Er fühlte sich als der letzte Klassiker geb. 29.2.1792 in Pesaro; gest. 13.11.1868 in Passy (Paris) 1800 erster Musikunterricht in Bologna 1806 - 10 Studium am Liceo Musicale in Bologna 1810 Debüt als Opernkomponist in Venedig 1813 „Italienerin in Algier" (Venedig) 1816 „Barbier von Sevilla" (Rom) 1815 - 23 Kompositionen von 20 Opern 1824 - 26 Leiter des Theätre Italien in Paris, danach „Premier Compositeur du Roi“ 1829 „Wilhelm Teil" kehrte 1836 nach Bologna zurück, lebte seit 1848 in Florenz, seit 1855 in Frankreich Gioacchino Rossini 1 I ber Gioacchino Rossini (er selbst schrieb U seinen Vornamen nur mit einem „c“) sind - gemessen an seiner Bedeutung für die Ent wicklung der Oper - allgemein zwar einige, insgesamt doch aber recht wenige Facetten bekannt. Und dies trotz einer Lebensleistung, die sich wie ein Erfolgsroman der Oper lesen läßt. Immerhin aber kursieren seit Stendhals Biographie (1842) zahlreiche anekdotenhaft gefärbte Details über sein Leben als gaumen freudiger Privatier, auch wenn dies kaum Grundlage sein kann für eine ernsthafte Be schäftigung mit dem Komponisten und seinem Werk. Ganz ohne Zweifel hatte Rossini sich als Schöpfer zahlreicher und meist auch sehr er folgreicher Opern einen großen Namen ge macht. Einige dieser Werke werden immer noch gespielt, am meisten aber wohl sein „Barbier von Sevilla“. Und daß er dann urplötz lich aufhörte zu komponieren, gerne kochte und als ausgesprochener Gourmet, als Bonvi vant, der er immer schon war, ein - äußerlich betrachtet - vergnügliches Leben in seiner zweiten Lebenshälfte führte, gehört auch zu seinem Lebensbild. Weitaus weniger aber ist bekannt, daß er lange Jahre in tiefer Depressi on lebte und erst seine zweite Frau, die attrak tive Pariserin Olympe Pelissier, das Wunder vollbrachte, seine seelische und körperliche Wiedererstarkung voranzutreiben. Doch das sind bestenfalls Momentaufnahmen. Die können nur ein einseitiges Bild des Kom ponisten geben und reichen keineswegs aus, Rossinis Persönlichkeit und Kunstauffassung gerecht zu werden. Tatsächlich hat er sich nach seinem letzten großen Opernerfolg mit „Wilhelm Teil“ (1829) kaum noch komposito risch betätigt, hat in den restlichen 40 Jahren seines Lebens jedenfalls keine Opern mehr komponiert. Allerdings entstand noch ein be deutendes „Stabat mater“ zwischen 1832 und