zusammengestellt, erklären das Beiwort roman tisch. Von dem Texte einer Kantate wird nicht - wie beim Oratorium - eine Handlung verlangt... Meines Wissens gibt es jetzt nur geistliche und - zu irgendeinem Jubeltage geschriebene - Festkantaten. Meine Romantische Kantate ist nun weder das eine, noch das andere, bildet demnach vielleicht ein Ding für sich, das am be sten durch die Art seiner Entstehung erklärt wird. Was die Entstehung anbelangt, so .wollte' ich vor allen Dingen nichts damit; nichts anstreben oder sagen oder einer Weltanschauung Aus druck geben; sondern das Werk ist entstanden... aus einem Gestaltungstrieb, der im Grunde nichts anderes als ein höherer Spieltrieb ist ... Vom Kleinen ins Große ist diese Kantate mir un ter den Händen gewachsen. Irgendwann früher, in Straßburg, kamen mir ein paar musikalische Einfälle für die Eichendorffschen Sprüche und Wandersprüche, die ich mir in ein Skizzenbuch hineinnotiert habe. Eines schönen Abends zu Hause am Ammersee blätterte ich darin und dachte, die Komposition dieser meist vierzeili gen, aber nicht über zehnzeiligen Poesien nicht als einzelne Lieder zu veröffentlichen, sondern verbunden durch Zwischenspiele, die von der Stimmung des einen Liedes unvermerkt in die des anderen überführen sollten. Mir schwebte also etwas vor wie ein Liederspiel, anfangs mit Klavierbegleitung. Der Gedanke der Verbindung selbständiger Liedgebilde durch musikalische Übergänge er schien mir nicht neu. Ich hatte ihn schon viel früher gefaßt und auch in verschiedener Fassung verwirklicht, und zwar bei Liedern Robert Schumanns. Zuerst waren es die Eichendorffschen Lieder dieses Meisters, die mir das Nichtabreißen des Fadens zwischen den ein zelnen Perlen dieser Tonkette geradezu als Notwendigkeit erscheinen ließen. Bei der uner hörten Stimmungsintensität und andererseits