Beschuldigten m Wiesbaden Hal nicht stattge funden. Verwandte des Mr. Stewart sind seit seiner Ver haftung überhaupt nicht in Deutschland gewesen. :: Baden-Baden, 11. August. (Die Fernfahrt des Luftschiffs „S chwabe n.") Das Luftschiff „Schwaben" kehrte heute nachmittag 2'/. Uhr von Frankfurt am Main zurück und ist glücklich in der Halle gelandet. Oesterreich - Ungar». Wien, 11. August. (Oest er r e ichische Gäste bei den deutschen Flottenmanövern.) Außer dem Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand nimmt auch der Marlnckommanvanc Graf ^»ontecuccuti auf besondere Einladung des Kaisers Wilhelm an den deutschen Flotten manövern test. Budapest, 11. August. (Keine Vertagung der ungarischen Wehr Vorlage.) Im Abgeordneten hause beantragte Gras Theodor Batthanhi mit Rücksicht darauf, daß eine Krisis im Krlegsministerlum ausge- brachen sei und der Kriegsmintster demissionieren würde, die Vertagung der Verhandlungen über die Wehrvor lage. Ministerpräsident Graf tthuen - Hedervary er- widerte, selbst wenn die Demission in beglaubigter Form voriäge, wäre kem Grund zu einer Vertagung vorhanden, da die ungarische Regierung für die Vorlage verantwort lich sei L)er Antrag Barthanhl wurde mit großer Majo rität abge.ehnt. Agram, 11. August. (Generalstreik) Auf Be treiben der sozialdemokratische» Parteileitung ist heute mittag der Generalstreik verkündet worden. Gegenwärtig sind Bemühungen un Gauge, um den tatsächlichen Aus bruch des Generalstreiks zu verhindern. Frankreich, Pari», 11. Auguil (Mtlitärfeindliche Agita tion.) In CHLlons-jur-Marne wurde ein Bäcker namenS Schmidt verhaftet, der als Schrift,ührer einer sozialistisch- revoiutionären Vereinigung eine eifrige mtlitärfeindliche Tätigkeit entfaltete und zahlreiche Soldaten zur Fahnen- flucht verleitete. Die Verhaftung wurde vorgenomment auk Grund der Aussage« eine» Soldaten, der auf dem Bahnhof von THLlon» eine Fahrkarte nach ÄatNly an der französisch-deutschen Grenze lüste, und für seine Reise keinen glaubwürdigen Grund angebe» konnte. Bei dem Soldaten wurden anarchistische Schriften vorgefunden. In der Wohnung de- Bäcker- wurden Schriften beschlag nahmt, au» denen hervorgeht, daß Schmidt die Soldaten mit Geld unterstützte, um ihnen die Fahnenflucht zu er möglichen. Italien. Rom, 11. August. (Verschlimmerung im Be finden des Papstes.) „Vita" schreibt, daß der Zustand des Papstes gestern abend sich merkbar verschlimmert habe. Der Papst soll auch einen Ohnmachtsanfall gehabt haben. Der Arzt, der ständig bei ihm ist, soll eine Einspritzung gemacht haben. Die Nacht verbrachte der Papst ruhig. — „Messaggero" schreibt: Die Professoren Petacci, Marclua und Fava stellten gestern abend fest, daß der Papst etwa- fieberte und sich eine große Schwäche bemerkbar machte. Indessen war keine Verschlimmerung oder sonst etwas ein getreten, was zu Beunruhigungen Anlaß gegeben hätte' Die Aerzte blieben längere Zeit beim Papst und unter hielten sich mit ihm und den Schwestern, die den Vatikan gegen 10 Uhr verließen. Im Gegensatz zur „Vita"-Meldung lauten die offiziellen Nachrichten über da» Befinden de» Papstes beruhigend. Rom, 11. August. (Der König von Italien für die Abgebrannten von Stambul) König Viktor Emanuel hat für die Opfer des Brandunglücks in Konstantinopel 20000 Lire gespendet. Bulgarien. Sofia, 11 August, (»eine geheimen Rüstungen Bulgarien-.) „Progrös de Salouigue" berichtet, daß die Jungkürken trotz des Dementis der „Agence Bulgare" fortfahren, Nachrichten über angebliche geheime Rüstungen Bulgarien» zu verbreiten Das Presseburea.» erklärt mit Ermächtigung des Ministers deS Aeußern nachdrücklich, daß alle Nachrichten gänzlich erfunden und offenbar von dem Gedanken geleitet seien, die Beziehungen Bulgariens zur Türkei zu vergiften. SerMcbe klngslsgenbeitsn. Schneeberg, 12. August. Der Bezirk Schnee berg vom ErzgebtrgSt urn gau führt seine Jung- manuschaften am Sonntag, 3. September nach Zschorlau zu gemeinsamer Turnarbelt und friedlichem Wettkampf nach fröhlicher Wanderung. Die Kampfrichter vereinigen sich bereits vormittags */,12 Uhr in Schmidts Gasthof in Zschorlau zu einer Besprechung. Die jugendlichen Turu- sahrer sammeln sich unter Führung ihrer Vorturner beim Chausseehaus in Neustädtel, wo um */,1 Uhr mittags nach Zschorlau abmarschiert wird- Turnwart O. Markert (Tv Schneeberg) übernimmt die Führung. Nachmittags 1 Uhr beginnen die allgemeinen Freiübungen, denen sich ein volkstümliches Wetturuen anreiht in: Hochspringen oyne Brett, je 5 om über 90 om — 2 Punkte- Drei sprung, je 15 om über 7 in — 1 Punkt- Schleuderball- weitwerfen, je in über 18 in — 1 Punkt- 100 m- Schnelllaufen mit 3 Hindernissen (nach je 25 in ist eine */, rn hohe Sprungschnur), jede */§ Sekunde weniger als 18 Sek. — 1 Punkt- die 5. Oberschlemaer Gaufestfreiübung 60 Punkte berechtigen zu einem Preis. An die Vereins- turnwarte ist die Bitte gerichtet, nicht nur die besten, sondern alle Zöglinge mitzubringen. Schneeberg, 12. August. Der von hier flüchtig gewordene, wegen betrügerischen Bankerotts steck brieflich verfolgte Kaufman» Max Heidel, dessen in St. Gallen erfolgte Verhaftung wir vor kurzem meldeten, ist jetzt von der Schweiz aurgeliefert uud in daS Unter suchungsgefängnis nach Zwickau gebracht worden. Aue 12. August. Das Auer Parkfest wird heute abend durch eine im Hauptzelt stattfindende Vorfeie r erößnet, nachdem es in wochenlanger Arbeit aufs Beste vorbereitet worden ist. Wenn die ganze Anlage des Festes naturgemäß den vorangegangenen Parkfesten ähnelt, so ist doch nicht verabsäumt worden, den bewährten alte» Ver anstaltungen wieder Neues zuzugesellen. Unter letzterem sei besonder- die Rodelbahn von 80 Metern Länge erwähnt Neu ist auch ein Kasperle-Theater, eine Schießbude, Triumphschaukel usw. Bei der wiederauf- gelebte» Schönheitskonkurrenz harren sehr wertvolle Preise der snönsten Damen. Nicht unerwähnt sei die geschmackvolle Schmückung der Schaufenster vieler Geschäfte. Hoffentlich rechtfertigt der Weltergott auch diesmal seinen guten Ruf, den er von jeher zum Auer Parkfest gehabt hat. Aue, 12. August Zum Tierärztlichen Assistenten am Schlacht» und Viehhofe wurde Hr. Tierarzt Erwin Würmlin, zuletzt beim Hygienischen Institut, gewählt und verpflichtet Aue, 12. August. Die Milchpflege de- Verein» Sächsischer Fechtschule, die in de» verflossenen 4 Ferien-Wochen im Garten deS Stadtbrauerel-NestaurantS st..tlfand, geht mit heutigem Sonnabend zu Ende. 4 Wochen lang erhielten über 100 Kinder täglich früh und abends Milch mit Semmel und erfreuten sich dann unter Leitung von Damen und Herren an Unterhaltungsspielen. Eitel Lust und Freude herrschte unter den Kindern, ^thre frischen Gesichter zeugen davon, wie gut ihnen die Kur bekommen ist Aue, 12. August. An der vom Landesverband Sachsen des Deutschen Flottenvereins vom 12. bis 16 August für Mitglieder des Bundes ev-luth. Männer- und Jüngiingsverelne veranstalteten Sonderfahrt an die Wasserkante nehmen 9 Mitglieder des JüngltngSvereins Aue teil Schwarzenberg, 12. August. Hr. Bäckermeister Rudolf Unger, hier, feierte heute sein 50 jährige» Bürgerjubtläum. Au» diesem Anlaß ist dem Jubilar heute vormittag durch Hrn Bürgermeister 4-r Rüdiger ein Ehrendiplom bet entsprechender Ansprache über« reicht worden. Hartenstein, 12. August. Hrn. Gustav Adolf Baumann hier wurde der Ehrenbrief der deutschen Turnerschaft verliehen Gelegentlich da» heute und morgen stattfindenden 50jährigen Jubiläum» de» hiesigen älteren Turnverein» wird ihm diese wohlverdiente Au»- zeichnung überreicht werden. Beierfeld, 12 August. Dergestern abend hieri« Gasthaus „Goldene Krone" abgehaltenen öffentlichen politischen Versamlung, in der Hr. ReichStagSadg Dr. Stresemann über „Die politische Lage im Reiche" sprach, wohnte» trotz de- am Tage stattgehabten Schul feste» und eine- von sozialdemokratischer Seite ergangenen Verbot», die Versammlung zu besuchen, 160 Personen bei. Nachdem Hr Schuldirektor Härtig-Schwarzenberg die Versammlung mit begrüßenden Worten eröffnet, verbreitete sich Dr. Stresemann einleitend über die vom Abg. Naab gegen ihn gerichteten Angriffe Er bezeichnete sie al- Ver leumdungen, gab von einem Schreiben Kenntnis, in welchem die Mitglieder des AufsichtSratS der „Komet-Gesell- sckaft" an Eidesstatt versichern, daß Dr Stresemann in keiner Weis« finanziell an der Gründung beteiligt sei und daß deshalb seine Angaben vollständig der Wahrheit ent sprechen. (In dieser Angelegenheit wird von Hrn. Dt. Stresemann demnächst noch in der Presse daS Wort ergriffen werden.) Dann ging der Redner auf die äußere poli tische Lage und die jetzt im Vordergrund stehende Marokkofrage ein. Das Vorgehen der Regierung sei zu begrüßen und er sei fest davon überzeugt, daß Hr. von Kiderlen - Wächter einen Vertrag zu Stande bringen werde, in welchem die deutschen Rechte wohl gewahrt werden. Zu bedauern sei die Haltung der deutschen Sozialdemokratie, die auch hier wieder ihre Vater landslosigkeit im Gegensatz zur englischen und fran zösischen Sozialdemokratie beweise. Hier handle eS sich nicht um ein frivoles Spiel sondern um den Ruhm und das Ansehen deS Deutschen Reichs. Zur in neren politischen Lage übergehend, zog der Redner die Blockpolitik und die Sprengung des Blocks in den Bereich seiner Betrachtungen. Weiter ging er auf die NeichSf inanzreform ein- der lebhafte Beifall war ein Zeichen dafür, daß Dr. Stresemann und seine Partei im Sinne der Anwesenden gehandelt haben. Auch die Reichsversicherungsordnung erfuhr eine eingehende Besprechung, ebenso die in der nächsten Session zur Verabschiedung kommende Privatbeamtenversichung. Am Schluffe seiner Rede wendete sich Dr. Stresemann gegen Angriffe der rechts stehenden Parteien und verwies auf die heute abend in Schwarzenberg stattfindende Ver sammlung. Er müsse immer wieder betonen, daß er sich nur von seiner ehrlichen Ueberzeuguug leite» lasse, der er zu jeder Zeit Audruck gebe. Der 1*/, stündige Vortrag fand anhaltenden Beifall In der Diskussion geißelte Hr. Parteisekretär Kröner unter stürmischem Beifall daS Ver halten der Sozialdemokratie. Wenn auch die „Volksstimme" die Parole ausgegeben habe, die Versammlung nicht zu be suchen, so beweise doch der Besuch, auf welchen schlechten Boden diese Warnung gefallen sei. Es sei auch bezeichnend für die Sozialdemokratie, daß sie ihre Schäfletn hüte und ängst lich bemüht sei, daß sie ja keine andere geistige 'Nahrung erhallen als auS ihrer Presse und von ihren Agitatoren. Wenn die „Bolksstimme" weiter behaupte, daß in den national- liberalen Versammlungen die freie Redezeit nicht geivährt würde, so sei dies eine Unwahrheit, denn bis jetzt hätten die Sozialdemokraten unbeschränkte Redefreiheit erhalten. Weiter wies der Redner auf die unanständige Kampfes- weise der Sozialdemokratie gegen Dr. Stresemann hin. Die Aufforderung, Dr. Stresemann wieder zu wählen und jetzt schon für ihn einzutreten wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen, worauf die Versammlung nach dem Gesang des Liedes „Deutschland über alles" von Hrn. Direktor Härtig mit Dankesworten geschlossen wurde. Eibenstock, 11. August. Gestern stürzte ein seit etwa 8 Tagen bei einer hiesigen Familie im Dienst stehendes Mädchen beim Fensterputzen aus dem 2. Stock auf die Straße herab. Trotz des gefährlichen Sturzes kam daS Mädchen glimpflich davon- außer Beulen und blutunterlaufenen Qeutschungen zog es sich keine be sonderen Verletzungen zu. Eibenstock, 11 August. Eine eigenartige mit Fieber erscheinungen und Brechdurchfall verbundene Darm krank h eit tritt gegenwärtig hier epidemisch auf. Besonders ist eine große Anzahl Kinder davon betroffen. Schönheide, 10. August Auf der abschüssigen Webersbergstraße wurde hier eme hochbetagte hiesige Ein wohnerin von einem Radfahrer überfahren Die Greisin stürzte so unglücklich, daß sie einen komvlizierten Beinbruch erlitt. Die Schuld soll den Radfahrer treffen. Johanngeorgenstadt, 11. August Auf AN' regung und Einladung des Hrn. Bürgermeisters Rosen feld fand sich gestern abend eme Anzahl hiesiger Bürger im Bürgervereinslokale zu einer Versammlung ein. Hr. Bürgermeister Rosenfeld eröffnete die Versammlung mit den Worten: „Das Volk, welches seine Toten ehrt, ehrt sich selbst", und betonte, baß im vorigen Jahrhundert 40 Jahre lang ein bewährter Schuimann für die hiesige Schule tn Segen gewirkt habe, aber leider infolge der Strömungen der damaligen Zeit nicht zu Ehren ge langt sei. Dieser Schulmann sei Rektor Böhme ge wesen. ES sei nun eine Dankespflicht und an der Zeit, wieder gut zu machen, was man s. Z versäumt habe. Er glaube, daß da» Andenken an Böhme am besten durch die Errichtung einer „Rektor Böhme-Stiftung" ge wahrt werde Die Anregung sand bet den Anwesenden, meist ehemaligen Schülern Böhme», allseitige Zustimmung und man beschloß einstimmig, einen Fond» zu einer „Rek tor Böhme-Stiftung", deren Zinsen zu Schulzwecken ver wendet werden sollen, zu gründen. Die sofort in Umlauf gesetzte Zetchnungsliste ergab 119 Mark. Hr. Bürger meister Rosenfeld dankte für die reichlichen Zeichnungen und sprach den Wunsch au-, daß die Summe der Stift ung sich tn den nächsten Tagen recht vermehren möge. Auch die au»wärt» wohnenden «hemaltgen Schüler sollen für dt« Stiftung interessiert «erden.