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PoMMe Rundschau. »«WNE Der deutsche Kaiser hat am Mittwoch früh um 4 Uhr von Kiel aus die Nordlandreife angetreten. Alle Ehrenbezeugungen und Salute der deutschen und ame rikanischen Kriegsschiffe hatte der Kaiser sich mit Rücksicht auf die frühe Morgenstunde verbeten. Ein«- Relchstagsersahwahl kurz vor Toresschluß wird noch in Köln-Land erfolgen, dessen dem Zentrum angehöri ger Abgeordnete?, Postsekretär Hamecher, zum Oberpostsekre- tär ernannt wurde. An der Wiederwahl des Herrn Hamecher, der als Vorsitzender des Verbandes Deutscher Post- und Telegraphenassistenten deren Interessen bei der Beratung des Postetats im Reichstage sehr energisch zu vertreten pflegt, ist nicht zu zweifeln, da der Wahlkreis Köln-Land sich seit 1871 ununterbrochen im Besitze des Zetrums befindet. Schwimmuulerrichk an alle» Staalsschulen. ugas preußische Kultusministerium beabsichtigt die obligatorische Einführung des Schwimmunterrichts an allen Staatsschulen. Die Verhandlungen mit allen in Betracht kommenden Stellen sind bereits abgeschlossen, so daß ein entsprechendes Rund schreiben demnächst an die einzelnen Oberpräsidenten ergehen wird. Dem Vorgehen der Regierung wollen sich auch zahl reiche Gemeinden anschließe». 2m Hasen von Agadie wird das deutsche Kanonen boot „Panther", das nach zehnjährigem Ausenthaite im Aus land in die Heimat zurückkehren muß, um einer dringend notwendigen Grundreparatur unterzogen zu werden, durch den kleinen Kreuzer „Berlin" ersetzt, der bereits am ver gangnen Sonnabend Kiel verließ und in den nächsten Tagen in den marokkanischen Gewässern eintreffen wird. — Der „Panther" lief am Sonnabend den südmarokkanischen Hafen nur an, weil er sich in dessen nächster Nähe befand und es mit Rücksicht auf die drohenden Unruhen geboten erschien, die deutsche Flagge in dem genannten Hafen so schnell wie möglich zu zeigen. Politische Gesichtspunkte kommen für den Wechsel der Schiffe, der in der ersten amtlichen Ankündigung durch die Worte angedeutet worden war, der „Panther" solle „zunächst" den Schutz übernehmen, nicht in Betracht. Vom Hansabund. Den Austritt der rheinisch-west fälischen Eisenindustriellen und derjenigen des Saargebiete» aus dem Hansabund führt dessen Präsident, Geheimrat Rießer, nicht auf eine Inkonsequenz des Hansabundes, sondern auf eine solche der Großindustriellen zurück, die eine Anlehnung an die Wirtschaftspolitik der Konservativen für nutzdrinaend erachten und daher den ursprünglich gut- geheißenen Kampf gegen rechts ablehnen. Geheimrat Rießer sagt in einem Brief an den Vorsitzenden des Zentralver bandes deutscher Industrieller, Geheimen Kommerzienrat Kirdorf, worin er das Vorstehende auseinandersetzt, Kir dorf habe vergessen, daß von vornherein der Hansabund sich gegen rechts gerichtet habe, und daß diese Richtung bei der Gründung einstimmig, auch von Kirdorf, gebilligt worden sei. Rießer konstatiert dann, daß durch die „Sezession" der Schwerindustrie „ein Keil in die so dringend nötige und so schwer errungene Einigkeit des deutschen Gewerbestandes" getrieben worden sei. Zum Schluß des Briefes heißt es: Das Urteil darüber, ob die auch in der Folge festzuhaltende Richtung des Hansabundes oder die des neuen Verbandes und des mit diesem in Real- und Personal-Union stehenden Zentralverbandes deutscher Industrieller unserem Wirtschafts leben zum Segen oder zum Schaden gereiche, überlasse ich getrost der Zukunft. — In gleichem Sinne äußerte sich Ge heimrat Rießer auch dem Direktor der Laurahütte (Schlesien) gegenüber, der ebenfalls seinen Austritt anzeigte. Frankreich. Blutige Straßenkämpse in Troyes. Eine große Manifestation gegen daS Arbeiterversicherungs gesetz war im großen Zirkus von Troyes durch die sozia listische Partei einberufen worden. Im geschlossenen Zuge marschierte die Menge unter Führung des Deputierten Delory nach dem Versammlungsort. Truppen wollten den Zug auf den Straßen auseinandertreiben. Es kam zu einem schweren Zusammenstoß, bei dem mehrere Per sonen verletzt wurden. Die Sitzung selbst verlief ziemlich normal. Nach Schluß der Versammlung kam es wieder zu erregten Zusammenstößen. Mehr als 500 Manifestanten wollten sich zu einem Zuge durch die Stadt zusammen ¬ rotten. Die Truppen, die aus einem Bataillon Jägern, einem Bataillon Artillerie und 100 Soldaten gebildet waren, wollten dies verhindern, wurden aber von der wütenden Menschenmenge zurückgeworfen. Die Mani festanten waren so erregt, daß sie mit Faustschlägen und Fußtritten gegen die Soldaten vorgingen. Erst um acht Uhr abends hatten sich die Versammlungsteilnehmer wieder beruhigt. Bis Mitternacht war das ganze Stadtviertel in Belagerungszustand. Etwa sünszig Verhaftungen wurden vorgenommen. Von den Soldaten und Gendarmen ist auf die Menge geschossen worden. Auch mehrere Soldaten wurden verwundet. England. Das Unterhaus nahm bie viel genannte Londoner Deklaration über das Seeprisenrecht mit nur schwacher Mehrheit an. Die Minderheit brach bei der Ver kündigung des Abstimmungsergebnisses in lärmende Protest xufe aus, da sie befürchtet, daß England auf Grund des neuen Gesetzes in einem Seekriege von der Lebensmittelzu fuhr abgeschnitten werden würde. — Der energische General Lord Kitchener soll mit erweiterten Vollmachten zum diplo matischen Agenten in Ägypten ernannt werden. England scheint danach zu beabsichtigen, unter Beschränkung der Ober hoheit des türkisckren Sultans wie der ägyptischen Selbstän digkeit eine Art Bizekönigtum in dem Lande zu errichten.— Aufsehen erregt der offene Brief eines Unteroffiziers der Kriegsflotte zu Portsmouth, worin behauptet wird, die Ad mirale bevorzugten ihre nnd ihrer Bekannten Söhne vor allen anderen, es herrschte ein Kriegszustand zwischen den Offizieren und den Seeleuten, die Autorität der Offiziere müßte verkürzt werden und die Aburteilung aller schweren Vergehen von Seeleuten durch die Zivilgerichte erfolgen. In Lissabon wird die konstituierende Nationalversamm lung dieser Tags den ersten Präsidenten der Republik Por tugal auf vier Jahre, d. h. bis zum 15. Oktober 1915, zu wählen haben. So ordnet es die neue Verfassung an, die einen auf drei Jahre gewählten Nationalrat und eine zweite Kammer vorsieht, die aus dem Rat der Gemeindeverlrster besteht und alle drei Jahre erneuert wird. Beide Kammern bilden den Kongreß und wählen später den Präsidenten, der gleich den Ministern verantwortlich ist und vor -'nen Gerichtshof gezogen werden kann. . Deutschlands Eingreifen in Marokko. In Frankreich hat man nach kühlerer Überlegung er kannt, daß die Entsendung des deutschen Kanonenbootes „Panther" nach dem südmarokkanischen Hafen Agadir keine Unfreundlichkeit oder gar Herausforderung der Republik gegenüber bedeute, sondern lediglich ein Zeichen ruhiger Festigkeit sei. Man ist in dieser Überzeugung bestärkt worden durch den Wortlaut der deutschen Note, wonach der mit dem Schutze des Lebens und Eigentums der Deutschen be traute „Panther" den Hafen von Agadir in dem Augenblick verlassen wird, in dem Ruhe und Ordnung in Marokko wlederhergestellt sein werden. Wenn die öffentliche Meinung Frankreichs, wie der Verlauf der Pariser Börse in diesen Tagen bewies, gleichwohl besorgt ist, so trägt dazu mehr das Bewußtsein von der überlegenen Kriegsstärke Deutsch lands bei als die Sorge, daß Deutschland einen Kriegsanlaß suchen könnte. In den leitenden Kreisen des Auslands ist allgemein die Überzeugung durchgedrungen, daß Deutschland mit seinem Vorgehen in Agadir nicht nur in seinem vollen Rechte war, sondern daß es dadurch auch zu der absolut notwendigen und endgültigen Klärung der marokkanischen Verhältnisse überhaupt in dankenswerter Weise beigetragen hat. — Im englischen Unterhouse wollte der Staatssekretär des Auswärtigen Grey schon am Dienstag eine Erklärung über Agadir abgeben. Da der Minister vorher mit dem Prs.mierminister Asquith und dem deutschen Botschafter, Gra cn Wolff-Metternich, konferiert und eine volle Ver ständigung erzielt hatte, so war im Voraus gewiß, daß Österreich weigere sich, Deutschland in Marokko zu' unter stützen, verdient eine auf amtlichen Informationen beruhende Auslassung der Wiener „Neuen Fr. Pr." Beachtung. Frankl reich und Deutschland, so heißt es darin, müssen zu einer Verständigung gelangen, die nicht schwer zu finden sein wird, wenn man sich in Paris entschließt, mit'der gefährd Uchen Tatsachenpolitik Delcassees endlich zu brechen. Die österreichisch-ungarische Monarchie wird, wie sie in Algeciras. 13) Roman von Luise von Franc ouis. »wwubea Sie, daß Ihre Eltern in eine Verbindung Mit ihr trotz dieser Vorzüge und des zu erwartenden Reichtums willigen werden?" b .Eine Heirat mit Helene Busch! Ha! Ha! Daran ßabe ich selbst noch nicht gedacht. Kann denn eine so kurze Bekanntschaft schon zu einer Äeirat jühr-n?" Der Adjutant fuhr fort: „Ick mutz gestehen, Heiene Dusch ist mir sehr sympatisch, ich habe mich gestern Abend ausgezeichnet mit ihr unterhaten; ich suhle mich buch vollkommen frei von Vorurteilen und werde bei »er Mahl einer Lebensgefährtin nicht alleine Rücksicht »uf Stand, Namen und Reichtum nehmen." t Merner von Thannhausens kräftiger Schritt unter« brach die Unterhaltung der beiden Kameraden und gleich darauf trat er mit ernstem Gruß bei ihnen ein. Er gab seiner Befriedigung darüber Ausdruck, sie schon ausge ruht zu finden, nach den gestrigen Strapazen. Leuinant von Stern, welcher wohl fühlen mochte, daß es schick licher war, die beiden Verwandten alleine die Besichtig ung vornehmen zu lassen und ohnehin einige schriftliche Arbeiten zu erledigen hatte, erklärte, die Rückkehr seines Kameraden im Schlosse abwarten zu wollen. Dqld waren die beiden Verwandten auf dem Wege durch die Thannhäuser Fluren. Mit wachsendem Er staunen iah Freiherr von Thannhausen, in welch vor trefflichem Zustande dieselben sich befanden und lauscht« er den Erklärungen seines Oheims, welcher ihm erklärte, welch ein Arbeitsfeld sich hier biete sür einen Landwirt, welcher mit Leib und Seele an seiner Scholle hänge. Aus den Morten des Oheims glaubte er herauszw hören, daß derselbe mit der Lebensweise seines Vaters durchaus nicht einverstanden war und es mißbilligte, sei? lieben im Nichtstum in der Residenz zu verbringen, an statt hier aus feinem Besitztum mitten unter gleich gesinn ten Nachbam und Bekannten die heimatliche Lchvlie zu bebauen. Heinrich wollte schon einige daraus hinzielende Fra gen stellen, als sie in die Nähe der alten Windmühle kamen und schon von Weitem Qhin Klaus auf der Schwelle der kümmerlichen Wohnung sitzen sahen, die von der Mühle allein erhalten geblieben war. „Was, Ohm Klaus auch schon munter, nachdem er die ganze Nacht gewacht hat!" rief der Adjutant erstaunt, als er des Alten ansichtig wurde. .Die ganze Nacht wohl nickt, Heinrick: bis zum Morgengrauen und in dem Alter, in dem Obm Klaus sich befindet, braucht der Mensch auch nickt io viel Scklaf mehr. Er brauchte auch gar nicht so peinlich sei nes Amtes zu walten, denn ich kann cs mit Stolz ra gen, seit langer, langer Zeit ist in unserer Gemeinde kein Diebstahl, kein Betrug, Mord oder Brandsünung vor- gekommen. Wir willen Gottes Gebot noch zu acktcn." „Ich habe Ohm Klaus gestern sofort wieder erkannt, ich entsinne mich seiner noch sehr gut aus meiner Kna benzeit her, aber sage einmal, lieber Oheim, ist diese alte Windmühle sein Eigentum ? Hat er keine Familie ? Ich erinnere mich nicht, früher etwas über sein Lebens schick ul gehört zu haben. Nur das eine, daß er bei dem Sturm aus die Spicherer Höhen das Bein verlor und damals sich auch das eiserne Kreuz erwarb." „Ohm Klaus Lebens schicksal bietet säst einen kleinen Roman. Es hat ihn hart mitgenommen, ihn aber nicht zu beugen vermocht und ihm weder sein Gottvertrauen, noch die Liebe zu seinem Heimatdörschen zu rauben ver mocht." „Du machst mich neugierig; erzähle mir die Ge schichte Ohm Klaus ; mein Kamerad interessiert sich auch für diesen Ritter des eisernen Kreuzes." ^Nuy« lanae ist diese nickt. Mit einiaen Säken geran yär, alles aufbieten, diese Verständigung zu erleichterst und dem allgemeinen Frieden nützlich zu sein. Die Berech«. tigung der deutschen Politik kann nicht ernsthaft bezweifelt werden, es muß gelingen, in friedlicher Berücksichtigung der gegenseitigen Interessen zu einer klaren Ordnung der Dinge zu gelangen, die österreichisch-ungarische Monarchie wird eine solche Einigung nach Kräften unterstützen und trotz der felbstocrständlichen Bundestreue die Gegensätze abzu schwächen suchen. - 7^,-^—-- '"7 Aus aller Welt. Die neue Hitzewelle, die Amerika und besonders Neuyork heimsucht, wird als die unerträglichste von allen bezeichnet, die seit langen Jahren in der neuen Welt zu verzeichnen waren. Stellenweise ist das Thermometer auf 42 Grad Celsius gestiegen. Das ist allerdings eine Tempe ratur, wie sie auch bei uns, wenn schon in der Sonne, oft genug zu verzeichnen war. Etwa 100 Todesfälle an Hitz» schlag werden aus den amerikanischen Städten gemeldet. Unerträglich ist die Temperatur besonders durch die herr schende Windstille. Die Kindererkrankungen haben im be- oenklichen Maße zugenommen. In allen Städten nächtigt der grüßte Teil der Bevölkerung im Freien. In Neuyork zogen Tausende von Menschen an den Strand des nahen Ozeans. In den Bädern der im Innern des Landes be legenen Städte mußte die Badezeit für die einzelnen Perso nen auf einige Minuten abgekürzt werden, da der Andrang zu den Bädern kolossal war. von nah und fern. In München wurde aus der Isar die entsetzlich zugericktete Leiche einer Näherin gelandet. Der Körper wies 35 Messerstiche auf. Als der Mörder des Mädchens wurde der Liebhaber, ein Schlosser, ermittelt. Er gab an, die Tat in rasender Ellersucht beaanaen ru haben. — Bei einem furchtbaren Grubenbrande in der None-Extension-Grube in Nordamerika sanden iv Gruben arbeiter durch Verbrennen den Tod. — Ein holländischer Major will einen Apparat erfunden haben, der die Ziel sicherheit bei Saloenschicßen bedeutend vergrößert. Der Apparat gestattet, das Gewehr in eine bestimmte WinkeUug« zu bringen, so daß ein Abweichen aus dieser Linie während des Schießens nicht mehr möglich ist. — Ein neuer „Jack, der Aufschlitzer" macht in Atlanta in Nordamerika von sich reden. An acht Sonnabenden hintereinander wurden acht Negerinnen aufs grausamste ermordet und verstümmelt. Man vermutet, daß der Mörder ein Neger ist. Allen Opfern war auf gleiche Weise mit einem Rasiermesser die Haupt- schlagader am Halse zerschnitten. — Die brasilianische Regie- rung hat deutschen Ingenieuren die Austrocknung eines 3700 Quadratkilometer umfassenden Küstenstrich übertragen, der, jeüü SlMpfland,. später fruchtbares Land werden soll. S«r Lageschronlk. ^er griechische Panzerkreuzer „Georgeos Averoff" rannte im Plymouth Sund auf ein unter dem Wasserspiegel liegendes Riff. Das Schiff war in voller Fahrt und glitt über das Hindernis fort, ohne schein bar eine Beschädigung erlitten zu haben. Später jedoch stellte sich heraus, daß die äußeren Panzerplatten in Länge von sechzig Fuß aufgerissen waren. Der Panzer ist das neueste und stärkste Schiff der griechischen Flotte. — In einer Frankfurter Kneipe wurde der Schneider Zezierny aus Posen verhaftet, der Spießgeselle des Banklehrlings Kochansky, der mit 35 000 Mk. durchbrannte. Nach Angaben des Ze zierny hat das saubere Paar bereits über die Hafte des Geldes verjubelt. — In der Altmark kam abermals ein Erkrankungsfall an schwarzen Pocken vor. Die Typhusepi- demle in der Provinz Posen scheint langsam zurückzugehen. Bei Branek in Rußland überfielen Räuber einen Eisen- bahnhnzug und raubten die Passagiere aus. Eine Frau, die Widerstand leistete, wurde von den Räubern mter die. Räder des Zuges geworfen Vee angebliche veuksche Schmuggclvampfcr ,n Spanien. Die Nachrichten über den in Corcubion ange haltenen deutschen Dampfer „Gemma", auf dem bedeutende Mengen an Waffen, Munition und sonstigem Kriegsmaterial gefunden wurden, lauten noch immer widersprechend Nach einer Meldung soll es sich bei der Einbringung des deutschen Dampfers um ein übereiltes und ungerechtfertigtes Vorgehen der spanischen Behörden handeln, so daß die spanische Re gierung gezwungen sein würde, der Reedereigesesischaft eine Genugtuung zu geben , ch vte ganze Misere menschlichen Unglücks, wie es ih, hetroffen hat, geschildert. Ohm Klaus hatte die Wind- mühle, die srüher seinen Mann gut ernährte, von seinen» Vater geerbt. Als Landwehrmann zog er 1870 mit i, den Krieg; die Mühle wurde einstweilen von feiner Frau mit Hilfe seines jüngeren Bruders svrtgejührt. In vieler Zeit war es, wo der Masiermüller Busch unten sein Mühlwerk immer mehr vergrößerte und die Wind« mühle von Taa zu Tag mehr an Kund schalt verlor. Als Klaus nach dem Krieoe als Krüppel Mirckkehrtr, war er auch nickt gleich im Slande, das Verlorene nie der einzuholen, denn er kränkelte noch. Die Pen' on, welche er erhielt, half ihm über die größten Sorgen bi"' wea. Knnum, Busch nahm ihm schließlich das letzte bischen Brot weg und die Windmühle geriet in Ver fall, nur der steinerne Unterbau dießte Ohm Klaus und seiner Familie als Wohnung weiter. Als er nun die Müllerei schließlich gar au'g'ben mußte, da war die Gemeinde einfichtiq genug, dem braven Manne, der nie über sein Schicksal murrt, trotz seines Gebrechens, das Wächteramt zu übertragen. Auf diele Weile hat ei feine Familie und sich durchaebracht. Seine Frau starb, als seine zwei Kinder schon io ziemlich erwachsen wa-. ren. Marie, die Tochter, ist ^cm einen Handwerker in der Stadt verheiratet und der Sohn ist als Lehrer und Kantor im Nachbardocse angeftellt. Die ganzen Nach« bam haben dazu beigetragen, daß er den hübschen und begabten Knaben den Seminarbesuch ermöglichen konnte und Ohm Klaus ist uns allen dankbar dafür. So hat er einen ruhigen Lebensabend und würde mit keinem Fürsten tauschen." „Aus Herrn Busch ist er wohl nicht sonderlich gut zu sprechen ?" fragte Heinrich. „Nicht gerade deswegen, weil durch Buich's Ber» größerunxen ihm die Existenz als Müller untergraben wurde, denn so viel sieht er ja selbst ein, daß er nicht mehr leistung-jähia genug hier oben war, sondern des»