Volltext Seite (XML)
Memum Anzeiger Erscheint Dienstag, DonnerStax u. Tonnabenv. «bonnemmtSpretS tinfchlleßllch zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,b0 Ml. Zeitnng siir WllM^Seisersdoch Inserate kosten die Spalten zeile ober deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen sür alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast sür amtliche Bekanntmachungen. Nummer 69. Kernsprecher: Amt Deuben 2180 Donnerstag, den 15. Juni 1911. Kernsprecheri Amt Deuben 2120 24. Jahrgang. im Wartesaale 3. Klaffe des Bahnhofes in Zittau gc- lödlichem Ausgange zu 6 Jahren Zuchthaus und 10jährigcn ohne Abzug der Unkosten beläuft sich endgiltig auf 225 320 M. - - In einer sehr fatalen Lage befanden sich einige Mit glieder der Dresdner Bezirks- und Bürgel Vereine welch letztere das Krematorium in Tolkewitz besichtigt hatten. ES mochten wohl mehrere Tausend Personen zu dieser Besichtigung erschienen sein, weshalb die Führungen nur gruppenweise vor genommen werden konnten. Einer dieser Gruppen widerfuhr nun das Mißgeschick, über eine Stunde lang versehentlich in einem etwa 4 Quadratmeter großen Vorraume eingesperrt zu werden. Obwohl die aus etwa 30 Personen bestehende Abtg. sich gleich an der Sp tze der Besuchermenge befand, blieb sie fast bis zuletzt in dem kleinen Räume isoliert. Beide Türen waren verschlossen und sehr bald entwickelte sich eine solche Wärme in dem engen Raume, daß einigen Damen unwohl wurde. Man Hörle, wie uns ein Teilnehmer versicherte, Aus drücke hoher Entrüstung über diesen Vorfall, der wohl nur infolge des ungeheuren Andranges möglich war, sahen doch mehrere der zusammengcpferchien Mitglieder keinen anderen Ausweg, als durch eiu Parterrefenster ins Freie zu gelangen. Endlich schlug dann auch den übrigen die Stunde der Befreiung aus dem unfreiwilligen Aufenthalt im Krematorium. und der rechte Arm wurden vom Körper getrennt. — Dec 12jährige Kurt Schmidt in Cunnersdorf bei Kirchberg fand eine Patrone, die er mit nach Hause nahm. Die Patrone explodierte und riß dem Knaben fast die ganze rechte Hand ab. — In den Gleisen zwischen NupperlSgrün und HerlaS- grün ist ein neugeborenes Kind tot aufgefunden worden.— In Grün bei Bad-Elster ist der Malermeister Friedrich in einen Teich gestürzt und ertrunken. — Bei Neustadt i. Erzg. wurde durch einen Personenzug die Witwe Pretzsch überfahren und getötet. — In Wolfsgrund belustigten sich Kinder ans einem aus zwei Wagenrädern u. einer Leiter gebauten Karussell, wobei der 5jährige Sohn des Gutbesitzers Hermann Fischer von der sich drehenden Leiter einen so heftigen Schlag an das Vein erhielt, daß dasselbe brach. — Eine fatale Verwechslung unterlief einem Leipziger Lehrer, der eine Reise unternehmen wollte. Ec halte auf dem Leipziger Bayrischen Bahnhos in der Eile seine Reisetasche, in der sich über 2000 Mk. Wertpapiere befanden, mit einer fremden Tasche vertauscht. Bis jetzt ist es ihm »och Nicht gelungen, seine Tasche zurückzubekommen. — In Zitzschen bei Halle schlug der Blitz in eine Gruppe von Menschen, die sich vor einem Gewitter in einen Neubau geflüchtet hatten. Der Gemeindediener Möllmcr wurde ! getötet. Zwei Landleute sind schwer verletzt, vier Maurer leicht gelähmt. — 5000 Kronen gestohlen wurden einem Reisenden, der reichlichem Auftragsbestand in das neue Geschäftsjahr ein. — AIS Leiche wurde in der Nähe von Lorenzkirch b. Strehla der seit dem 16. Mai von Großenhain verschwundene Proviantamtsaufseher Dittrich aus der Elbe gezogen. D. war am 1. Mai von Dresden nach Großenhain versetzt worden. WaS den Unglück.ichen in den Tod getrieben hat, ist unbekannt, da dienstliche Verfehlungen nicht vorliegen. — Die Arbeiter der sächsischen Waggonfabrik in W e r- dau sind in eine Lohnbewegung cingetreten, die auf eine Erhöhung der Löhne abzielt. Seitens der Fabrikleitung sind die Forderungen der Arbeiterschaft seither nicht bewilligt worden. Bekanntmachung. > schüttbaren Gewinn gebracht hat, so erhielt sie durch dieselbe Die gesamte Obstnntzung der an der Obernaun- größere Aufträge zugcsühlt und sind die Aussichten für die dorfer Straße bis zur Flurgrenze Obernaundorf anstehen-Zukunft günstiger geworden. Nach 25 186 M. Abschreibungen den Aepfel- und Birnbäume soll ans die Dauer'ergibt sich ein Reingewinn von 32 473 M., woraus 4 Proz. von 5 Jahren und zwar vom Jahre 1911 bis 1915 ver-! Dividende mit 24000 M. (i. V. 3 Proz.) verteilt, für ver tragsmäßige Tantieme 5800 M. abzusetzen und 2673 M. auf neue N-.chnung vorzutragen sind. Die Gesellschaft trat mit Handlungen. Nach eingehender Berichterstattung gab das Mit glied noch bekannt, daß die Verschmelzung ev. schon am 1. Oktober d. I. erfolgen kann. Eine sich nötig machende vomj Vorstand vorgeschlagene Statutenänderung infolge der vor zunehmenden Verschmelzung wurde nach Verlesen d. Abänderung! einstimmig angenommen. Weiter war ein Antrag, den Bau von Arbeiterwohnungen im Plauenschen Grunde betreffend, schlafen hatte- Das Geld befand sich in einer Brieftasche und eingcgangen. s ' beiter Nier aus Burgk. Der Verunglückte blieb bewußtlos! liegen und wurde von dem Chauss-ur im Automobil nach der SanilätSwache in der Wallstrabe gebracht, wo erhebliche Verletzungen am Kopf und an den Händen sestge stellt wurden. Sein Nab war vollständig in Stücke gegangen. — Der am 18. August 1890 in Obe r s chöna bet Freiberg geborene, schon vorbestrafte Fabrikarbeiter Hermann Hugo Findeisen bestellte sich am 25. Siplember 1910 in ecnem Gasthof Oberwiesa Getränke im Werte von 2,70 Mk- und verschivand, ohne die Zeche zu bezahlen. Das Kgl. Land- zu ^^mnitz verurteilte ihn deshalb zu 4 Monaten Gefängnis und einem Jahr EhrenrcchtSverlust. Bericht der Direktion der König F *' r i ch A u g u st -H ü t t e in PotschaPPel weist das 30. Geschäftsjahr insofern eine Besserung gegenüber dem Vorjahre auf, als die Werkstätten ohne Belriebsunschiänkung beschäftigt waren, wenn auch die Preise der Fabrikate noch immer sehr gedrückt waren und die normale Beschäftigung der Werkstätten einen wesentlich höheren Umsatz zuläßt. Obwohl die Beteiligung der Gesellschaft bei der „Josef Maly G. m. b. H.", fitzt „Gesellschaft für Glasfeuerungs-Technik (Kerpely-Patente) G. m- b. H-", im letzten Jahre keinen aus-' _ _ . bestand aus Kassenscheinen, darunter 40 Scheine zu 1Ü0 — Im Grillenburger Steinbruch verunglückte Kronen. Der Bestohlene soll betrunken gewesen sein. Von der Arbeiter Friedrich aus Dorfhain dadurch, daß nieder- dem Diebe fehlt jede Spur. gehendes Gifte!» ihm das Bein zerschlug. Vor zwei Jahren,, — DaS Schwurgericht Zwickau verurteilte den Wirt genau um diese Zeit, stieß Friedrich dasselbe Unglück am schaftSbesitzer Klapper wegen vorsätzlicher Kö.perverletzung mit selben Orte und am selben Beine zu. tödlichem Ausgange zu 6 Jahren Zuchthaus und 10jährigen — Von einem Automobil über fahren wurde auf der Ehrverlust. Er hatte seine Frau durch Schläge und Fußtritte Großen Plauenschen Straße in Dresden der radfahrende Ar- zu Tode mißhandelt. " - . - -n Dresden. Der Ertrag des Margarittentages Auch Herr stellvertretender Hauptmann Hauk, sowie die Herren Zugführer Gerlach und Köhler sind bereit, Beitritts erklärungen entgegenzunehmen. Rabenau, am 7. Juni 1911. Der Stadtgemeinderat. Aus Nab una fern. Rabenau, den 14. Juni 1911. — Das Nabenauer Schützenfest findet in her gebrachter Weise in der Zeit vom 23. bis 25. Juli ds. Js. statt. Auch diesmal soll durch mancherlei Veranstaltungen dem Feste neue Zugkraft verliehen werden. — In einer in Angermanns Gasthof zuDöhlen statt gefundenen außerordentlichen Generalversammlung d. Konsum- Vereins sür Potschappel und Umgegend nahm man davon Kenntnis, daß der Verein gegenwärtig 5000 Genoffen zählt und über 90 000 Mark in Jahr mehr umgefitzt hat als im Vorjahre. Bei der Großeinkaufsgcsellschast ist der Verein mit 10 500 Mack beteiligt. Der nächste Punkt der Tages ordnung betraf die Verschmelzung des Vereins mit dem Kon sumverein „Vorwärts" in Dresden. Hierzu war eine besondere Kommission ernannt worden. Kommissionsmitglied Zimmer gab einige aufklarende Mitteilungen über den Stand der Ver- — Im Niesengebirge hat cs Dienstag Nacht geschneit. — Der Musiker Hegewald aus Dittmannsdorf bei Sayda '. E. stürzte vom Rad und erlitt einen Schädelbruch. Kleine Notizen. Auf dem Bahnhöfe Plauen i. V. wurde der Weichenwärter Adler tötlich überfahren. — Durch . lr t r <c.r- L m ^Erhängen entleibte sich der 63jährige Waldarbeiter Lange in entweder bei dem Stadtrat h.erselbst oder bei Herrn Brand-Trarbach hei Roßwein. - Auf dem Bayrischen Bahnhofe in dlrektor Kelling zu «klaren- LZpzig ist der HiisSweichenwärter Kießling durch einen Ran ¬ gierzug überfahren und schwer verletzt worden. Beide Beine geben werden. Angebote mit Angabe des jährlichen Pachtpreises sind bis zum 15. Juni dieses Jahres einzureichen. Rabenau, am 4. Juni 1911. Der Stadtgemeinderat. Bekanntmachung. Unter Zustimmung des Gesamtausschusses der freiwilligen Feuerwehr der Sächsischen HolzindnstZe-Gesellschaft und der Direktion der genannten Gesellschaft ist beschlossen worden, genannte Etablissement seither bestandene frei willige Wehr in eine freiwillige Feuerwehr der Stadt Rabe nau umzuwandeln. Um nun eine Erhöhung der Mitgliederzahl der Wehr herbeizuführen, werden alle Diejenigen, welche geneigt sind sich in den Dienst der guten Sache zu stellen, gebeten, ihren Beitritt zu der neugegründeten städtischen freiwilligen Wehr bis spätestens den 30- Juni dieses Jahres — Ein Pionier-Unteroffizier bemerkte in einem Waffer- lümpel der Lehmgrube von Villeroy und Boch in Dresden- Pieschen den Leichnam eines Knaben. Ec brachte ihn aufs Trockne und rief einen Arzt herbei. Die von diesem angestellten Wiederbelebungsversuche blieben jedoch erfolglos, obwohl das Kind erst kurz zuvor ertrunken sein konnte. In dem Kindesleichnam wurde der 4jährige Knabe Rich. Richter, Sohn eines in der Kötzschenbrodaer Str. wohnenden Kutschers, fistgestellt. — Von der Kriminalpolizei in Dresden ist ein 18 Jahre alter Bursche als derjenige ermittelt und fest genommen worden, der in der Nacht vom 11. zum 12. d. M. auf dem Rittergute zu Bornsdocf in das Herrenhaus eingebrochen u. einen größeren Geldbetrag gestohlen hatte. Dem Täter konnte das gestohlene Geld wieder abgenommen werden. — Der in Dresden-Naußlitz wohnhafte Straßenbahn- Wagenführer Richter erlitt einen schnellen Tod, indem er von einem Herzschlag betroffen wurde- Der Beamte war im Be griff, seinen Dienst anzulreten. — Der Streik der Schuhmacher in Dresden ist be endet. Ec ist für die Gehilfen zum Teil von Erfolg gewesen. Etwa 100 Geschäfte haben den von den Gehilfen vorgelcgten Tarif bewilligt. Ein Abschluß mit der Innung ist nicht zu stande gekommen. — Vor dem Jugendgericht des Landgerichts in Dresden Hal sich die 1894 in Riesa geborene, zuletzt in Lommatzsch aufhältlich gewesene Helene Selma St- wegen Diebstahls und Beibringung von Gift zu verantworten. Mit Rück sicht auf den Gegenstand der Verhandlung ist wegen Gefähr dung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Während die jugendliche Angeklagte bei einem Stadtrat in Riesa als Dienstmädchen in Stellung war, entwendete sie einer HauS- mannsfrau 10 Mark, um damit zerschlagenes Geschirr zu bezahlen. In einer späteren Stelle bei einem Arzt in Lom matzsch flößte sie im August vorigen Jahres dem 1 ^/»jährigen Kinde ihres Dienstherr» Salzsäure ein, das dieses jedoch sofort wieder von sich gab, so daß es keinen dauernden Schaden er litt. Das Urteil lautet auf 6 Monate 1 Woche Gefängnis. Bei der Strafzumessung wurde die Böswilligkeit und Nieder tracht der Gesinnung gebührend berücksichtigt. — In Berlin wurden zwei Kürschner verhaftet, die in Leipzig Pelze im Werte von 40 000 Mark gestohlen hatten. — Fabrikbesitzer Mohr-Altona, der zu 700 Mark Geldstrafe verurteilt wurde, Hal gegen das Urteil Revision eingelegt; die Prozeßkosten betragen insgesamt 60000 Mark- — Der größere Teil der 2000 Einwohner zählenden Stadt White-Wcight (T-xas) ist durch Feuersbrunst zerstört worden. — Am 17. Juni nachmittags 3 Uhr und am 18. Juni nachmittags 2 Uhr findet auf der Elbe zwischen Wachwitz und Blasewitz eine große Internationale Jubiläums-Regatta des Sächsischen NegaltavereinS statt- — In Losch Witz brach der 22 Jahre alte Tischler gehilfe Nießel auf der Straße tot zusammen, der in der Wohnung seines Schwiegervaters nach einem Wortwechsel eine Bitterkleesalzlösung genommen hatte. — Dänemark für deutsch gehalten hat gelegent lich eines amerikanischen FloltenbesucheS in Kopenhagen der amerikanische Admiral Badger, desfin Toast ausklang in ein Hoch nicht auf die dänische, sondern auf die deutsche Flotte und die deutschen Offiziere, Als dem Redner von verschie denen Seilen auf englisch zugerufen wurde, es handle sich nicht um die deutsche, sonder» um die dänische Flotte, ließ er nachträglich auch noch die dänische Flotte leben. Am Tage nach diesem verunglückten Toast hat Badger die Mannschaften seines Geschwaders antnten lassen und ihnen vor der Front erklärt, er habe einen „skandalösen Mißgriff begangen. Das Land, in dem man sich aufhalte, heiße Dänemark. Hier werde eine besondere Sprache gesprochen, nämlich die dänische; Land Volk und König seien unabhängig vom deutschen Kaiser. Die „Schleswigjche Grenzpost", ein dänisches Blatt, bringt eine» Leitartikel, der im starken Gegensätze steht zu seinen Willkommen artikeln in englischer Sprache. Die Matrosen, obgleich nicht mehr als 1000 zurzeit am Laude waren, hätten sich als Herren der Stadt gefühlt; sie wären lärmend und schreiend durch Kopenhagen in Gesellschaft gewisser Dame» gefahren. — Vom entführten Ingenieur Richter ist bisher noch keine Spur gefunden worden. — Der Flieger Vincenz Wiesenbach ist in Wien abgestürzt und war sofort tot. — Im Sölktale in Obersteiermark ist der Oct Dörfl vollständig niedergebrannt. — Auf der Wolga sind beim Uebersetzen auf einer Fähre 13 Menschen ertrunken. — Londoner Damen versicherten ihre Roben, die sie bei den KiönnngSfestlichkeiten tragen wollen, mit insgesamt 14 Millionen Mark. — InMexiko führte eine Kundgebung von An hängern des Frauenstimmrechts zu einem Tumult, bei dem neun Personen erschossen wurden.