ren Instrumenten“, das heißt mit jeweils verschiedenen Streichern, Bläsern oder sogar Solocembalo für das Concertino. Das verleiht jedem Konzert den Rang eines eigenen musikalischen Individuums: eine schöpferi sche Selektion aus den Möglichkeiten des zugrunde liegenden Concerto-grosso-Typs Vivaldischer Prägung. Und so steht sich wirklich die gesamte Spanne verschiedenster Spielmöglichkeiten gegenüber, die vom Grup pen- bis zum Solokonzert reicht. Diese Kon zerte hat Bach möglicherweise auch für sich als Versuchsfeld angesehen, denn gerade die Unterschiedlichkeit aller sechs Werke ist be sonders augenfällig, nicht nur wegen der in strumentalen Besetzungen, sondern auch in ihrem musikalischen Ausdrucksreichtum und im kunstvollen Wechselspiel zwischen solisti- schen und orchestralen Abschnitten. Im Brandenburgischen Konzert Nr. 3 G-Dur scheint der Typus des Concerto grosso fast aufgegeben. Zum einen umfaßt das Werk nur zwei auskomponierte Sätze. Sie sind durch zwei Adagio-Akkorde (phrygische Ka denz) miteinander verbunden, gewissermaßen das Rudiment eines langsamen Mittelsatzes, und eröffnen somit die Möglichkeit einer Im provisation. Zum anderen wird auf die für ein Concerto grosso typischen Soli verzichtet. Es konzertieren vielmehr drei gleichberechtigte Streichergruppen verschiedener Lagen, je drei Violinen, Violen und Violoncelli über dem gemeinsamen Baßfundament ganz in der Tra dition einer instrumentalen Mehrchörigkeit. Ganz anders das am Schluß unseres Pro grammes erklingende Brandenburgische Konzert Nr. 4, ebenfalls in G-Dur. Hier finden wir eine echte Concertino-Gruppe, bestehend aus zwei Blockflöten und einer Violine, die mit- und gegeneinander Konzertieren, sich mit dem Tutti mischen und wieder heraustreten.