Das „War Requiem" war für die Wiedereinweihung der im Krieg zerstörten Coventry Cathedral entstanden und hat auf nachhaltige Weise seine ursprüngliche Bestimmung überdauert. Gerade in Dresden wird dieses Werk immer wieder aufgeführt. Aufführungsdauer: ca. 14 Minuten nicht als solcher gelten, sondern bestenfalls als einer, der „Gelegenheitsmusik“ schrieb, nicht etwa nur gelegentlich oder in ästhetischer I Selbstbescheidung, sondern eher auf bestimm te Anlässe und Gelegenheiten (z. B. Interpre ten) zielend. Seine Musik ist einem breiteren Publikum | zugänglich, ja dafür gedacht. Sie ist nicht I äußerliche Konstruktion, beruht nicht auf ma thematisch ersonnener Kombination von Ton, Geräusch und Klang, ist vielmehr erspürt, er fühlt, kommt von innen und geht nach innen. Dies ist sicherlich auch der Grund, warum sei ne Werke selbst Kinder, für die er gern kompo nierte (z. B. „Young Persons’s Guide to the Orchestra“ / Orchesterführer für junge Leute, 1946), ansprechen. Britten hatte eine ausge sprochene musikdramatische Begabung. Dies | führte ihn schon frühzeitig zur Komposition von vokalgebundenen Werken. Größte Bedeu tung kommen dabei seinen Bühnenwerken zu, 17 an der Zahl. Mit seiner Oper „Peter Grimes“ (1945) begründete er seinen Weltruhm und „Billy Budd“ (1951) kann als sein Hauptwerk angesehen werden. Aber das „War Requiem“ (1962) machte ihn wohl auch dort bekannt, wo man seine Musik bisher noch nicht kannte. Unter seinen ca. 100 Kompositionen sind nicht nur Vokal-, sondern auch einige Orchesterwer ke und drei große Konzerte zu finden, neben einem Klavierkonzert (1938) auch ein Violin konzert (1938/39) und ein Violoncellokonzert (1964). Seine Sinfonische Dichtung Canadian Carnival entstand '1939 im Anschluß an einen Kanada-Aufenthalt. Wegen einer zutiefst emp fundenen pazifistischen Gesinnung hatte er 1939 seine englische Heimat verlassen, war nach Übersee gegangen und blieb schließlich bis 1942 in den USA. Wie schon seinerzeit Antonin Dvorak, der al lerdings eigens in die USA gerufen wurde, um dort eine „Nationalmusik“ zu schaffen, fühlte