d DRESDNER PHILHARMONIE wirkenden brutalen Akkordreihungen für eine Beschreibung des Ersten Weltkriegs, doch Holst hatte diese Musik noch vor Kriegsausbruch konzipiert und sogar noch vor August 1914 beendet, so daß es sich um eine hellsichtige Antizipation handelt. Den damaligen Berichten zufolge hat das Ende von „Neptun“ den größ ten Eindruck gemacht. Später setzten sich eher „Mars“ und Jupiter“ in der Gunst der Hörer durch. Holst selbst hielt „Saturn“ für am mei sten gelungen. Und so stehen sie nun vor uns, die sieben Planeten, eingesponnen in musikalische Charakterbilder, die sich wiederum begründen in einer Mischung aus Astrologie und Mystik. Die Planeten op. 32 Zur Musik An den Anfang seiner Suite stellte Holst nicht den Merkur, den innersten Planeten unseres Sonnensystems, sondern den Mars, von alters- her Planet des Krieges und des Kampfes. Dieser Austausch der „Schauplätze“ hatte sicherlich reine musikalische Gründe. Denn aus der astro logischen Bedeutung heraus erschien ihm für den Einstieg in seine persönliche Ausdeutung der Planeten eine energiegeladene und martia- | lisch anmutende Musik, die nach Aggressivität und kraftvoller Willensdurchsetzung zu verlan gen schien, besser geeignet als die musikalische Darstellung eines scherzando-dahineilenden Götterboten Merkur. Aus unheilvoll lastender Stille heraus ent wickeln sich immer eindringlicher werdende und drohender erscheinende Kampfsignale und Fanfaren der Blechbläser. Ganze Ketten von I parallel geführten Akkorden - immer noch in dem bereits zu Anfang auftretenden ostinaten Rhythmus eines ungewöhnlichen 5/4-Taktes - 1 steigern sich zu einem Höreindruck martiali- 1. Mars der Kriegsbringer