<4* DRESDNER U PHILHARMONIE sich auch Britten von der äußerst bunten Mi schung nordamerikanischer Volksmusik stark | inspiriert. Und tatsächlich vermittelt seine Komposition mit einer suitenartigen Folge i verschiedener liedhafter und tanzartiger Epi soden, eingerahmt von entfernt klingenden ' Trompetensignalen, den Eindruck, als ziehe , ein Karnevalszug vorüber. Man könnte glau ben, verschiedenartige Musikkapellen wahrzu- | nehmen. Das freundlich-frische, ja scherzhaft wirkende | Werk erlebte seine Uraufführung bei einer Ra dioaufnahme mit dem BBC Symphony Drehe- | stra unter der Leitung von Clarence Raybould (Bristol 6. Juni 1940). Die erste Konzertauf führung fand beim Cheltenham Festival am 12. Juni 1945 statt. Der Komponist dirigierte | das London Philharmonie Orchestra. Britten war nie Maler eines üppigen Klanges, selbst bei größerbesetzten Orchestern nicht. Er galt eher als ein Freund subtiler Aquarelle und bewegter Skizzen. So entsprach es durchaus i seiner musikalischen Denkweise, sich auch in diesem Werk mit seiner normal großen Orche- | sterbesetzung gegen eine, vom „heutigen Hö- I rer“ erwartete, „widerliche Tutti-Wirkung“ j aufzulehnen, die „durch eine Art Hollywood- Instrumentierung hervorgerufen worden ist, | allerdings auch durch Radio und Grammo phon, die beide dazu neigen, die oberen Teil- | töne auszuschalten und dem Orchester einen gleichmäßig dröhnenden und dicken Klang | geben. Ich habe immer zu dem klaren und sauberen, zu dem schlanken Klang von Mo zart, Verdi, Mahler ... geneigt ... und schreibe gern für kleinere Besetzungen“. Wesentliches Merkmal für Brittens Orchesterbehandlung ist seine Kunstfertigkeit, kammermusikalisch wir- | kende Klanggruppen zu schaffen, die sich ge geneinander absetzen, jedoch gelegentlich zu j Kulminationspunkten auflaufen und damit ei ne um so große Wirkung erzeugen. 33