Aufführungsdauer: ca. 50 Minuten Die Astrologie lebt von der Vorstellung, daß zwischen dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos geheim nisvolle Beziehungen und Korrespondenzen bestehen. So ist der Mensch als Gegenbild und verkleinertes Abbild des großen (beseelten) Weltganzen zu sehen. te Reise durch die USA und Kanada sollte sich anschließen. Doch Holst wurde für die letzten beiden Lebensjahre bettlägerig, arbeitete aber dennoch bis zu seinem letzten Tag an seinen Kompositionen weiter. Nur wenige Werke haben die Zeiten wirklich überlebt bzw. international für gewisses Aufsehen gesorgt, obwohl sein Werkverzeichnis Kompositionen vieler Gattungen umfaßt: Opern, Orchesterwerke, große und kleine Chorwerke, Bühnenmusik, Songs, Kammer musik. Er war ein vielseitig interessierter Mensch, der überall nach Dingen suchte, die musikalische Vorstellungen in ihm wecken konnten. So beschäftigte er sich - offensicht lich bedingt durch eine stark ausgeprägte Neigung zum Mystizismus - schon frühzeitig mit hinduistischer Literatur und Philosophie und lernte sogar Sanskrit. Das Universum faszi nierte ihn, und er fand es schließlich reizvoll, die festumrissenen astrologischen Charaktere der damals bekannten sieben außerirdischen klassischen Planeten (Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun; Pluto wur de erst 1930 entdeckt, konnte also noch nicht einbezogen werden) in musikalische Bilder um zusetzen. Und so begann er im Mai 1914, also noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, mit dem „Mars“-Satz an einer großen Orchestersuite zu arbeiten, Die Planeten. Holst legte übrigens großen Wert auf die Feststellung, daß die einzelnen Satztitel seiner Suite nichts mit den Gestalten der klassischen Götter und Göttinnen zu tun hätten und daß seine Musik von den astrologischen Attributen der Planeten angeregt worden sei. Das war ihm offensichtlich deshalb so wichtig, als er den ge heimnisvollen Beziehungen und Korresponden zen zwischen Mensch und Weltall musikalisch nachspüren wollte. Und noch etwas mag ihn wirklich inspiriert haben, der lang gehegte Wunsch vieler Komponisten, eine Musik des