DRESDNER Ul PHILHARMONIE Georg Friedrich Händel j in seinen mittleren Jahren; I Porträt (Ausschnitt) ; von Philippe Mercier G eorg Friedrich Hän del (1685 - 1759) sehen wir naturgemäß als einen deutschen Kom ponisten an. In England jedoch, wo er den größ ten Teil seines Lebens er folgreich wirkte, wurde er bereits während seines Lebens zu einem Natio nalkomponisten erhoben. Händel war in gewisser Weise ein Universalist. Er kam aus Deutschland, lernte in Italien, dem da mals wichtigsten Musik land, und ging nach England, um sich dort zu vollenden und wirkliche Weltgeltung zu erlangen. In vielen Jahren hatte er außerordentliche Erfolge mit seinen Opern. Und als I er sich später mehr den Oratorien zuwandte, galt er auch auf diesem Gebiet bald als ein begnadeter Komponist. Und wie schon früher, war er auch weiterhin auf der Suche nach neuen Stoffen. Er fand sie überall, meist allerdings in der Bibel, u. a. in den Berichten über den König Salomo. Als ihm ein namentlich nicht mehr bekannter Librettist ; einen neuen Text lieferte, schrieb er in kurzer Zeit - zwischen Mai und Mitte Juni 1748 - ein I neues Oratorium: über Salomo, den Erbauer ' des Tempels in Jerusalem, der mit Klugheit i sein Land regierte und dessen Ruf bis in die Tiefen Afrikas erschallte. So machte sich die I Königin von Saba auf die lange Reise, um ihn I zu besuchen und zu ehren. Im 3. Akt des Werkes tritt die fremdländische Königin mit ihrem Gefolge auf. Die instrumen tale Einleitung, eine Sinfonia, zeichnet den 15