Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten Mozart hatte bereits lange vor Haydn die Klarinetten in einigen Sinfonien besetzt, so auch in den beiden „großen" Es-Dur (KV 543) und g-Moll (KV 550) - nicht aber in seiner letzten, der Jupiter-Sinfonie (KV551) —. alle aus dem Jahre 1788, jedoch niemals in Gemeinsamkeit mit den Oboen. Haydn hat somit erst mals den vollständigen Holzbläsersatz in der klassischen Sinfonik etabliert. gab nebenher sogar noch Unterricht. Das erste Jahr verlief großartig, war erfolgreich und füll te die Kasse. Haydn muß sehr glücklich gewe sen sein. Seine Musik war so ganz anders als man sie in London kannte, war voller Witz und Überraschungen. Die Kenner aber bewunderten die technische Perfektion des sinfonischen Satzes, die vollkommene Architektur der Werke, die kreative Orchestrierung, die dichte motivi sche Arbeit und die natürliche Eingliederung „gelehrter“ Kompositionstechniken (das meint die fugierten Arbeiten). Da dieser erste Eng landaufenthalt so erfolgreich verlief, sollte er wiederkommen. Am 19. Januar 1794 trat Haydn seine zweite Reise nach England an, die bis Mitte August 1795 dauern sollte. Wieder hatte er neue Arbei ten im Gepäck. Das große Orchesterwerk, die Sinfonie Nr. 99 Es-Dur, mittlerweile seine 7. Sin fonie, war eigens für London entstanden. Dieses Werk eröffnet gleichsam die zweite Serie und wurde bereits am 10. Februar 1794 in London uraufgeführt. Haydn hatte die Sinfonie bereits 1793 in hei matlichen Gefilden geschrieben. Und wieder hatte er sich einiges ausgedacht, was bei einem musikalisch gebildeten Publikum - er hatte ein solches in London kennengelernt - wenigsten für Aufmerksamkeit, wenn nicht gar für wirk liche Beachtung sorgen konnte. Erstmals setz te er Klarinetten ein, was der gesamten Sin fonie einen neuartigen Klangcharakter, neue Farbigkeit geben sollte. Und auch die harmonischen Bildungen gehen weit über das hinaus, was er sich bis dahin zu leisten gewagt hatte. Sogar von einem „Irisie ren der Harmonik“ wird in Fachkreisen gespro chen, etwas, das es in der „gradlinigen“ Klassik gar nicht gegeben haben kann und auch bei dem viel raumgreifenderen Beethoven derge stalt kaum nachweisbar ist. Aber - wie immer - erscheinen Haydns thematische und kon-