hier kündigt das Orchester die Solo-Stimme mit Nachdruck an und tritt dann zur akkor- disch harmonisierenden Untermalung zurück. Und wie von Rossini erlernt tritt auch in Paga- ninis Konzerten ein brillantes Feuerwerk vir tuoser Fantasie (besonders in schnellen Teilen) immer wieder den ansprechenden melodischen Wendungen und harmonischen Verbindungen (in langsamen Teilen) gegenüber. Und Pagani- ni verstand es, seine Zeitgenossen auch in die sem Konzert mit allen Kunststücken zu begei stern: Doppelgriffe in verschiedenen Lagen, Pizzicati der linken Hand und raffinierte Springbogen-Passagen, Flageoletts, das bra vouröse Spiel auf einer Saite. Dennoch ist die ses Konzert mehr als nur eine Aneinanderrei hung geigentechnischer Effekte. Obwohl es - wie das erste Konzert - zu den herausragenden Virtuosenstücken zählt und nach wie vor auf den bedeutenden Podien der Welt vorgetragen wird, ist es im Gegensatz zum ersten Konzert in der Dresdner Philharmonie lange nicht auf geführt worden, bisher letztmalig 1976 von Ruggiero Ricci. Violinkonzert Nr. 2 h-Moll 1. Satz: Allegro maestoso, 12/8-Takt, h-Moll Zur Musik Der Auftritt der Solostimme wird durch eine etwa dreiminütige Einleitung vorbereitet. Doch dann ist sie mehr oder weniger allein präsent, gestützt auf das im Hintergrund wirkende Or chester. Obwohl der Duktus gefühlvoll ist, ver sagt sich das Soloinstrument nicht das Virtuo se, brilliert bei jeder passenden Gelegenheit, singt aber auch, wo es angebracht erscheint; ein schönes Spiel von wirkungsvoll herausgear beiteten Kontrasten.