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Joseph Freiherr von Eichendorff (1788 bis 1857). Aus seinen Werken spricht, was auf die gesamte deutsche Romantik zutreffen könnte: ein verzaubernd- stimmungsvolles Natur gefühl. Tausendfach variiert in Gedichten und Erzählungen mit sprachlicher Meister schaft und ausgepräg tem Sinn für Melodik und Rhythmus, offen bart es poetische Bild kraft und Musikalität voller Innigkeit und Wehmut, aber auch voller Lebens- und Welt freude. An Volkslied traditionen anknüpfend schrieb Eichendorff zahlreiche, oft vertonte Lieder wie „0 Täler weit, o Höhen", »Wem Gott will rechte Gunst erwei sen", „In einem kühlen Grunde". tragender des nationalsozialistischen Deutsch land, bescheinigte ihm wohlwollend, daß er „nach dem Abwandern so vieler musikalischer Kräfte ... unter den wenigen, die verblieben, der erstklassige war und als solcher die Aner kennung fand, die ihm früher zu Unrecht nicht immer zuteil geworden war. Wenn das nazi stische System für ihn von Vorteil war, so bin ich überzeugt, daß er sich niemals dafür ge beugt, niemals Konzession gemacht hätte“. Das brachte ihm aber lediglich die Einstufung als „vom Gesetz nicht betroffen“ ein. Im letzten Lebensjahr waren es nicht Berliner oder Münchener, die ihm halfen, sondern die Wiener Philharmoniker. Sie wollten ihn nach Wien holen und boten ihm ein „Stöckel“ im Belvedere - wie weiland Anton Bruckner - an. Das allerdings mußte noch renoviert werden. Anfang 1949 wurde er in Wien gefeiert und zum Ehrenmitglied der Philharmoniker ernannt, doch auf einer Reise zu Konzerten, die an läßlich seines 80. Geburtstags gegeben werden sollten, verstarb er still in Salzburg, wenige Wochen vor Richard Strauss. Dort, wo er oft ge wirkt hatte, in Wien, wurde er in einem Ehrengrab auf dem Centralfriedhof beigesetzt, nahe bei Beethoven, Schubert, Brahms und anderen Unsterblichen, die in dieser Musikstadt die letzte Ruhe gefunden haben. Aus dem reichen Lebenswerk Hans Pfitzners haben nur wenige Kom positionen wirklich überdauert, auch wenn manche wert wären, wieder mehr oder überhaupt erst einmal ins öffentliche Bewußtsein gebracht zu werden. Natürlich war Pfltzner in erster Linie Opern komponist, hat aber dennoch drei Sinfonien geschrieben, Solo konzerte für Violoncello, Klavier