DRESDNER (J PHILHARMONIE Der Gipfel der Messe wird erreicht im „Sanctus“. I IV. Sanctus Schubert stürzt sich in alle Kühnheiten der i Modulation. Es-Dur, h-Moll, g-Moll, es-Moll, Schlag auf Schlag. Die Stimmen wachsen in die sen Anrufen zum Fortissimo. Die Himmel sind voll des Ruhmes und die Stimmen voll der , Polyphonie. „Osanna“ schlingt sich im Fugato durch die Register zum unendlichen Ruhme | Gottes, der Musik und Schuberts. Eine starke Hand hat diese Seiten geschrieben. Da sie ganz innere Landschaft wurden, gaben sie das ehr lichste Zeugnis auch des kirchlichen Schubert. | So sah er seinen Gott, so musizierte er ihn. ■ Im „Benedictus“ beruhigt er sich. Die erste 1 V. Benedictus Violine träumt eine Melodie von seiner | Innigkeit. Die vier Soli übernehmen zart und edel ihre Ausführung. Der Chor wirft ein Fugato dazwischen. Soli und Chor wechseln in dieser Weise durch den Satz ab. Melodisches Gefühl durchtränkt ihn sichtbar. Er setzt die i Osannafuge noch einmal daran aus einer Art Schamgefühl vor dem Stil. „Agnus Dei“ liegt ihm wohl am Herzen. Man hat | VI. Agnus Dei Motiv und Stimmung mit dem „Doppelgänger“ ; [aus dem „Schwanengesang“ auf den Heinetext „Da steht ein Mensch und starrt in die Höhe, und ringt die Hände vor Schmerzensgewalt“] verglichen. Die Rhythmen hängen schwer. Die Stimmen winden sich vielfach chromatisch. Wo er um den Frieden bittet, streichelt er wieder die | Kontur leichter, melodischer Erhebungen. Die Soli helfen ihm in der Schattierung. Sie wech seln schneller als sonst mit dem Tutti, so daß Licht und Gewalt in scharfen Abständen sich nähern. „Dona nobis pacem“: Der letzte Ruf an ! seinen Gott ist eine kirchliche Kadenz im Fortissimo, das in einem gehauchten Es-Dur- | Akkord verhallt.