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den kann ich ■■■■■■■■■■■■■■■ nichts lehren, der hat's vom lieben Gott ..." Franz Schubert Jf DRESDNER PHILHARMONIE Schubert konnte diese Werke selbst niemals hören, weil er keine Gelegenheit einer Auf führung bekam, und sein Publikum erfuhr auch erst lange nach seinem Tod da von. Das Schicksal dieses be scheidenen Mannes, der nur für die Musik lebte und alles, was er erlebte, in herrliche, unverwechselbare Melodien umdeutete, war schon allein deshalb recht traurig, weil er keine geeignete Öffentlich keit finden konnte. Und war er in dieser Hinsicht auch meist glücklos, so war die Musik selbst sein wahres Glück. Musik war sein Leben, und seine Seele wollte singen. Er sang von der Liebe und er lebte sie niemals selbst. Er sang von des Lebens Fülle, ohne sie zu kennen, oder aber er komponierte die herrlich sten Tänze, tanzte aber nicht. Auch das Meer hat er niemals geschaut, nicht einmal die Schneegipfei in den Bergen seiner eigenen Heimat. Aber Franz Schubert; Aquarell von Wilhelm August Rieder (1825) A ls Kind der Wiener Klassik, aufgewachsen im Schatten des übergroßen Vorbilds Beethoven, bemühte sich Franz Schubert um seine eigene kompositorische Identität. Er fand sie vor allem in seinen Liedern, aber auch in für alles hatte er Melodien und den rechten Ton, aus Sehnen oder Träumen geboren. Schon als Kind komponierte er, hatte auch be scheidenen Unterricht; erst beim Vater, einem unbedeutenden Schullehrer, der vierzehn seiner Klaviermusik und seiner Kammermusik. Mit einigen dieser Werke hatte er sogar Erfolg in der Wiener Gesellschaft, obwohl sie nur we nig Notiz von ihm nahm. Mit seinen Sinfonien, | seinen späten zumal, tat er sich zwar schwer, | beschritt aber auch damit neue Wege, die nicht einmal ein Beethoven erprobt hat. Nur Kinder ernähren mußte. Später meinte der Hoforganist Wenzel Ruziczka: „Den kann ich nichts lehren, der hat’s vom lieben Gott.“ Auch Antonio Salieri, ehemals kaiserlicher Hofkapell meister in Wien und angeblicher Erzrivale Mozarts, nahm sich seiner an. „Und als die Kindheit vorbeiging, war dieser Franz Schubert 18 geb. 31.1.1797 in Liechtenthal bei Wien; gest. 19.11.1828 in Wien 1808 Schüler des Stadtkon vikts und Chorsänger in der Hofburg 1813 Erste Sinfonie 1814 Hilfslehrer 1816 Vierte und Fünfte Sinfonie 1818 Sechste Sinfonie; Aufenthalt in Ungarn 1822 „Die Unvollendete“ 1823 schwere Krankheit 1827 „Die Winterreise" 1828 Große „C-Dur-Sinfonie" 19