J> DRESDNER O PHILHARMONIE einem konzertierenden Prinzip mit virtuosen Lichtern. Mozarts Musik ist durchdrungen vom Geist der Oper, einer Oper, wie sie bereits der Knabe in Italien kennengelernt und später selbst zu einer neuen Höhe geführt hat, der ernsten „Opera seria“ und dem heiteren Gegen pol, der „Opera buffa“. Diese italienische Stilherkunft ist allenthalben in Mozarts Werken präsent, läßt sich nicht verleugnen und prägt sein Schaffen. Aber was unter seinen Händen entsteht, hat mit der alten italienischen Oper nichts mehr gemein. Der unverwechselbare Geist Mozarts durchweht die neuen Schöp fungen und schafft eine neue Qualität. Und dies betrifft auch - mehr oder weniger - die einzelnen Arien und dramatischen Szenen, die Mozart seit frühester Jugend bis in seine letzten Lebensjahre komponiert hat, ohne sie einem bestimmten Bühnenwerk zuzuordnen. Meist waren sie nämlich gar nicht für das Theater bestimmt, obwohl ihnen oftmals Operntexte zugrundelagen und sie gelegent lich auch als Austauschstücke für weniger wir kungsvolle Arien oder als Einlagen in Mozarts eigenen Werken oder fremden Opern verwen det wurden. Alle diese Einzelkompositionen - Gelegenheitsstücke also für bestimmte Anlässe oder Interpreten - bilden zusammengenom men eine ansehnliche Werkgruppe, die im mo dernen Sprachgebrauch unter dem Gattungs begriff „Konzertarie“ zusammengefaßt werden. Doch es handelt sich dabei nicht um eine Gattung wie etwa Sinfonie oder Konzert, son dern um nach Entstehungsbedingungen und Charakter höchst verschiedenartige Gesangs stücke, die in Kammer oder Konzert aufgeführt wurden. Denn sowohl zu Mozarts Zeiten als auch noch lange danach war es durchaus üb lich, in den „Akademien" Instrumental- und Gesangsmusik zu mischen. Und das haben Mozart und seine Zeitgenossen gern genutzt, um für solche Gelegenheiten „Kozertarien“ zu Panorama der Stadt Salzburg