Aufführungsdauer: ca. 28 Minuten Im Mittelteil übernimmt das Klavier die Trommelbegleitung - der Geräuschanteil des Tons wird durch clusterartige Klangblöcke angedeutet und den Holzbläsern ist die Melodie zugewiesen. Das vollzieht sich zu dem in einer drohenden, immer lauter wer denden Steigerung. Die unerhörteste Stelle der Partitur ist aber der schnelle Übergang vom Mittelsatz zum Finale: Schlagzeugrhythmen und unarti kuliertes Brüllen der Posaunenglissandi wei sen auf der Ebene des nackten Geräusches den Weg von der Natur zur taghellen Maschinenmusik des letzten Satzes, dessen musikalische Haltung noch barbarischer, härter und unerbittlicher erdröhnt als im ersten Satz. Über einem fast sechzig Takte währenden Ostinato erscheint dort das Thema. Und noch konsequenter als im Kopf satz sind die Motive melodisch kaum kontu- riert; sie zucken als rhythmische Floskeln auf. Klavier und Orchester verschmelzen in dem gewaltigen Stampfen und Dröhnen. Sein Klavierkonzert Nr. 2 komponierte Bar- tök vom Oktober 1930 bis zum Oktober des folgenden Jahres als „Gegenstück zum ersten“, das bislang kaum mehr als einen Achtungserfolg erzielt hatte wegen seiner unerbittlichen Härte. Bartök wollte nun eine „thematisch gefälligere“ Musiksprache an schlagen und entschloß sich deshalb, im zweiten Klavierkonzert die thematische Profilierung gegenüber dem Rhythmus in den Vordergrund zu stellen und das Solo instrument nicht allein als interessante Art von Schlagzeug zu behandeln, sondern als Akkordinstrument. Er näherte sich be wußt den „neoklassizistischen“ Tendenzen, freilich auf ganz eigene Weise. Er faßte nämlich jetzt das Prinzip des Konzertierens