entstanden sind, darunter viele Opern und zusätzlich ein kirchliches und weltliches (Eu- vre ohnegleichen. Und wie bekannt Vivaldi bereits zu seiner Zeit war, zeigen etliche Druckausgaben, damals noch eine absolute Besonderheit. Das zeigen aber auch die vie len Abschriften seiner Konzertwerke, die be reits zu seinen Lebzeiten an den europäi schen Höfen gesammelt wurden, um aus ihnen musizieren zu können. Der Komponist, wegen seiner roten Haarfar be und seiner Soutane - er hatte 1703 die niederen Weihen empfangen - in seiner nächsten Umgebung als der „rote Priester“ („11 prete rosso“) bekannt, war durchaus nicht einer von vielen, sondern ein wirklicher Meister des Außergewöhnlichen, des Uner hörten, Elitären, eben des Extravaganten, kurz, einer der faszinierendsten Musiker gestalten des Spätbarock. Sein Ruf stand in ganz Europa außer Frage. Als Violinvirtuose, Kapellmeister und Komponist hat er überall ein breites Publikum in seinen Bann ge zogen. Sein instrumentales Schaffen hat auf die Komponisten seiner und der nachfolgen den Generation eine geradezu zwingende Anziehungskraft ausgeübt und die Entwick lung des Instrumentalkonzerts auf lange Sicht entscheidend geprägt. Es war eine wirk lich „gantz neue Art“ zu musizieren entstan den, eine Erprobung von immer neuen Gat tungen, Formen, Stil- und Ausdrucksmitteln, eine eindeutige Zuwendung zu der längst entstandenen, aber immer noch als neuartig empfundenen Dur-Moll-Harmonik. Neuartig wirkten auch die weiteneichenden Modula tionsmöglichkeiten vor allem in den Soloab schnitten der Konzerte und eine feinsinnige Differenzierung der Thematik zwischen den prägnanten Ritornellen und figurativen Soli. Ganz ohne Zweifel haben gerade etliche geb. 4.3.1678 in Venedig; gest. 28.7.1741 in Wien 1703 Priesterweihe danach bis 1740 mit mehreren Unterbre chungen Violinlehrer und Dirigent des „Ospedale della Pieta“ in Venedig, später dort auch Hauskomponist 1718/19 - 21/22 in Diensten des Markgrafen Philipp von Hessen- Darmstadt mit Sitz in Mantua reiste 1725 nach Amsterdam, später auf Einladung von Kaiser Karl VI. nach Wien 1740 erneute Wienreise