man, daß sie einen Ausschnitt aus der Ganz tonskala bildet. Bezeichnenderweise kommen | später ganztönige Partien vor. Charakteristisch | für diesen Satz ist die Vereinigung scherzoarti ger, marschähnlicher und gespenstischer Züge. Die Musik entsteht immer wieder gleichsam aus dem Nichts, nimmt laute Gestalt an und ver schwindet wieder im Nichts“ (Constantin Floros in „Das Orchester“ 5/99, hier: S. 6). So zeigt sich Uranus also in seinem unsteten, exzentrischen Charakter, aber auch in all sei ner Ironie und seinem Witz in krassen | Wechseln, etwa gegen Schluß des Satzes in der Dynamik vom vierfachen Forte zum plötzli chen zweifachen Piano. 7. Neptun der Mystiker Dieses Pianissimo-Finale der Suite zeichnet sich durch einen überaus delikaten Orchestersatz aus, der durchaus das Vorbild Ravels erkennen läßt. Holst hat sich auch hier auf das astrologi sche Vorbild bezogen und schuf ein Charak terbild des Geheimnisvollen und Mystischen. Er komponierte förmlich eine Weltallmusik, die mystische Ferne zu suggerieren vermag. Sphä rische, zarte, oszillierende, durchaus impressio nistisch anmutende Klänge unter Verwendung von Celesta und Harfen geben ihr das eigentüm liche Gepräge. Immer leise gehalten entwickeln sich hier keine thematischen Linien, entsteht kein Höhepunkt. Mehrere thematische Bruch stücke fließen zu einer melodischen Linie von zarter Unbestimmtheit zusammen und verweben sich gegen Ende mit den Vokalisen der (verbor genen) Frauenstimmen zu einem duftigen Klanggespinst, das sich nach etlichen Wiederho lungen allmählich in der Ferne verliert - der Sire nensatz aus Claude Debussys „Trois Nocturnes“ (1897/99) hat vermutlich Pate gestanden.