„die von der jugendlichen, optimistischen Vitalität und der unbezähmbaren Kühnheit des Geistes erfüllt ist, die den amerikani schen Menschen erfüllt“. Auch würde es nicht von gutem Geschmack zeugen, musi kalische „Ideen aus den Plantagenliedern zu schöpfen“. Dvorak ließ sich nicht beirren und begann zu Beginn des Jahres 1893 mit der Niederschrift einer neuen, seiner Sinfonie in e-Moll, die er mit dem Titel „Aus der Neuen Welt“ bedachte. Schon im Mai war das Werk abgeschlossen. Immer wieder ist gestritten worden, was denn nun wirklich amerikanisch an diesem Werk sei, abgesehen von einigen melodischen und rhythmischen Floskeln, die aber - teilweise zumindest - auch in Volks gesängen anderer Länder zu finden seien. Doch der Komponist selbst glaubte daran, typisch musikalisches Material in Amerika gefunden und dieses auch entsprechend verarbeitet zu haben. Als der „Erfinder der amerikanischen Musik“ - wie man meinte - wollte er dann doch nicht gelten. Er habe zwar von keiner originalen Melodie Ge brauch gemacht, gestand er, doch „ich habe ... eigene Themen geschrieben, denen ich die Besonderheiten der Indianermusik verlieh. Indem ich diese Themen zum Vorwurf nahm, habe ich sie mit allen Errungenschaf ten der modernen Rhythmik, Harmonik und Kontrapunktik sowie des Orchesterkolorits zur Entwicklung gebracht“. Er sagte aber auch, „es scheint, ich habe ihnen den Ver stand verdreht! Bei uns zu Hause wird man begreifen, was ich meinte!“ Tatsächlich ließ er mit diesem Gruß „Aus der Neuen Welt“ eines seiner besten und zugleich typisch tschechischen Schöpfungen in die ganze Welt hinausgehen, ein Werk, das seither zu den volkstümlichsten und beliebtesten des sinfonischen Repertoires gehört. Aufführungsdauer: ca. 40 Minuten