2. Venus die Friedensbringerin 3. Merkur DER GEFLÜGELTE BOTE scher Gewalt und blanker Brutalität. Nach ei nem ruhigeren Teil erscheint erneut dieser Kraftrausch in noch gesteigerter, beinahe hy sterischer Wut und endet mit quälenden Akkorden. Die Venus gilt in der Astrologie als Sinnbild der Schönheit und Feinheit, der Sinnlichkeit und Liebe, der Freude und des Vergnügens, ist also das pure Gegenteil von Mars, geradezu dessen Gegenpol. Dieser Widerpart zum Kopfsatz mag den Komponisten besonders gereizt haben. Er schrieb ein überaus weiches, zartes, lyrisches und anmutiges Klangbild in Piano-Sphäre und hellen Farben. Die Klangstruktur bestimmen Holzbläser, Hörner, Glockenspiel, Celesta, Har fen und die Solovioline. Die Trompeten und Posaunen, die im Kopfsatz so markant hervor traten, pausieren hier. Ein Hornruf wird von ho hen Flötenregistern beantwortet, wiegende Akkorde der Harfen und Streicher beschwören eine Stimmung tiefer Ruhe, und die herrscht auch in den nachfolgenden Soli der Violine und Oboe vor. Der Satz schließt mit einem überaus zarten Tongewebe aus Klängen von Celesta, Hörnern, Harfen und Holzbläsern. Der Merkur ist der Planet von Vernunft und Verständnis, von Denken, Mitteilen und Ver mitteln, von Klugheit und Geschicklichkeit. Darin sind auch seine astrologischen Attribute zu suchen. Die sind Mitteilsamkeit, Schnel ligkeit, Allseitigkeit und Wißbegierde. Sinnigerweise verlieh der Komponist diesem dritten Satz scherzoartige Züge von erstaunli cher Leichtigkeit und Beweglichkeit. Er zeich nete den hurtig-eilenden Götterboten in einem vergnüglichen Tongemälde, mehr hingetupft als Aquarell in flimmerndem Licht als aus schweren Ölfarben entwickelt.