DRESDNER PHILHARMONIE tion in Europa sicherte. Trotz einer soliden musikalischen Grundausbildung, die er als In- tematsschüler sowie Chorsänger in Oxford er halten hatte, war er als Komponist und Dirigent im wesentlichen Autodidakt. Persönli- | ehe Kontakte zu Ferruccio Busoni und Ernest Ansermet waren jedoch seiner künstlerischen Entwicklung förderlich. Doch er wollte sich niemals einer Schule anschließen, sondern ein I Leben lang seine eigenen Erfahrungen ma chen, sich auch nicht irgendwo einordnen las sen und später sogar niemals ein öffentliches Amt bekleiden. Seine kompositorischen Anfänge spiegelten sich durchaus in atonalen Strömungen, so daß ihm rasch das Etikett eines Enfant terrible an geheftet wurde. Dies geschah besonders nach einem Skandalerfolg seines als „Entertainment für Sprecher und Instrumentalisten“ bezeich neten Werks „Fa^ade“. Dieses Werk war 1922 entstanden unter Rückgriff auf allerlei musika lische Gegebenheiten wie klassische und mo derne Besonderheiten der Musikstilistik, auf Salonmusik, Folklore und Jazz und geformt als skurriles, ironisches Spiel mit Lauten, Klängen und Rhythmen zu Nonsense-Gedichten von der mit ihm befreundeten Edith Sitwell. Doch bald schon wandelte er sich zu einem sehr per sönlich schreibenden Neoromantiker. Mit dem Bratschenkonzert - übrigens von Paul Hinde mith als Solist 1929 in London uraufgeführt - fand Walton erstmals wirkliche Anerkennung in einer breiten Öffentlichkeit. So bat ihn Jascha Heifetz z. B. um ein Violinkonzert (1939). Den ersten internationalen Erfolg aber errang Walton mit dem an die englische Ora- torientradition anknüpfenden, kontrast- und spannungsreichen Oratorium „Belshazzar’s Feast“ (1931). Und seit der Uraufführung sei ner 1. Sinfonie (1934) hatte er eine herausge hobene Stellung im englischen Musikleben, etwa derjenigen vergleichbar, wie sie Edward geb. 29.3.1902 in Oldham/Lancashire; gest. 8.3.1983 in London 1912-20 | Schüler an der Christ Church in Oxford; lebte danach freischaf fend in Chelsea und später in Ischia 1922 erster Erfolg mit „Fagade" seit seinem Bratschenkonzert (1929) internationale Anerkennung und hohe Ehrungen 1951 I Erhebung in den Adelsstand 1967 Order of Merit