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Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, de» 31. Dez. 9 Uhr PredigtgolteSdienst. 5 Uhr Murg. Sylvestergoltesdimst. Montag, den I. Januar 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Eine auch in Ravenau und Umg. bekannte und ge schätzte Person, Herr Kaufmann und Rechtskonsulent Eduard Detlefsen in Tharandt ist am Donnerstag nach ganz kurzem Krankenlager im Kcankenhause zu Dresden ver storben. Durch seine vielfachen gemeinnützigen Arbeiten hatte er sich allenthalben sehr beliebt gemacht. Detlefsen war an Gelbsucht mit Gallensteinen erkrankt und wollte sich einer Operation unterziehen. — Der seit einigen Jahren vom hiesigen Kirchenchor geübte Gebrauch, in der Silvesternacht einige Motetten auf dem Marklplatze zu singen, soll auch in diesem Jahre bei günstiger Witterung nach halb 12 Uhr staltfinden, worauf Wir besonders aufmerksam machen. — Als der Handelsmann Steger aus Ruppendorf anr 2- Weihnachtsfeiertage abeudS mit seinem Geschirr von Specht tritz nach Seifersdorf fuhr, gesellte sich ihm ein Frem der zu, der ihn bat, mitfahren zu können. Sieger nahm den Fremden auch mit auf seinen Wagen. Unterwegs wurde er dann von diesem — vermutlich ein Deutsch-Böhme — seiner Barschaft beraubt. — Die in der Leipziger Holz-Industrie beschäf tigten Arbeiter haben im Einverständnis mit dem Verbands vorstand den im Februar nächsten Jahres ablaufenden Tarif vertrag gekündigt. Diese Bewegung erstreckt sich auf 14 Orte mit 6500 Arbeitern — In dem Kesselhaus der „Kalliope" in Dippoldiswalde war am Sonnabend ein Feuer entstanden, wodurch das Dach desselben nicht unbedeutend beschädigt wurde. — Die verstorbene Gutsbesitzerswitwe Schumann ver machte der Kirche zu Mohorn 6000 Mark mit der Be stimmung, daß die Zinsen des Kapitals erst nach 50 Jahren angegriffen werden dürfen. — Was sehrJnteressantes schienen sich 2 Frauen am 2. Feiertag mittag auf der Brücke an der Streh laer Straße in Oschatz zu erzählen zu haben. Sie schüttelten gewiß ihr Herz einander aus über die Schlechtigkeit der Män ner oder barmten über das schlecht ausgefallene Weihnachts geschenk, oder ähnliches. Kurz und gut, sie überhörten ganz und gar in ihrem Elfer das Herannahen des Zuges, der, vom Bahnhof kommend, die Brücke passieren muß und nun durch lein .fürchterliches Gepfeife und Geklingel die klatschenden l Frauen aufmerksam machen wollte. Der Radau war so stark, daß die anliegenden Bewohner erschreckt an die Fenster kamen, um die Ursache des Lärmes zu ergründen. Die beiden Frauen hörten nichts, sie standen mitten auf dem Bahugleis. Was blieb dem Lokomotivführer übrig, als seinen Zug zum Stehen zu bringen uns die gesprächigen Frauen mit nicht gerade liebenswürdigen Worten von den Schienen zu weisen? Erst dann konnte er seine Fahrt fortsetzen. — Das Versichecunzsgesetz für Privatbcamte ist vom Kaiser vollzogen worden. — Die Zahl der in Berlin an Fischvergiftungen er krankten Personen hat bedenklich zugenommen, bisher sind über 50 Todesfälle zu verzeichnen. Im ganzen betrögt die Zahl der Erkrankungen weit über 100. Die Ursache der Erkran kungen ist noch immer nicht aufgeklärt. Sie wird aus Fisch verkauf von Straßenhäudler zurückgesührt, die 5 Stück Bück linge für 10 Pfennig ausboten. — Der Vormund der Frau Weber - Schönebeck hat an das Landgericht Allenstein den Antrag gerichtet, seiner Man dantin die hinterlegte Kautionssumme von 50 000 Mark zu rückzugebe», da sie gänzlich mittellos sei. — Ein Handlungsgehilfe in Zwickau wurde am Mon tag vom dortigen Schöffengericht wegen SittlichkeilsvergehenS auf Grund § 183 des Strafgesetzbuches (Erregung öffentlichen AergesnlfseS) zu 50 Mark Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis und Tragung der Kosten verurteilt, weil er auf einem dortigen Tanzsaale den sogenannten Schiebetanz In ganz auffälliaer und anstößiger Weise getanzt und dies auch trotz Verbot des anwesenden Polizeibeamten nicht Unterlasten, sondern sein Ge baren nur noch ärger getrieben hatte. Das Anstößige und Unsittliche wurde nicht in dem Tanze an sich, sondern in den ungehörigen, auffälligen Bewegungen des Tänzers erblickt, die allgemeines AergerniS erregten. — DieKaiser Parade 1912 findet am 29. August auf dem Truppenübungsplätze Zeithain statt, und zwar nehmen die beiden sächsischen Armeekorps gemeinsam teil. Hieran an schließen sich die Brigade- und Divisionsmanöver. Die Kaiser manöver selbst, an denen das 3„ 4., 12. und 19. Armeekorps teilnehmen werden, sind für die Zeit vom 10. bis 14- Sept, in Aussicht genommen. — In De üben verstarb der 39jährige Gußstahlarbeiter Max Robiger infolge einer Verbrennung. Durch die Brand wunde war eine Blutvergiftung eingelreten. — Am Heiligabend starben in Leipzig-Neustadt vier Per sonen, ein Liköcsadrikant und drei Arbeiter, an Alkoholvergif tung. — Ein Sohn des Mühlenbesitzers Steinke in Brom berg kam in Gegenwart seiner Eltern und Brüder dem Räder werk zu nahe, wurde an den Kleidern erfaßt und zwischen zwei großen Rädern vollständig zermalmt. — Bei einer Jagd auf Klanschwitzer Revier halte der Jagdpächter Hotelier Roth aus Oelsnitz am Waldrande Aufstellung genommen. Plötzlich brach ein Reh aus dem Walde hervor, auf das ein anderer, etwa 25 Meter entfernter Jäger feuerte. Von den Schroten trafen auch einige Noth und verletzten ihn schwer am Kopse und an den Händen. Die Jagd wurde sofort abgebrochen. — Dem Gutsbesitzer Fiedler in Grumbach haben Diebe einen Besuch abgestaltet und aus dem Speisengewölbe verschiedeue gebratene Fleischwaren entwendet. — Im Fieberwahn stürzte im Hause Frauenstraße 14 lin Dresden der 13 Jahre alte Sohn des Arbeiters Lie big fünf Stock hoch aus einem Fenster der elterlichen Woh nung aus die Straße hinab und verstarb augenblicklich. Iklekon 40. kesekäftsreit: o I »eovkeatags: Lonnsdsmts: S— 3 Vereüisdsnk v. k. IN. k. u. > > > 6680kM8lo!<aI tteppengLßk ^0. lOO- W > K6iofi8banl( kirolionto. 8äeli8. kLnk- kirokonto HßMpUNg all KP bankmäßigen keßbäkts 2U conlanten Sätzen, 2Uver1ä88t§ unä unter 8tren§8ter Ver8ckEAenbsit. knnabme von 8papoinlagen, Luck von I^jcktmit§Iie6ern, ÄN8ÜI88 je nack Künäi^unA. Mülkwunl Marten Melk.