Haydns, Mozarts, aber schließlich vor allem Beethovens inspiriert, er kannte in ihnen große Vorbilder und war sich schon als ganz jun ger Mann seiner eigenen schöpfe rischen Potenz bewußt. Seine 1. Sinfonie komponierte er bereits mit 16 Jahren, selbst noch Schüler im Konvikt, und schrieb fünf weite re, beinahe jedes Jahr eine, bis 1818. Und da entstand seine Sinfonie Nr. 6 in C-Dur. Sie wird gern in Abgrenzung zur „großen" Sinfonie die „kleine" genannt, nicht allein wegen der Länge des Stückes. Sie hat einen ganz ande ren Charakter, ist natürlich kleiner dimensioniert und wesentlich be scheidener strukturiert. Sie ist noch ganz aus klassischem Geist heraus empfunden, ist Mozart und Haydn näher als Beethoven. Erst mit seiner „Unvollendeten" und der „Großen" hatte Schubert eine wirklich neue, unvergleichbare Dimension ge schaffen. Fünf Monate lang hatte Schubert an dieser Sinfonie gearbeitet, vom Oktober 1817 bis zum Februar 1818, eine unvergleichlich lange Zeit für den sonst so schnellen Arbeiter. Das zeigt aber seinen Ernst, sein Bemühen und den hohen sinfonischen Anspruch, den er an sich und das neue Werk stellte. Gerade Beethoven hatte mit acht Sinfonien bis dahin ge zeigt, daß die kompositorischen Franz Schubert mit den Freunden Johann Baptist Jenger und Anselm Hütten brenner; Aquarell von Josef Teltscher (1827) Aufführungsdauer: ca. 30 Minuten