Aufführungsdauer: ca. 22 Minuten internen Verbindungsklammer in der Art eines Refrains eingesetzt. Dieses „Motto“ wird darüber hinaus im abschließenden „Gloria“ erneut zitiert. Aber auch die übri gen Sätze zeigen Concerto-Elemente. Der dritte („Gloria et divitiae“) ist eine alternie rende Reihe von fast instrumentalen Kolo raturen der beiden Sopranstimmen, im fünften („Jucundus homo“) wird das reichkolorierte Sopransolo durch ein regelrechtes Orchester tutti eingeleitet, im siebenten („Paratum cor ejus“) haben die einander Fragen stellenden Chöre einen tänzerischen Gagliarden-Rhyth- mus. Die Chorsätze zeigen einen sonderglei chen Reichtum an Einfällen. Hier reicht die Erfindungsgabe Vivaldis von der madrigalar tigen Faktur bis zu den sinfonischen Chorta bleaus der barocken Oratorien. Das Stabat mater, im Original übrigens für eine Frauenstimme, einen tiefen Alt (Con- tralto), komponiert, zählt unstreitig zu den bedeutendsten Kirchenkompositionen des ve nezianischen Meisters. Es stellt eine der ein drucksvollsten Vertonungen des berühmten Textes von Jacopone da Todi (1228 - 1306) dar. Diese Gebets-Dichtung wurde seit alters her immer wieder vertont. Die Komposition gliedert sich in neun Stücke. Drei von ihnen, die Nummer 1 bis 3, werden in den drei un mittelbar folgenden wiederverwendet, aller dings mit neuem Text unterlegt, den Versen der Dichtung Jacopones folgend. Der weite re Text endet nach der achten Nummer („Fac ut ardeat“), so daß ein großer Teil der Sequenz zu fehlen scheint. So läßt sich nur schwer entscheiden, ob es sich bei diesem Werk um ein Fragment oder das vollständi ge Werk des Komponisten handelt und ob Vivaldi sich mit Absicht darauf beschränkt hat, nur die bedeutendsten Textabschnitte in Musik zu setzen. Der musikalische Aufbau