alle diese Werke selbst uraufge führt. Das könnte, obwohl nicht restlos erwiesen, auch für seine Violinkonzerte gelten. Doch die Werke für Blasinstrumente kompo nierte er im Auftrag, aus Gefällig keit oder sogar eigens für heraus ragende Solisten seiner Zeit. Das sind Einzelwerke, verteilt über sein ganzes Leben. Allen gemeinsam ist aber die ungeheure Sensibilität, mit denen er die technischen und klanglichen Möglichkeiten der be treffenden Instrumente aufspüren und wirkungsvoll zur Geltung brin gen konnte. Und so verhielt es sich auch mit seinen vier Hornkonzer- ten und einem (unausgeführten) Rondo. Hauptadressat war der seinerzeit weit bekannte, von Mo zart selbst hochgeschätzte und ihm persönlich befreundete Hornist Joseph Ignaz Leutgeb (1732 bis 1811), bis 1777 in Salzburger Diensten tätig, danach in Wien le bend. Leutgeb muß tatsächlich ein herausragender Virtuose auf sei nem Instrument gewesen sein. Und das nicht allein nur wegen großer Erfolge in europäischen Musikzen- Musikhaus Herrmann 01454 Radeberg Dresdener Straße 12-14 Tel.: 035 28/443553 Instrumente in großer Auswahl Wir bieten seriösen, modernen Instrumentalunterricht tren, so in Wien, Mailand, Frank- furt/M. und Paris. Für seine Musi kalität und sein Können sprechen auch die technischen Schwierigkei ten, die Mozart seinem Solisten zumutete. Bekanntlich waren Hor nisten seinerzeit noch auf das ven tillose Inventionshorn (Naturhorn) angewiesen mit einem sehr be grenzten Tonvorrat für ein ausge wogenes, chromatisch durchsetztes Melodiespiel (bei Tonartenwechsel mußten gar Krummbögen ausge wechselt werden). Diese ver gleichsweise primitiven techni schen Möglichkeiten konnte der damalige Hornist - abgesehen von der barocken Clarinblastechnik - nur durch Stopfen der Stürze mit der Hand erweitern, eine Metho de, die Leutgeb offenbar meister lich beherrschte. Und diese Mei sterschaft nutzte Mozart vollends aus, komponierte z. B. melodische Linien, die kaum ein anderer Hor nist seiner Zeit hätte spielen kön nen. „Wolfgang Amade Mozart hat sich über den Leitgeb, Esel, Ochs und Narr erbarmt zu Wien 27. Mai 1783" überschrieb Mo zart sein erstes Hornkonzert KV 417. Abgesehen von den - gele gentlich noch derberen - Späßen, die der Komponist gern mit seinem Freunde trieb, hätte über jedem Konzert ähnliches stehen können. Einen anderen Spaß aber machte sich Mozart mit seinem Freunde im vierten Hornkonzert Es-Dur KV 495. Er notierte die Partitur in ver schiedenfarbigen Tinten (blau, rot, grün und schwarz) und ließ alle Auführungsdauer: ca. 16 Minuten