I. Kyrie II. Gloria Puccini selbst muß dieses Werk auch später noch geschätzt haben, denn einiges daraus hat er in seinen Opern verwendet. So stimmt der Anfang des „Agnus Dei“ Ton für Ton mit dem „Madrigal“ in „Manon bescaut“ überein. Und noch in der „Tosca“ - bei der Kirchenmusik im ersten Finale - finden sich deutliche Anleihen beim „Gloria“ der Messe. fr Das Werk galt lange Zeit als verschollen, bis es nach dem Zweiten Weltkrieg in Lucca wieder entdeckt wurde und seither immer wieder auf geführt wird. Messa Di Gloria Zur Musik Nach einem kurzen Orchestervorspiel setzt der motettisch aufgelockerte Chorsatz ein und läßt den zukünftigen Melodiker erahnen. Die opernhaften Elemente werden immer deut licher, allein schon, weil äußerst gekonnt der liturgische Text bildhaft „in Szene gesetzt“ wird. Ein volkstümlich jubelndes „Gloria in ex- celsis“ wird abwechselnd von Frauen- und Männerstimmen gesungen. Dem folgt eine ausgedehnte Tenor-Arie des „Gratias agimus“, die samt den umspielenden Bläserstimmen durchaus ihren Platz in einer späteren Puccini- Oper hätte finden können. Nach einem Chor- Einschub („Gloria“) kommt der Solo-Baß zu Wort im großen „Qui-tollis“-Komplex mit den „Miserere“-Rufen des Chores und den opern haften Verdi-Unisoni. Die breitangelegte Schlußfuge („Cum Sancto Spirito“), in die am Ende das „Gloria“-Thema kunstvoll hineintönt, ist nicht nur Beweis satztechnischer Meister schaft, sondern auch ein Akt-Finale von um werfender Wirkung.