Als Professor am Leningrader Kon servatorium lehrte er immerhin vier volle Jahre und durchlebte dort die schrecklichen Kriegsjahre. Seine Siebente, die sogenannte „Lenin grader" Sinfonie, entstand ganz unter diesem Eindruck des eigenen Erlebnisses. In den 40er Jahren übernahm er dann die Komponi stenklasse des Moskauer Konserva toriums. Aber eine tiefe Angst lebte in ihm weiterhin und bestimmte damit auch über lange Zeit seine kompositorische Haltung, die sich mehr an der „gesunden, verständli chen und realistischen Tradition" der russischen Musik orientieren mußte. Und immer war es eine rechte Gradwanderung. Einerseits durfte er nicht das „weise" Urteil der Partei in Frage stellen, vermiet also sogar entfernte Anklänge an „avantgardistisch" oder „formali stisch" verschrieene Experimente, andererseits konnte und wollte er dennoch aus dem eigenen, ästhe tisch begründeten Denkschema nicht völlig heraustreten. 1948 wurde er erneut gemaßregelt, gemeinsam mit Prokofjew und Chatschaturjan. Er beantwortete dies, um sich zu schützen, mit einem neuen Werk in demonstrati ver Demut vor der großen Partei und schuf das Oratorium „Lied von den Wäldern", eine Verherrlichung der stalinistischen Aufbauleistung. Selbst noch in der sogenannten „Tauwetter"-Periode nach Stalins Tod (1953) ebbte der „Formalis musstreit" nicht ab. Doch Schosta- kowitsch war zum Kampf bereit, nicht in der politischen Arena, sondern mit seinen Waffen, der Musik. Er verwendete z. B. in neuen Schöpfungen ältere Frag mente aus seinen Arbeiten, solche, die seinerzeit offen kritisiert wor den waren und weichte damit Ver krustungen auf, die ihn einst ge hindert hatten, „modern" zu sein. Seine Tonsprache wurde immer selbstbewußter, wußte er sich doch auf einem richtigen Weg. Ältere, seinerzeit abgelehnte Werke ka men wieder in die Programme. Seine Oper „Die Nase" durfte so gar wieder aufgeführt werden (1974). Ungeachtet der mannig fachen Auseinandersetzungen mit Als loyaler Bürger seines Landes nahm Schostakowitsch auch offizielle Pflichten wahr, u.a. als Sekretär des Kompo nistenverbandes. Musikhaus Herrmann 01454 Radeberg Dresdener Straße 12-14 Tel.: 035 28/443553 Instrumente in großer Auswahl Wir bieten seriösen, modernen Instrumentalunterricht Ihr Instrument in guten Händen ! Joachim Zimmermann Wasastraße 16 -01219 Dresden-Strehlen Telefon (03 51)476 3 3 55 zu erreichen mit: S-Bahn: Bahnhof Strehlen Straßenbahn: Wasaplatz Nr. 9/13 Bus: Wasaplatz Nr. 75/89 und 61/93 jGeigenbaumeister in Drespe^