Nach immer schwie riger gewordenen Jahren in Salzburg war Mozart anfangs der glücklichste Mensch in Wien. 1782 wurde „Die Entführung aus dem Serail" ein über wältigender Erfolg. Er heiratete Constanze Weber, die Schwester seiner einstigen Liebe Aloysia. Bekanntermaßen verließ Wolfgang Amadeus Mozart 1781 nach ei nem Krach mit seinem Dienstherrn, dem Grafen Colloredo, seine Vaterstadt Salzburg und ließ sich ganz in Wien nieder. Er kam nun in eine Freiheit, für die er seit der Mannheimer Reise (1777) vehe ment gekämpft hatte. Ein Mann war er geworden, hatte sich nicht nur einem herrschaftlichen Regi ment entzogen, sondern auch dem bevormundenden Vater und stand nun allein in der harten Schule des Lebens. Aber arbeiten hatte er ge lernt, sogar mit triebhafter Regel mäßigkeit, und spannte sich des halb sogleich in die beglückende Fron seines freien Willens. Er kom ponierte viel, unterrichtete aber auch, das jedoch höchst ungern. Vor allem aber fand er so nach und nach Eingang in die Häuser der Aristokratie und durfte wieder selbst konzertieren. Das hieß für ihn, er konnte seine großen klavie- ristischen Fähigkeiten vorführen und sich bewundern lassen. Mo zart schwamm im Hochgefühl. „... mein Fach ist zu beliebt hier, als daß ich mich nicht Souteniren [stüt zen] sollte, hier ist doch gewis das Clavierland" - schrieb er an seinen Vater. Seine eigenen „Akademien", das sind öffentliche Konzerte auf eige nes Risiko, waren äußerst erfolg reich. Einnahmen gab es tüchtig. In der Saison 1783/84 hatte er be reits in der Fastenzeit zwei Dutzend solistische Auftritte zu absolvieren. Die Wiener Gesellschaft drängte Wolfgang Amadeus Mozart; unvollendetes Ölbild von Joseph Lange (1782/83) sich zu diesen Konzerten, und Mozart hatte in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun, neue Werke zu Papier zu bringen, die das Wiener Publikum bei dieser Gele genheit von ihm erwartete. Be sonders beliebt waren modische Variationen und vor allem Klavier konzerte mit Begleitung eines Orchesters. Er gab dem Publikum, was es wollte, komponierte viel fürs Klavier und spielte selbst, war er doch ein glänzender Pianist, bald schon der begehrteste in Wien. Die größten Erfolge waren Mozart als Interpret seiner eigenen Klavierkonzerte in Wien vergönnt. „Das ging ans Herz" - urteilte Haydn. „Man hörte nicht auf zu klatschen ... es war ein ordent licher Pla(t)zregen" - berichtete Wolfgang dem Vater gelegentlich über einen seiner Auftritte.