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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. IMtU für UmM) Skifersdsrs) Klein- u. EroMn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 6. Amr Dienstag, den 14. Januar 1913. ü «-frecher: ««t D-ube» 2120 26. Jahrgang. Der Bürgermeister. die Frage eines eigenen Vcrsocghaufes debattiert. Da das Versorghaus Gottleuba überfüllt ist, muß eine Anzahl Kinder in Hilbersdorf untergebracht werden. Die bisher gezahlten Verpflegsätzs von 240 -264 Mk. erhöhten sich dadurch auf 264—300 Mk. Angesichts der fortgesetzten Steigerung der Verpflegsätze — der Bezirk wendet etwa 3000 Mark auf u. die Gemeinden ebensoviel — ist die Frage aufgetaucht, ob nicht eine eigene Anstalt praktischer wäre und sie vielleicht in Zusammenhang mit dem an der Grenze von Hartha in Entstehung begriffenen Erholungsheim für schwächliche Kinder gebracht werden könne. Der Bezirksausschuß beschloß, dem Bezirkstag die Bewilligung der Mehrfordsrung vorzuschlagen und Erhebungen über die Kosten anzustellen, die dis Verpfleg ung der auf Armenrecht unterzubringenden Kinder in einer eigenen Anstalt verursachen würde. — Auf der Straßenbahnlinie Plauen-Coßmanns- dorf wurden im November 256904 Personen (8563 auf einen Tag) befördert. — Im Hinblick auf die großen Vorteile, welche das Be stehen der Ge se ll e n p rüf u n g bietet, wird den Eltern, Vormündern und Pflegern von Handwerkslehrlingen dringend empfohlen, ihre Schutzbefohlenen zur Ablegung dieser Prüfung anzuhalten. Andererseits werden auch die Lehrherren und Innungen darauf hingcwiesen, daß ihnen gesetzlich die gleiche Es wird hiermit besonders hingewiesen auf die nach folgenden, für die hiesige Stadtgemeinde gültigen Bestimmungen: Bei Schneefall sind die Fußwege in gangbarem Zustande zu erhalten. Hierbei ist folgendes zu beachten: ») Der frisch gefallene, lockere Schnee ist möglichst sofort vom Fußwege zu beseitigen, K) von den Dächern auf die Fußwege gefallene Schneemassen müssen umgehend entfernt werden o) Wenn bei starkem, anhaltenden Schneefall eine festgetretene Schneedecke entsteht oder durch Frost sogenanntes Glatteis eintritt, sind die Fußwege in ihrer ganzen Ausdehnung gehörig zu bestreuen. Das Streuen ist so oft zu wieder holen, als es die Sicherheit des Verkehrs erfordert. ä) Als Streumaterial ist Sand zu verwenden. Bei eintretendem Tauwetter ist die auf den Fußwegen vorhandene Schnee- und Eisdecke mit tunlichster Beschleunigung zu beseitigen; die abgelösten Eisstücke sind klein zu schlagen und auf der Fahrbahn der Straße auszubreiten An den Dächern überhängende Schnee- und Eismassen (Eiszapfen) sind, soweit sie die Sicherheit des Verkehrs gefährden können, zu entfernen- In den Gehöften vorhandene Schneemassen dürfen nicht ! wurde eine Hausmitbcwohnerin auf dis Gefahr aufmerksam, i sodaß die bereits Bewußtlose geretie! werden konnte. — Die 29 Jahre alte Arbeiterin Kafka aus Deuben von etwa 500 Mk. in die Hände fielen. — Eine hygienische Verordnung des Stadtrates wird in Dippoldiswalde vielfach begrüßt. Darnach darf Salz und Pfeffer in den Schank- und Gastwirtschaften, sowie in den offenen Verkaufsstellen den Gästen nur in Streubüchsen zur Verfügung gestellt werden. Senf darf nur in Ge säßen mit Deckeln und Löffeln oder in verschließbaren Tuben ausgestellt und verabreicht werden. — Das freiwillig aus dem Leben geschiedene Liebespaar, das bei Coschütz aufgefunden wurde, ist der 22 Jahre alte Schuhfablikarbeiter Schumann aus Striesen, einziger Sohn, und die 17jährige Elsa Frida Nier, Tochter eines Geschäfts reisenden, der das Liebesverhältnis nicht billigte. — Der 1890 in O b e r p e st er w itz geborene Arbeiter Hermann Friedrich Büttner wurde Mitte November aus dem Gefängnis entlassen. Am 27. November stahl er in Weistropp von einer Wiese weg ein Hemd und ein Paar Strümpfe, zwei Tage darauf in Naundorf von der Trockenleine drei Männerhemden. Die zweite Strafkammer diktiert ihm wegen Rückfalldiebstahls in zwei Fällen neun Monate Ge fängnis zu. — Eine der ersten staatlichen Automobil linien in Sachsen wird die Städte Falkenstein i. V., Schneeberg und Ncustädtel verbinden. — Hoffentlich folgt Rabenau bald nach. — Die Mutmaßungen der Berliner Kriminalpolizei, daß dec Raubmörder Schöne in Ortwig mit dem seil nunmehr fast acht Jahren gesuchten August Sternickel identisch ist, haben sich als richtig erwiesen. — Zur F le is ch ve r s or g un g war der Stadtrat Bautze» an das Direktorium des landwirtschaftlichen Kreis- Vereins für das Markgrafentum Oberlausitz mit der Anfrage herangetreten, ob die Landwirte der Bautzener Umgebung grundsätzlich geneigt seien, auf Grund eines ähnlichen Ver trages wie ihn die Stadt Ulm mit den dortigen Landwirten abgeschlossen hat, die Lieferung eines Teiles des Bautzener Jahresbedarfs von zirka 12 000 schlachtreifen Schweinen zu übernehme». Das Direktorium des Kreisvereins hat daraufhin bei 30 Landwirten des Bezirks Umfrage gehalten, ob sie ge neigt seien, eine derartige Genoffenschaft zu errichten. Es haben sich indissen nur 4 Landwirte dafür erklärt. Doch soll in nächster Zeit noch eine besondere Versammlung aller Inter essenten einberufen werden, um dieser Angelegenheit näherzutrelen. — Der Postschaffner Christian Gruel aus Bergen auf Rügen ist von dort verschwunden. Wie eine Revision ergab, hat der Flüchtige 16 000 Mk. Postgelder mitgenommen. — In Pirna erstach der Arbeiter Richter nachts seine 24jährige Ehefrau, die seit längerer Zeit leidend war. Richler versuchte sich darauf in einem nahem Teiche zu ertränken, wurde aber von einem Schutzmann gefunden. In der Wohn stube, am Tische eiiigeschlafen, fand man das dreijährige Töch Aus Nab una fern Rabenau, den 13. Januar 1913. — Der Bezir ks auS s ch uß befürwortete den 1. Nach trag zum Orlsgesetz für Rabenau, den 1. Nachtrag zur Feucrlöschordnung für Niederhermsdorf und den 6- Nachtrag zur Ortsbauordnung fürDöhle» (bedingungsweise). Zugestimmt wurde der Eiiibcuchsdiebstahlversicherung der Be- zirksaiistalten, dem 2. Nachtrag zum Statut betreffend die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Bezirkshebammen im 33.Bezirke ».einer Bekanntmachung über die Geschwindigkeit von Lastkraftfahrzeugen. Diese ist nach dem Muster der Stadt Dresden verfaßt und soll der Kreishauptmannschaft vorgelegt werden, damit sie diese ihrerseits erlasse. Als Termin des Inkrafttretens ist der 1. Februar in Aussicht genommen. Man nahm Kenntnis vom Haushaltplan für das Bezirksvermögen auf 1913, der mit 53 800 Mark balanciert. Ferner wurde auf den Straßen aufgebracht werden. - - - - - - Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen sind Pst'cht gegen ihre auslernenden Lehrlinge obliegt. die Besitzer der Grundstücke und, wenn der Besitzer auswärts — Die de ut schen Viehhändler protestierten in wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke verantwortlich. Berlin in einer Versammlung gegen den Vorwurf, daß sie an Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 der F l e i sch teuerung schuld seien. Mk. geahndet, auch ist die Sta^tgemeinde berechtigt, nötigen-3n Deuben geriet eine Frau beim Baden infolge falls die Reinhaltung auf Kosten der säumigen Besitzer vor- Gasausströmung w Lebensgefahr. Nur durch den glücklichen nehmen zu lassen. lZufall, ^daß^sie an ^den^ Fernsprecher^ gerufen^ werden sollte, Nabenatt, am 12. Januar 1913. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Anmeldung der Ostern 1913 schulpflichtig werden den Kinder soll für die in Rabenau geborenen Kinder a) für Knaben: Freitag, den 17. Januar, vorm 9 Uhr und nachm. 2 Uhr, i>) sm Mädchen: Sonnabend, den 18. Jannar, vorm- 9 Uhr und nachm. 2 Uhr und für alle su8«s^Ksgvdo^envn Kinder: Dienstag, deu 21. Januar, vorm. 9 Uhr im Dircktorzimmer der Schule stattfinden. Die Kinder sind persönlich vorzustellen. Schulvflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1913 das 6. Lebensjahr er füllt haben; auch dürfen auf Wunsch der Eltern oder Erzieher solche Kinder ausgenommen werden, welche bis zum 30. Juni d. I. das sechste Lebensjahr vollenden. Beizubringen ist kur» der Impfschein, für auswärtsgeborene Kinder noch ein standesamtliches Geburtszeugnis mit Taufbescheinigung oder ein pfarramtliches Taufzeugnis. Hinsichtlich der Personalien sind Name, Stand und Wohnung der Eltern, bezw. der Mutter oder der Pfleger recht genau anzugeben, also sämtliche Vornamen, Rufnamen, die genaue Bezeichnung des Standes od-Erwerbszweiges, die Wohnung genau nach Straße und Hausnummer. Außerdem empfiehlt es sich, bei der Anmeldung genauen Aufschluß über den bisherigen Gesundheitszustand des Kindes geben zu wollen bez. zu können. Rabenau, den 9. Januar 1913. Direktor Reinicke. " ———7——rn — D'.e 29 Jahre alte Arbmenn Kafka aus Deuben Donnerstag, den 16. Jannar 1913, nachm. 6Uhr jyurdb bei Dölzschen tot aus der Weißeritz gezogen. <7.. n- des Sta-tgemernderates. — In einem Hause in Tharandt sind Diebe cin- Dre Tagesordnung hangt im Flur d. Rathauses (1 Treppe) aus. gerochen, denen Kleidungsstücke und Schmuäsachen im Werte terchen des Ehepaares. Das Kind hatte am Gesicht und am Haar Blulspuren. Kleine Notizen. — Die Witwe des früheren Gas- meisters Schlegel in Meißen war schon seit einigen Tagen im Hause nicht bemerkt worden. Als die Polizei die Woh nung öffnen ließ, fand sie die Frau in der Küche auf dem Sofa in sitzender Stellung tot aus. Der Tod scheint schon vor mehreren Tagen ewgetreten zu sein. Das Hündchen der Verstorbenen lag neben dem Sofa unter einem Stuhle und war ebenfalls tot. Ein Schlaganfall dürfte den Tod der Frau herbeigeführt haben; der Hund dürfte verhungert sein. Im Hause hat niemand einen Klagelaut des Tieres gehört. — Der 32 Jahre alte Geschirrführer Hermann Ketzel fiel auf der Heimfahrt »ach Pausa bei Pirk von einem Wagen herab und geriet unter die Näder, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde, sodaß der Tod sofort cinlrat. — Die vier Mörder, die an dem dreifachen Raubmord in Ortwig be teiligt sind, konnten verhaftet werden. — Die 18 Jahre alte Wirtschaftsbesitzerstochter Z. aus Lichtenberg wurde in dem in der Nähe der Kirchs gelegenen sogenannten Pfarrteich als Leiche aufgefundem Sie hat selbst Hand an sich gelegt. Was das bedauernswerte Mädchen in den Tod getrieben hat, ist unbekannt. — Infolge eines plötzlichen Unwohlseins stürzte dec in der Färberei von Schurig-Raupach inPulsnitz be schäftigte Arbeiter Petzold in einen mit kochendem Wasser ge füllten Bottich, Obwohl schnelle Hilfe zur Hand war, waren die Verletzungen doch so schwer, daß der Bedauernswerte, der Frau und vier Kinder hinterläßt, im Krankenhause verschied. — Mit der Mistgabel ein Pferd erstochen hat der Kutscher Albert Weiß im Stalle des Lohnfuhrwerksbesitzers Ritscher in Löbau. Eine halbe Stunde nach dem Vorfall verendete das wertvolle Tier. Durch diese rohe Tat soll der Kutscher seinem Unmut darüber Luft gemacht haben, daß er das Pferd putzen sollte. Ec selbst stellt den Vorfall so dar, daß er das unruhige Tier mit der Mistgabel habe schlagen wollen. Dabei sei das Der Plötzlich in die Gabel hineingerannt. — Der Gastwirt Liebscher in Mariaschci» wurde verhaftet, weil er als Rechnungsführer des katholischen Krippenfürsorgevereins einen Betrag von 2100 Kronen unterschlagen hatte. — Im Neuen Palais zu Potsdam und im Wittels- bacher Palais zu München kamen Brände aus, die jedoch keinen großen Umfang annahmen. Dresden. Am Sonntag flüh versuchte ein bei einer Familie in der Arnstädtstraße bedienstetes Hausmädchen I. sich mit Leuchtgas zu vergiften. Als ihm dies nicht gelungen war, wollte es sich durch Erhängen töten, Aber auch bei diesem Vorhaben wurde es gestört. Man brachte das Mäd chen nach der Heil- und Pflegeanstalt. — Zur Zwangsver steigerung kommt am 26. Februar vor dem Dresdner Amts gericht bas Hotel- und Wohnungsgrundstück „Hotel Zu den vier Jahreszeiten", Neustadt. Geschätzt ist cs auf 239 700 M. — Der Dresdner Verkehr modernisiert sich immer mehr. Jetzt sollen auch jene volkstümlichen Omnibusse verschwinden, die auf der Strecke Reichenbacher, Prager, Sek und Schioßstraßs bis zum Theaterplatz den Verkehr (für die Person 5 Pfg.) vermitteln. Der Termin hierfür ist davon abhängig, in welchem Maße die Bespannung der 13 Wagen in den übrigen Betrieben der Dresdner Fuhrwesengesellschaft Beschäftigung finden wird. — Welche Bodenpreise in Berlin erzielt werden, das beweisen zwei Grundstücksverkäufe, die in den letzten Tagen abgeschlossen wurden. In der Friedrichstadt in der Krausen straße wurden 10 000 Mk„ in der Jägerstraße sogar 20 000 Mk. pro Quadratrute bezahlt. — Der rumänische Entschluß, in Bulgarien einzu- maschieren, wurde in Konstantinopel durch diplomatische De peschen bestätigt. — Aus Sofia meldet man: Die bulgarische Bevöl kerung Mazedoniens beschwere sich bitter über die^serbische und griechische Herrschaft. Es sei noch schlimmer geworden als zur Zeit der Türkenherrschaft. Die Serben rächten sich an den Bulgaren für die im Laufe der Jahrzehnte ermordeten serbischen Bandensührer. — Der Kommandant der Dardanellenflotte ist zurück getreten, weil er ein weiteres Vorgehen gegen die griechische Flotte nicht übernehmen wollte. — Der französische Kriegs minister Millerand ist zurückgetreten; sein Nachfolger wurde der Uuterstaatssekreläc der Finanzen Besnard. — In H e i d e n a u hat eine furchtbare Tragödie den Tod von 3 Personen erfordert. Es handelt sich um die^Fa- milie des Postboten Starke, er, seine Frau und Schwieger mutter, die zu Besuch weilte, wurden am Kaffeetische sitzend t o t aufgefunden. Es kann sich nur um Vergiftung handeln. Das 8 Wochen alte Kind wurde lebend im Bettchen vorge funden. — Die Frau des seit 3 Jahren plötzlich verschwun denen Assistenten Franz Behm hat gestanden, daß ihr Lieb haber, der Brunnenbauer Kolbe, ihren Mann erschossen habe.