Rossinis Unterschrift auf einem Widmungsblatt sich aus dieser Zeit erhalten und sind - er staunlich genug - heute immer noch in allen möglichen Besetzungsvarianten (z. B. für Strei cherorchester oder Bläserquartett) auf den Programmen zu finden. Hier haben wir es mit einem grandiosen Genieblitz zu tun, vergleich bar etwa mit Mozarts Frühwerken oder mit Mendelssohns frühreifen Jugendsinfonien. Verblüffend ist nicht nur die handwerkliche Fertigkeit, sondern vor allem die individuelle Sprache. Durch alle zeitüblichen Konventionen hört man bereits persönliche Töne heraus, so wohl die melodische Erfindung als auch das Temperament betreffend. Aus einer solchen frühen Jugendzeit stammen noch einige ande re Werke, darunter die erste Orchesterkomposi tion, eine Sinfonie. Mit fortschreitendem Un terricht am Konservatorium in Bologna, inzwischen bei Padre Mattei, dem Nachfolger des legendären Padre Martini - der junge Mo zart war zeitweise dessen Schüler -, festigte sich Rossinis Können. Wie schon Jahr für Jahr seit 1808 ging im Fe bruar 1823 wieder eine neue Oper Rossinis