scher als auch in kompositorischer Hinsicht. Ob er zu Beginn seiner Kompositionsarbeit an der Sonate f-Moll für Violine und Klavier op. 80, seiner ersten Violinsonate, schon die späteren Interpreten, David Oistrach und Lew Oborin, im Sinn hatte, ist nicht bekannt. Doch ist ein ausgesprochen anspruchsvolles Werk entstanden, und es wurde David Oistrach ge widmet. Die ersten Skizzen lagen schon 1938 vor. Die Fertigstellung verzögerte sich durch andere, im Moment vielleicht wichtigere Arbeiten und schließlich durch den Zweiten Weltkrieg. Erst 1946, ganze acht Jahre später, vollendete Prokofjew diese Sonate. Während des Krieges aber war der Komponist keineswegs stumm ge blieben, doch für diese Sonate fand er offen sichtlich keine zufriedenstellende Lösung. Und auch nach dem Sieg konnte er sich nicht zu Triumph und Jubel durchringen. Udo Glätzer, der Pianist unseres Konzertes, be schreibt die Komposition wie folgt: „Das Werk beginnt in dunklem, balladenhaftem Ton, des sen fahle Quinten und Oktaven, wie auch die metrische Unbestimmtheit, den Eindruck des Vagen und nicht Gefestigten erwecken. Nachdem eine große Steigerung wieder in sich zusammengebrochen ist, erscheint im Klavier ein glockenartiger Choral, von der Violine in Tonleiterpassagen umschwirrt, von denen der Komponist äußerte, daß es ,wie über einen Kirchhof streichender Wind' klingen solle. Der zweite Satz ist als extremer Kontrast dazu kon zipiert. Hier wird in eherner Rüstung ein bitte rer Kampf ausgetragen. Die Bezeichnung ,brus- co' bedeutet soviel wie barsch oder grob, und als reichte dies nicht, ist noch ,marcatissimo e pesante' als Spielanweisung hinzugefügt. Nun folgt ein lyrisches Intermezzo von bedrücken dem, fast morbidem Klang, allerdings durch das Fehlen des Baßregisters und die flimmernden Begleitfiguren schon in der Einleitung in die