Klavier- und Kompositionslehrer ein gefragter Mann und stand wirklich um 1785, als knapp 3Ojähriger, auf dem Zenit seines Ruhms. Doch bereits sein „Figaro" wurde 1786 in Wien nicht mehr so herzlich auf genommen. Der „Don Giovanni" fand in Wien weniger Resonanz als noch vorher in Prag. Das Publi kum wollte den entschiedenen „Hang für das Schwere und Unge wöhnliche" - wie merkwürdig uns das heute auch klingen mag - nicht mehr teilen. Es blieb aus, obwohl Mozart gerade jetzt versuchte, so zu komponieren, daß sowohl Ken ner als auch weniger anspruchsvol le Hörer „Satisfaktion erhalten" WERNER LEHMANN Goldschmiedemeister am Nürnberger Ei eigene Werkstatt für Anfertigung und Reparatur Nürnberger Str. 31 a 01187 Dresden Telefon (0351)4729147 ehern. Kaitzer Str./Altplauen könnten. Allerdings wollte er sich am reinen Vergnügen und dem Unterhaltungsbedürfnis der Hörer nicht mehr ausschließlich orientie ren, sondern ganz persönlichen Vorstellungen und Empfindungen Raum geben, er selbst sein oder es werden. Bereits 1786 gab Mozart seine letzte eigene Akademie in Wien. Der einstige Publikumslieb- ling von 1783/84 mußte im Som mer 1789 erleben, daß sich in die Abonnentenliste für ein geplantes Konzert nur noch ein einziger Musikfreund einschrieb: der Baron van Swieten, Mozarts Freund und Gönner, der ihm einst die Bekannt schaft mit der Musik Bachs und Händels vermittelt hatte. Die letz ten, seine wirklich großen drei Sinfonien entstanden 1788 ohne eigentlichen Auftrag, ebenso die späte Kammermusik, darunter das wunderschöne Klarinettenquintett (1789). Mozart mußte sich ver schulden, trotz immer noch günsti ger Einnahmen über die Verlage, und geriet künstlerisch, wohl auch menschlich, in eine gewisse Isola tion. Trotz eines riesigen Schaffens rausches 1791 starb er verarmt, vereinsamt und restlos erschöpft. Wie schon erwähnt, hatte Mozart mit seinem „Figaro" bei der Ur aufführung in Wien (Mai 1786) nicht den erhofften Erfolg. Ob gleich ihm bei weiteren Aufführun gen das Publikum zujubelte, wurde das Werk nach recht kurzer Zeit abgesetzt. Doch in Prag - fernab vom Kaiserhof und der k. und k. „Titus", „Die Zauber flöte", das Klarinetten konzert und das letzte Klavierkonzert B-Dur, KV 595, waren im letzten Lebensjahr an Großwerken entstanden, nicht zu vergessen das Requiem-Fragment