sechsstimmige Chor, in dreistim mige Gruppen aufgeteilt, die mah nenden Worte zu skandieren: „Es fürchte die Götter das Menschen geschlecht!" Unerbittlich im Rhyth mus, strophisch gegliedert und variierend aus dem Kopfmotiv her aus entwickelt. Doch in der fünften Strophe, wo sich die Götter ab wenden und die Menschen ins Ver derben stürzen, sagt die Musik das Gegenteil der Dichtung. Der grie chisch-antike Gedanke - Goethe war ihm gänzlich gefolgt -, daß Menschen „vergebens gerechten Gerichtes harren", war Brahms unerträglich. Weich und „dolcissi- mo" trägt der Chor in hellem Dur den Text vor. Viel später (1896) gab Brahms seine persönliche Deutung preis: „Ich meine, dem arglosen Zuhörer müßte beim bloßen Eintritt des Dur das Herz weich und das Auge feucht wer den; da erst faßt ihn der Mensch heit ganzer Jammer an." Gegen die Übermacht herrischer Götter mit ähnlichen Waffen kämpfen zu wollen, wäre sinnlos. Der Mensch Brahms schaute nach innen, und in seiner Seele fand er das Gegenge wicht: das Mitfühlen und Einssein mit den Gestürzten. Leer und öde ist er geworden, der Himmelsraum ohne Menschengeschlecht. Darum löst und taucht der Komponist den Schlußteil in milde Wehmut und sanfte Klage, in wunderbar schöne WERNER LEHMANN Goldschmiedemeister am Nürnberger Ei eigene Werkstatt für Anfertigung und Reparatur Nürnberger Str. 31 a 01187 Dresden Telefon (03 51)4 729147 ehern. Kaitzer Str./Altplauen DECO I INTERIEUR RALF LEUTER BERATUNG PLANUNG GESTALTUNG POLSTEREI RESTAURIERUNG FENSTERDEKORATION 01127 DRESDEN BÜRGERSTRASSE 34 TEL.+ FAX 0351/ 858 32 29 FUNK 0172/9 76 17 94