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abenauer Alyeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspcets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung lür Tharaud) Seisersdars. Inserat« kosten die Spalten zeilr oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- nud GrotzSSsa, Odernaundorf» Hmnsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lüvau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher PAblikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 136. «mt D-«v-» 2120 Sonnabend, den 18. November 1911. K-rnwrech-r: «mt »-«be« 2120 Z4. Jahrgang. Der S ch u l v o r st a n d. Wittig, Vorsitzender. (Siegel.) Nr. 2133 -V I. Aus Nab «na fern Rabenau, den 17. November 1911- — Bei den Sparkassen des Königreichs Sachsen betrug die Anzahl der Einzahlungen im 3. Vierteljahr 1911 837 032 und der Rückzahlungen 449 278 gegen 809 968 schasten, einschl. von Uebungsstunden oder dergl. oder sonstigen Veranstaltungen, Zusammenkünften und Sitzungen sind den Volks- und Fortbildungsschülern nur mit ausdrücklicher Ge niederlaffung in Friedersdolf. Bald darauf wurden die Zah lungen eingestellt und das Konkursverfahren eröffnet. Die Anklage wirft ihnen vor, daß sie es unterlassen haben, in der den Gesttzeserforderniffen entsprechenden Werse Bücher zu führen, so daß ihnen die Orientierung verloren ging. Die Aktive» betrugen 10 769, die Passiven 15 068 Mark. Das Urteil lautet gegen Emil Romberg auf 50 Mk., Drax Rom berg auf 30 Mark Geldstrafe. — Vermißt wird seit etwa drei Wochen der Hilfsschaffner Paul Liebscher von PotschaPpel. Ec war Kassierer der Arbeiter-Hilfskrankenkaffe der sächsischen Staatsbahn, die in Potschapp.t ihren Sitz hat. Es scheinen Differenzen vorzuliegcn. — Nach größeren Unterschlagungen ist in M e e ra n e der zweite Geschäftsführer der Sektion Meerane des Textilarbeiter verbandes verschwunden. Ec soll auch noch eine bedeutende Summe mitgenommen haben. — Die Ungewißheit über den Verbleib des seit Ende Juni vermißten Kreuzlannrnwirles Hermann Müller in Sayda ist nunmehr von den Angehörigen genommen. In einem Dickicht unweit seiner Behausung hat man jetzt einen Leichnam gefunden, dessen Bekleidung nachweist, daß man es mit dein Vermißten zu tun hat. Kleine Notizen. — Der Klempnecmeister Paul Stolze am Tyomasring in Leipzig hatte am Dienstag abend, während seine Frau ein Theater besuchte, das 2 Monate alte Kind, da es unruhig geworden war, aus dem Bettchen ge nommen und war dann mit dem Kinde auf dem Arme ein geschlafen. Als die Frau zmückkehrte, schlief ihr Mann so fest, daß eS erst nach längerer Zeil gelang, ihn aufzuw.cken. Zu ihrem Schrecken mußten die Eitern die Wahrnehmung machen, daß ihr Liebling in den Armen des Vaters gestorben war. Wahrscheinlich ist, daß der Vater das kleine Wesen im Schlafe erdrückt hat, cs kann aber auch sein, daß bei dem Alter des Kindes andere Ursachen den plötzlichen Tod herbeisührten. — Ertränkt Hal sich in Radeberg die 38jährige Tischlers ehesrau Marie Fischer. Sie hinlerläßl sieben unversorgle Kinder. Nahrungssorgen sind der Grund zur Tat. Der Ehemann ar beitet auswärts. — Der Leichnam der Frau verchel. Schulze aus Helbigsdorf, gebürtig aus Langenau, wurde aus dem oberen Teiche in Langenau gezogen. Die Frau war noch nicht allzulange verheiratet und Mutter eines Kindes. Schwermut des bedeutungsvollen Tages gemeinsam zu feiern. — Einen Raub am eigenen Geldbeutel begeht, wer seine Wiesen und Weiden vernachlässigt. Gerade im heurigen Jahre ist eine Düngung der Wiesen, Weiden und Fulterfelder mit Thomasmehl notwendig, um das Vieh, das der diesjährigen geringen Futterernte wegen nur so schlecht und recht durch den Winter gebracht werden kann, so früh wie möglich mit Grünsuller zu versorgen. — Der Milchhändler W. i» Pirna, der in guten Ver hältnissen lebte, hat sich aus Schwermut entleibt. — Ein ver wegener Einbruch wurde nachts in der Pfarre in Merschwitz a. E. verübt. Diebe drangen in die Wohnstube und nahmen 10 Maik Geld und Wertsachen an sich. — Ein furchtbares Familiendrama ist von Oberdorf bei Stollberg zu berichten. Nachts nahm die 23 Jahre alte Bergarbeitersehefrau Scheib ner ihr 1 einhalb Jahre altes Kind und erhängte es an einem Haken des Kleiderschrankes. Dann erhängte sie sich selbst. Der im Nebenzimmer schlafende Ehemann hatte von der grau sigen Tat nichts bemerkt. Man nimmt an, daß die Frau in einem Anfall geistiger Umnachtung gehandelt hat. Dresden. In das Dresdner Untersuchungsgefängnis beim Landgericht am Münchner Platz wurde von der hiesigen Kriminalpolizei ein Nealgymnasialoberlehrer eingeliefert, der sich sittlicher Verfehlungen gegenüber Schulmädchen schuldig gemacht haben soll. — Die Handelskammer Plauen sandte Exzellenz Lingner inDresden ein Glückwunschschreiben, damit derselbe auch aus dem Handelsstand heraus geehrt werde. — Die Stadt Dresden hat das bisher der Thüringer Gasgesellschaft gehörige Gaswerk in Niedersedlitz käuf lich erworben. — Für den Mörder Göhlert wird kein Gnadengesuch eingereicht werden, denn der jetzige Verteidiger des zum Tode Genehmigt. Königliche Bezirks-Schulinspektivn Dresden ll, am 6. November 1911. I. A. Jahn, Reg.-Rat. (Siegel.) Bang. Niederschlema gewählt worden. — Das den Carl Biy-rschen Erben gehiKige Grundstück In Unter-Rabenau ist in den Besitz des Herrn Holzbildhauers Reuter hier käuflich üb-rg-'gangen. — Der Gesamtaufwand sür die Umgestaltung der Ver- kchrsstation Deuben und Hains berg, sowie den vier gleisigen Ausbau zwischen Polschapp-l und Station 116 VV, sür die bekanntlich der außerordentliche Staatshaushaltsetat 1912/13 als 8. Rate 40 000 M. enthält, beträgt 6 170000 (Veranschlagung). Der viergieisige Ausbau zwischen Dresden- Altstadt und Potschapprl, dessen zweite Rate 2 750 000 Mk. beträgt und dessen erste Nate 1000 000 Mk. betrug, wird schätzungsweise einen Aufwand von 11 000 000 Mk. fordern. — Patcntschau von O. Krüger u. Co., Dresden. Arno Kolbe, Rabenau: Phologr. Kamera mit Mattscheibe. (Gm.) - Herm. Wolf, Coßmannsdorf: Bewegliche Kolbcnstangen- dichlung aus Metall. — Fritz Bümeberg, Potschappet: Auf hängbare Wärmflasche. — In der Tennertmühle bei Dippoldiswalde sind einem ital. Arbeiter aus einem auf dem Schlafsaale stehenden ver schlossenen Koffer eine silberne Taschen-Uhr, 3 Hemden, ein Paar Stiefelette» und 1 Rasiermesser gestohlen worden. Ver dächtig ist ein kroatischer Arbeiter. — Am 1. Dezember tritt inDcuben der Achtuhrladen- schluß in Kraft. — Infolge eines Jagdunfalls auf dem Gute des Grafen Andrassy in Ungarn war gegen den Kammerherr» Freiherr« von Burgk eine Untersuchung eingelötet worden, da be hauptet worden war Freiherr v. Burgk habe aus Unvorsichtig keit den Förster des Grafen Andrassy erschossen. Die Staats anwaltschaft hat jedoch jetzt die Untersuchung eingestellt, da sich krine Schuld des Frech, v. Burgk ergeben hat- Trotzdem l>eß dieser der Witwe des Försters die ansehnliche Summe von 40 000 Kronen anweisen. -- Wegen einfachen Bankerotts hatten sich die nehmigung des Schulleiters, Direktors, gestattet. Diese 'Er laubnis kann insbesondere versagt werden, wenn 1 ., der Schüler eine niedrige Sittenzensnr erhalten hat, 2., für den Schüler das Schulgeld nicht pünktlich entrichtet wird, 3 ., die Bestrebungen der Vereine, Bereinigungen oder Gesellschaften den Interessen der Schule entgegen stehen. Die bereits erteilte Erlaubnis kann bei Zuwiderhand lungen des Schülers gegen die Bestimmungen dieser Schul ordnung jederzeit wieder entzogen werden. Nimmt ein Schüler an solchen Versammlungen oder Veranstaltungen ohne Genehmigung des Schulleiters teil oder tritt er irgend einem Vereine, einer Vereinigung oder einer Gesellschaft ohne die vorerwähnte Genehmigung bei, oder widersetzt er sich der Versagung oder Entziehung der genannten Genehmigung, so hat er, falls er Volksschüler ist, die in der Volksschule zulässigen Strafen, falls er Fortbildungsschüler ist, eine vom Bürgermeister zu verhängende Geldstrafe bis zu 30 Mark, die nach den gesetzlichen Bestimmungen in Amft umgewandelt werden kann, zu gewärtigen. Schüler, die zurzeit des Inkrafttretens dieser Bestimmung bereits Mitglieder von Vereinen, Vereinigungen oder Gesell schaften sind, haben unverzüglich um nachträgliche Genehmigung nachzusuchen, andernfalls sie die vorstehend angedrohte Be strafung gleichfalls zu gewärtigen haben. Rabenau, den 26. Oktobter 1911. Vl. Nachtraa Mr Ortsschulordmma Brüder Emil und Max Romberg aus Pohrsdorf bei 4» r c Tharandt vor der 5. Strafkammer in Dresden zu verant- 1N OtUvbUUU VOM 0. UtlN lo/o. !worün. Sie kauften im Jahre 1904 in Wilsdruff eine Der Eintritt in Vereine und Gesellschaften aller Art, Zmuntwarenfabrik, zahlten 2000 Mk. bar und gaben den sowie der Besuch von Vereinen, Bereinigungen oder Gesell- Nest in Wechseln. 1905 wurde die Firma handelsgerichtlich l"""'''-"'!eingetragen. Im vorigen Jahre errichteten sie eine Zweig- bezw. 407 943 im Vorjahre. An Barbeständen hatten die!schwul sie in den Tod getrieben zu haben. sächsischen Sparkassen zusammen aufzuweise» im Juli 1911! Em seltenes Jubiläum konnten in Kamenz 7 845 148 Mark, im August 7 224463 Mark, im September!sechs Bürger begehen. Am 10. November 1871 hatten Stadt- d I 8 889 159 Mark. rat Gierisch, Sladtrat Birnis, Schuhmachermeister Hering, - Herr Lehrer Uhlig hier ist als ständiger Lehrer i^Tuchfabcckant Lesche, Weißgerbermeister Scheumann und Bau- lmeister Wendt das Bürgerrecht der Stadt Kamenz erworben und waren nun zusammengekommen, um die 40. Wiederkehr Verurteilten wird von der Einreichung eines solchen absehen. Auch Göhlert selbst hat in dieser Hinsicht keinen Wunsch aus gesprochen. — In der Donnerstag-Sitzung nahm die 2. Kammer die beiden Gesetzentwürfe über die Hinterlaffenen-Versorgung von Staatsdienern, Geistlichen und Lehrern in Vorberatung. Das hatte zu einem vollen Hause geführt. Die Debatten aber nahmen einen ruhigen Verlauf. Zuerst sprachen die Herren Staatsminister v. Seydewitz und Dr. Beck; beide aber empfahlen nur die Vorlagen dem Wohlwollen der Kammer, und auch die Fraklionsredner gingen über allgemeine Gesichts punkte nicht hinaus. Einzelne Mängel besprach Abg. Dr. Seyfert, der namens der nationalliberalen Fraktion auch eine Erhöhung der Witwenrente befürwortete; Vizepräsident Fräß- dorf dagegen war wohl für die Fürsorge in bezug auf die Hinterlassenen von Staatsdienern und Lehrern, aber nicht für die Hinterlassenen der Geistlichkeit zu haben, weil ja nach sozialdemokratischen Grundsätzen Religion Privatsache sei. — Dem Landtag ist ein Dekret über deu Anschluß der Fürstentümer Reuß an das sächsische Oberverwaltungs gericht zugcgangen. — In Sachen des Könitzer Gymnasiasten mordeS hat die geschiedene Frau eines Agenten bei der Staatsanwalt schaft in Beuchen Anzeige gegen ihren Mann erstattet. — Im türkischen Ministerium wird mit einer längeren Dauer des Krieges und einer allgemeinen Mobilmachung gerechnet. — Im ganzen Nordseegebiet herrscht schweres Sturm- Wetter. Der Schiffsverkehr stockt. — Die Revolulionsbewkgung in China ist vorläufig ins Stocken gekommen, über ganz Südchina wurde der Kriegs zustand erklärt. — Cs wird milgeteilt, daß trotz aller Dementis in der nächsten Zeit Besprechungen zwischen Deutschland und Spanien eröffnet werden würden, über die Erwerbung von Spanisch-Guinea und Fernando Po. Es sei jedoch keine Rede mehr davon, daß Deutschland dieses Gebiet, wie früher einmal beabsichtigt, käuflich erwerben werde, sondern man betrachte das als eine weitere Marokko-Kompensation, wobei von einer Entschädigung an Spanien nicht die Rede sein könne. In Pariser Kolonialknisen befürchtet man, falls sich diese Nachricht bestätigen sollte, daß Spanien Schwierigkeiten machen werde hinsichtlich der Räumung von Larrasch und Elksar. — Der Spezialkorrespondent der „Franks. Ztg." meldet, daß in den letzten Tagen heftige Kämpfe, die von der Artillerie unterstützt wurden, stattgefunden haben. Die Italiener haben die Stellung im Norden zum Teil weiter ausgedehnt, im Süden sind sie zurückgedrängl. Die türkische Artillerie bombardiert die italienischen Linien und die Stadt. Die Verluste der Italiener werden streng geheim gehalten, sind aber jedenfalls bedeutend. Der Korrespondent sah eine große Anzahl Verwundeter. Wie aus Benghasi gemeldet wird, ist dort unter den Arabern ein Aufstand ausgebrochen, der wieder niedergeschlagen wurde. Die Italiener verloren 300 Tote. Die Cholera nimmt überhand. Täglich sterben mindestens 20 Soldaten. Auch die Europäer werden von der Cholera betroffen. — Durch Vermittlung der Amlshauptmannschaft Bautzen hat der in N ngenhain bei der heldenmütigen Lebensrettung seiner Kinder aus Feuersgesahr verunglückte Arbeiter Queißer von der Cirnegie-Stiflung in Berlin 300 Mark erhalten. — Eine 14jährige Brandstifterin wurde von der Breslauer Strafkammer zu 1^2 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Dienstmagd Ida Fünfstück aus Marklissa, die bei dem Landwirt Stelzig in Lmdenfeld im Dienste war, zündele aus Aerger darüber, daß ihr Dienstherr nicht mit ihrer Ent lassung aus dem Dienstverhältnis einverstanden war, einen vor dem Hause liegenden Strohfeimen an. Die Flammen griffen auf das Gehöft über und äscherten es mit allem Mobilar ein. Da Stelzig nur sehr wenig versichert halte, ist er durch die Brandstifterin vollständig ruiniert. Aus Nah und Fer», sowie Inserate siehe Beilage. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, de» 19. Nov. Dom. 23 p. Trin. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst: Cand. Wächter. Pcedigttext: Apostelgesch. 26, 24—32. Nachm. 1 Uhr Kindcrgottesdienst: 6.-8. Schul- jahr. Nachm. 2 Uhr Kirchentausen, 8 Uhr Jünglingsverein. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 19. November Lesegoltesdienst. — Buß tag: Halb 9 Uhr Beichte und Feier des hlg. Abendmahls: Pf. Glaß-Döhlen, 9 Uhr Gottesdienst: derselbe. Nachm. 5 Uhr Beichte u. Feier d. hlg. Abendmahls: P- Waetzel-Döhlen. Totensonntag: Halb 9 Uhr Beichte und Feier d. hlg. Abendmahls: P. PragerDeuben, 9 Uhr Gottesdienst: ders. Nachm. 5 Uhr Beichte und Feier des hlg. Abendmahls: Pf. Jäckel-Deuben.