Bach und ... Thema der Zyklus-Konzerte Im Gedenken an Bachs 250. Todestag wol len wir auf den Spuren dieses „Urvaters der Harmonie“ (Beethoven) wandeln, sowohl sein Werk ehren, als auch Wege der Musik entwicklung kennenlemen. Wir wollen zei gen, daß Bach weder „Anfang“ noch „Ende aller Musik“ ist, obwohl dieses viel zitierte Wort Max Regers es nahezulegen scheint. Wir wissen, daß Bach ebenso wie andere Komponisten in einer Entwicklungslinie ge standen hat und nicht wie Phönix aus der Asche gestiegen ist. Er hatte sogar bedeu tende Vorgänger und konnte von ihnen ler nen. Und daß viele Komponisten wiederum von ihm gelernt haben, zeigt die ungebro chene, bis zum heutigen Tag reichende kompositorische Auseinandersetzung mit seinem Werk. Im heutigen Konzert soll ein Meister zu Wort kommen, der als ein Weg bereiter Bachs gelten kann: Antonio Vivaldi, der Schöpfer der berühmten „Jahreszeiten“- Konzerte, einem geigerischen Dauerbrenner. Wir aber wollen ihn nicht als berühmten In strumentalkomponisten präsentieren, sondern als den weniger bekannten Schöpfer kirchli cher Vokalwerke. Vivaldi ist frühzeitig über die Grenzen seiner italienischen Heimat hin aus bekannt geworden als ein bedeutender Violinspieler und Komponist. Bach hat meh rere seiner Instrumentalwerke umgearbeitet, einige für Cembalo, andere für Orgel und die von ihm deutlich geprägte Konzertform übernommen und weiterentwickelt. So begeg nen wir Vivaldi zum Auftakt einer Bach-Eh rung in vier beachtenswerten kirchenmusi kalischen Kompositionen, sozusagen in einem Querschnitt seiner diesbezüglichen Arbeiten.