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Wemlier Anzeiger Zeitung für Uaenudt, Seisersdvrs, Klein- u. GenPlsn Erstaunen und lebhaftesten Beifall. Die Tterdrefsur von Exolen Otto Hugo Baumgart hier ein Sohn — am 28. Dez. dem ein Sohn. Über 34,000 ähnlich lautende schriftliche Anerkennungen! war Sarrasanis steter Ehrgeiz. Man bewunderte nacheinander eine Elcfantengruppe, die prachtvollsten Exemplare der Wüsten könige, selten gesehene dressierte Vollblutkamelc, schwer zähm bare Zebras, äußerst spaßhafte Bären, geschickte Seelöwen, und die Clowns der Tierwelt: das boxende Känguruh und dressierte Gänse und Schweine. Das Varietee in der Ma- Hausdiener wurde als die Person ermittelt und dingfest gemacht, die seit Anfang Dezember vorigen Jahres Einbrüche in Novität findet, aber von einer Poffs ist das auch nicht zu er warten, sie will unterhalten, die Schaulust befriedigen und Hochsprünge; Japaner an Leitern und Stelzen; die Brüder Adons am 20 Meter hohen Mast und die Trapezkünstler Banvard, die mit ihren Schwüngen durch den ganzen un geheuren Naum wahre Stürme von Beifall ernteten. Die Pausen füllten Zwischenakte der Auguste, z. B. durch eine Postschaffner machte seinem Leben durch Erhängen ein Ende. — In ihrer Wohnung auf dem Molkteplatz wurde eine 28 vergiftet. — Einen frechen Diebstahl führten in Wachwitz im Gasthof Königs Weinberg zwei etwa 20 Jahre alte Burschen aus. Sie lockten das Mädchen aus der Gaststube, erbrachen in der Zwischenzeit die Telephonkaffe und suchten sofort das Weite. Die beiden Diebe sind wahrscheinlich dieselben, die in ders das des Sonntags, kennt, ihm entgegen kommt upd es fesselt. Da stellte er in den Mittelpunkt den Nentier Lämmel, ! verschiedene Schankwirtschaflen der hiesigen Stadt verübte. — Ein in der Rosenstraße wohnhafter, 1829 geborener, pensionierter Kirchennachrichten von Somsdor* Sonntag, den 5. Januar 1913 9 Uhr Predigtgottesdienst. Epiphaniasfest, den 6. Januar 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für die Heidenmission. afrika unter den Kaffern tätig war. Nachm. 2 Uhr Kirchen taufen. Am Epiphaniasfeste wird eine Kollekte für die Heiden mission eingesammelt werden. Geboren: am 25. Dez. dem Möbelpolierer Max Richard Lorenz hier ein Sohn — am 27. Dez. dem Spinneretarbeiter Jahre alte Blumenbinderin in ihrem Bette tot aufgefunden. !Sie hatte sich, wahrscheinlich schon tags zuvor, mit Zyankali Kircheimachrichten von Rabenau. Sonntag, den 5. Januar: Vorm, halb 9 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls: Pfarrer Regler. Vorm. 9 Tempo, die sich im „Blumenorakel" zu recht lieblicher Me lodie erhebt". — Ein erh e i t e r n d e s Moment brachte die der ge meinschaftlichen Sitzung der städtischen Kollegien in Mittweida vorangegangene Stadlverordnetensitzung. Dieser lag u. a. eine Eingabe eines dortigen Einwohners vor, der sich wider das gegen ihn wegen Steuerrückstand erlassene Wirtshausvecbot wandte. Dieses Verbot bringe ihm geschäftliche Nachteile (er ist Maler) u. er beziffere den entstandenen Schaden auf 5600 M. Falls ihm die Stadt eine einmalige Entschädigung von 7000 Mark (!) zahle, wolle er von weiteren Klagen ab sehen, anderseits werde er sich persönlich an den Königl. Haus- ministcr wenden. Die Eingabe rief stürmische Heiterkeit hervor. — Vor einigen Tagen wurde in Heidersdorf bei Sayda ein vollständig entkleideter Mann aufgefunden, der sich den ganzen Leib bis zum Kopfe geschwärzt und sich als „Teufel" ausgegeben hatte. Da man ihn für geisteskrank hielt, brachte man den Mann in die Bezirksanstalt Hilbersdorf. Obwohl er sich auch hier als geisteskrank gebärdete, erkannte man doch bald, daß man es mit einem schweren Verbrecher zu tun hatte. Der Mann ist 22 Mal im Inland, 13 Mal im Ausland bestraft und war schon wiederholt in der Korrektionsanstalt Hohnstein untergebracht. Er scheint auch ein noch »«gesühntes Verbrechen auf dem Kerbholz zu haben. Nachdem der Mann ein umfassendes Geständnis abgelegt, änderte er plötzlich sein Benehmen und gab ganz ruhige Antworten. Auf behördliche Anordnung verbleibt er in sicherem Gewahrsam. Der Verhaftete konnte durch Herrn Oberinspektor Claren als der steckbrieflich gesuchte Emil Kurt Winkler aus Oederan festgestellt werden. — Circus Sarrasani. Ich habe auf den Mar morstufen des antiken Theaters an der Akropolis von Wett kämpfen, Christenverfolgungen, eleusischen Spielen geträumt; habe von den monumentalen Resten des griechischen Theaters zu Taormina auf die Rauchsäule des Aetna, die Brandung des Meeres geschaut; ließ eine herrliche Vollmondnacht im Kolosseum zu Nom auf mich wirken: es war alles herrlich, einzig! Aber beides und dazu noch äußerst heimisch wars doch nur in der Eröffnungsvorstellung des Circus Sarrasani am 1. Feiertage. Herrlich der Raum, der einen an die Werke von Zyklopen gemahnt, verschönt durch Künstlers Hand. Einzig die Vorführungen des gesamten Tier- und Menschen materials, dann die Produktionen, die einander 3 Stunden lang jagen. Heimisch, daß man all die Exoten, die frem den Völker so on xassant, einen Sprung weit weg vom eige nen Heim genießen kann. Was haben wir seinerzeit geschwitzt, uns abgehetzt und Opfer gebracht, um nur ein Stück des Pro gramms im südlichen Lande zu sehen! Und hier ist alles ver eint: Zoologischer Garten, Varietee, Circus; ja, bedenkt man des Besuchers selbst, nichts weiter zu verraten. Wer herzlich lachen will und nicht zu verwöhnt ist, der sehe sich das Stück an, hört er ia dazu noch eine flotte Musik von schneidigem Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. dem seine sttzengelaffene Geliebte, Löwenbändigerin, nun schon den 4713. Rohrbrief schreibt; da sind 2 Liebespärchen, 2' fesche Husarenleutnants, eine Operettensängerin, ein ebenso! letzter Zeit verschiedene kleinere Diebstähle durch Einschleichen in die Grundstücke verübt haben. Kleine Notizen. Auf dem Bahnhofe inNetzschkau wurde eine Ende der 40er Jahre stehende Frau, die nach Reichenbach fahren wollte, versehentlich aber in Netzschkau abgestiegen war und den Zug, der sich schon wieder in Bewegung gesetzt hatte, wieder besteigen wollte, überfahren und getötet. — Am Neujahrstage beging der frühere Hilfsweichensteller Batzer inNossen wenige Stunden vor dem Begräbnisse seiner Frau Selbstmord durch Erhängen. — In der Neujahrsnacht lötete in dem Orte Wustweiler bei Illingen ein Rottenarbeiter seinen 19 Jahre alten Freund, indem er imScherze auf ihn anlegte, wobei der Schuß losging und den Freund ins Herz traf. — In der Neujahrsnacht wurden beiRupperSgrün die beiden Weichenwärter Jakob und Otto von dem Südexprcßzug Berlin- München überfahren und buchstäblich zermalmt. — DieReichs einnahmen in den ersten acht Monaten des Etatsjahres lassen als Gesamtergebnis des Jahres 1912 einen Ueberschuß von 50 Millionen Mark erwarten. — Der in den 70er Jahren stehende Inhaber der alt- angesehenen Bankfirma Gerhauser inK a uf beur e n, Joseph Gerhauser, hat die Flucht ergriffen, nachdem der Konkurs an gemeldet werden sollte. Aus einem hinterlassenen Schreiben, in dem er mitteilt, daß er den Tod suche, geht hervor, daß er sein Vermögen an ausländische Börsen, besonders in London, verspielt und fremde Gelder angegriffen hat. Die unterschlagene Summe beträgt etwa 2 Millionen Mark. Mehrere groß: Käsereien in Kaufbeuren und im Algäu verlieren ihr Geld, ebenso zahlreiche kleine Leute. Bemerkenswert ist, daß dem Entflohenen noch kurz vor seinem Verschwinden die Vertretung der preußisch-süddeutschen Klassenlotlerie übertragen wurde. — Wie die Braunschw. Landeszeitung meldet, sind der Buchhalter Adolf Auerbach von der Bankftrma Löbbecke und der Kaufmann Alexander Weber in Braunschweig flüchtig geworden. Es ist festgestellt, daß Auerbach in seiner Eigen schaft als Buchhalter des Bankhauses von Dezember 1910 bis Dezember 1912 insgesamt 450 000 Mark unterschlagen hat durch Fälschungen von Depot- u. Anerkennungsschreiben. — In Berliner Politischen Kreisen hält man an der Auffassung fest, daß ein vollständiger Bruch der Londoner Verhandlungen nicht zu erwarten ist. — Die Botschafter sind am Donnerstag inLondonzu einer neuen Sitzung zusammen- gelrcten. — In denSosioter Negierungskceisen wird behauptet, daß zwischen Rumänien und Bulgarien keine Span- nung vorhanden sei. Aus Nab MS fern Rabenau, den 3. Januar 1913. — Im Nabenauer Stadtgemeinderat wurde von soz.-dem. Seite beantragt, die Umsatzsteuer von 2 Prozent auf 1 Prozent herabzusetzen. Dies wurde abgelehnt. Ebenso ein Antrag auf 1 einhalb Proz. herunter zu gehen. Im Laufe der Debatte kam ein Antrag zustande 1 dreiviertel Prozent cinzustellen und jedes Jahr einviertel Prozent weniger, bis in 8 Jahren die Steuer beseitigt ist. Der Antrag wurde ein stimmig angenommen. — Auf ein Angebot von russischem Schweinefleisch durch ein Kattowitzcr Händler wurde verzichtet, da man dem Angebot wenig Vertrauen schenkte. — In den Schulvorstand wurden gewählt die Herren Bürgermeister Wittig, Stadtrat Bachmann, die Stadtverordneten Dietrich, Fischer, Kittner und März. — Wegen ruhestörendem Lärm und Anzeigen von fal schem Feueralarm wurde in der Ncujahrsnacht ein junger Mensch aus Obernaundorf hier in Haft genommen. Der „Spaß" dürfte unangenehme Folgen haben. — Auf der Wilsdruffer Straße in Tharandt fand man früh den Schneider Julius Konitzky aus Böhmen bewußt los vor. Er wurde in ärztliche Behandlung gegeben. — Eine Preisherabsetzung für elektrische Energie zu Beleuchtungszwecken bat das Elektrizitätswerk in Dippol diswalde vorgenommen. Die Kilowattstunde kostet vom 1. Januar ab nur noch 45 Pfg. Bisher wurden 50 Pfg. dafür berechnet. — DieTalsperren im Weißeritzgebiet sind im„Dresd- Anz." Gegenstand eines Propagandaartikels für Naturschutz. Man nimmt Bezug auf die Tatsperren bei Klingenberg und Malter, bezeichnet sie als Notwendigkeiten, um die bei der Schneeschmelze und plötzlichem Hochwasser ungebändigten, un genützten, ja verheerenden Fluten schadlos zu machen und sür die Zeit des Mangels als Vorrat aufzustauen und wendet sich hierauf gegen die Industrie, die sich anschicke, auch die obersten, stillen Täler des Erzgebirges sür sich zu beanspruchen. Die quellennahen Strecken anmutiger Gebirgsbäche würden zu eingezwänglcn, in Schleusenabschnitte zerhackte Kanäle gemacht und nähmen den Fluren ihre althergebrachte ländliche Art. Während die Talsperren Malter und Klingenberg der Voll endung entgegengtngen, rüste sich die ausführende Genossen schaft zum Vollzug weilergehendcr Pläne, die schon vor Jahren bekanntgegeben worden seien, aber zu einer Zeit, als man sich ihrer Tragweite über den nackten wirtschaftlichen Vorteil hinaus kaum bewußt gewesen sei. Man habe im Quellgebiet der roten Weißeritz — bei Kipsdorf, Bäcenfcls, Bärenburg und Schellerhau — eine Landschaft, die noch von allen neuzeitlichen Entstellungen durch Fabrikanlagen und rauchschluckende Verkehrs mittel verschont geblieben sei. Sei dieser Schutzbezirk nicht durch weitausgreifende Nutznngspläne ernstlich gefährdet? Die Weißeritz-Talsperrengenoffenschast arbeite augenblicklich auf die Ermächtigung hin, noch vier weitere Sperren allein im Quell gebiet der roten Weißeritz zu errichten, von denen zwei sogar in den Oberlauf des Baches in und bei Schellerhau kommen sollten. Bekämen diese Staubecken bei weitem nicht den Flächen raum der Sperre bei Malter, so müsse doch das Vorhaben ernsteste Besorgnis wachrufen, da es vom Sozial-Hygienischen Standpunkt aus schädliche Folgen haben werde. Es sei eine alte Erfahrung, daß der Betätigungsdrang der Ingenieure manche Nichtnotwendigkeit gern übertreibe. — Residenztheater. „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen", dieses Wort Goethes findet wieder einmal volle Bestätigung in dem von Herrn Direktor Witt für sein eignes Theater geschriebenen Stück: „Töff-Töff-Leut-, nants", Posse mit Gesang, Musik von Koroianyi. Ich gebe zu, daß sich sonst keine andre Goethesche Weisheit in dieser Obernaundorf, Hämsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 2. Kernsprecher. Amt Deuben 2120 schüchterner wie verliebter Kandidat. Und mit diesem leben den Material werden so ziemlich alle verfänglichen Situatio nen — sogar eine VerkleidungSscsne, ein Ballett, lebende Bilder sind dabei — durchlebt, so daß der Zuschauermengei Lachkrämpfe näher sind als Langeweile. Es liegt im Interesse Sonnahend, den 4. Januar 1913. Kernsprecher: ««t D-nben 2120 26. Jahrgang lustige Taxameterfahrt u. a. aus. Zu alledem ertönt flotte Musik von 2 Chören. Dresden hat durch den Circus eine nebenbei Seitenhiebe auf Zeitstlömungen und politische Ver- w.> v»» hältnisss führen. Jedenfalls ist wahr, daß der Verfasser die! Attraktion allerersten Ranges erhalten, die ihm Zufluß aus wirkungsvollsten Eigenheiten seiner Schauspieler kennt und! dem ganzen Lande für Monate sichern wird. ihnen nun Nollen schreiben konnte, die ihre Talente ins hellste Dresden. Ein 26jähriger, schon wiederholt vorbestrafter Licht setzen, und ebenso wahr, daß er sein Publikum, beson- Jnserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wiirtige Inserenten 15 Pf. Reklamen r 20 Pf. Annahme von An- zeigen sür alle Zeitungen. nöge bestreiten eine chinesische Truppe mit langem Programm; ^w vugo Baumgarl yier em^oyn — am A wez. oem braune Wüstensöhne durch den Bau von Pyramiden undl^^^^^^sttzer Karl Ludwig Wehmeyer in Obernaundorf die Nebenräume, auch Kabarett, Bar, Tanzsalou. Den Haupt- ... » . . anleil an den 20 Nummern hatten equestrische Vorführungen. Uhr Gottesdienst: derselbe. Nachm. 2 Uhr Sowohl die 8 Füchse und 8 Artillerichferde des Herrn Direk-4 Uhr Junglmgsverein IM Restaurant Kunath. Leiter: Jugend tor, als auch die Schimmel, Braunen und Steigerpferde der Mger Sander. Frau Direktor und die hohe Schule von Miß Cora O'Neilty! später Parforceritte und eine Fahrschule erregten ungeteiltes A Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls: Pfarrer Regler. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Mlssionspredigt des Pfarrers Regler, welcher 10 Jahre als Missionar in Süd-