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Rabenauer Anzeiger : 13.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191106139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19110613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19110613
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-13
-
Monat
1911-06
-
Jahr
1911
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PoNttsche Rundschau. D «Ischl«»*. Der Reichskanzler and die Sozialdemokratie. Zu der bereits widerlegten Behauptung, daß der Reichskanzler mit dem badischen sozialdemokratischen Reichstagsabgeord neten Frank Besprechungen über die elsaß-lothringische Ver fassungsoorlage gehabt habe, berichtet der „Köln. Ztg." ein halbamtliches Berliner Telegramm: Wer den Vorgängen in, Reichstage näher gestanden und die Schwierigkeiten in den verschiedenen Stadien der Verhandlung über die Ver fassungsreform genau verfolgt hat, der weiß, daß die not wendigen Besprechungen mit den Vertretern der Fraktionen, namentlich als die Kommissionsberatungen auf einen toten Punkt geraten waren, durchweg vom Staatssekretär des Innern geführt worden sind. Es geschah auf Wunsch der Fraktionen, die das Gesetz zustande bringen wollten, daß auch Vertreter der sozialdemokratischen Partei an einer Be sprechung teilnadmen, und es ist ganz natürlich, daß der Staatssekretär des Innern auch ihnen gegenüber den Sta d- prmlt der Regierung vertreten hat. Daraus ist wahrschein lich der angebliche intime Verkehr des Reichskanzlers mit dem Abgeordneten Frank post festum in einzelnen Blättern entstanden. Vie evangelischen Arbeitervereine. Unter zahlreicher Beteiligung begann heute in Leipzig der Kongreß der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands. Nach den üb lichen Begrüßungsansprachen erstattete Prof. Dr. v. Wenckstein ein Referat über das Thema: „Arbeiterbewegung nnd Sozialdemokratie". Der Referent schloß mit der Hoffnung, daß die Arbeiterklasse auch in Deutschland die Entwicklung ihrer Geschicke in der eigenen Hand werde behalten können, indem sie den sozialdemokratischen Klassenkampf überwindet, mit dem Staat und der bürgerlichen Gesellschaft aber die Rechtsordnung so entwickelt, daß ein würdiges Arbeiterrecht geschaffen wird, auf dessen Basis mit der Zeit alle anderen Arbeiterwünsche selbst der Erfüllung entgegenreisen werden. Die Arbeiter sollen Staat und Bürgertum Gerechtigkeit widerfahren lassen und auf geordneten Wegen, fern von Haß und Verleumdung, das ihnen zustehende Recht inner halb des Staates und der Voltsgesamtheit fordern. Zrankreich. In Frankreich, das mit dem Ableben des Senators und früheren langjährigen Ministers Rouvier, der die deutsch-französische Entspannung einleitete, nach dem Tode des Kriegsministers Berteaux in wenigen Wochen zwei Führer seiner augenblicklich am Ruder befindlichen radikalen Partei verlor, dauern die Winzerunruhen fort, die sogar eine Ministerkrise heraufbeschworen haben. Die Abgeord neten der Champagne hatten bereits am Tage vor der ent scheidenden Abstimmung in der Kammer nahezu die Mehr heit sür ihre Forderung, wonach die Regierung das Dekret über die Zoneneinteilung der Champagne zurückzuziehen hat. Sie trugen sie in der Donnerstagssitzung wiederum vor, obwohl am Mittwoch beschlossen worden war, die An gelegenheit erst nach Erledigung der Arbeiter-Altersver- sicherung zu erörtern. — Der noch krank darniederliegende Ministerpräsident Monis hat die Führung der Angelegenheit vollständig verloren. Er muß als Senator der Gironde das Dekret aufrechterhalten, während es die andern Minister zu ihrer persönlichen Rettung preisgeben können. Die Lage ist f ernst, — Unter den Winzern der Champagne steigert sich dis Erregung über das Regierungsdekret. Aller Orten wehen rote Fahnen als Zeichen des Aufruhrs. Und trotz-, dem überall schärfste militärische Maßnahmen gegen jede Aufruhrbewegung angekündigt wurden, verstärkt sich doch die Gefahr erneuter revolutionärer Umtriebe. — In Ma rokko siegt General Moinier über die Rebellen frisch und fröhlich weiter, während sich die Spannung zwischen Frank reich und Spanien sichtlich verschärft. Dabei liegt Grund zu der Annahme vor, daß die Spanier nach der Besetzung der in ihrer Einflußzone gelegenen strategisch wichtigen Orts eine schärfere Aggressive ergreifen werden. Die Annahme stützt sich auf die Meldung aus Larasch, daß im Hinterlands der marokkanischen Hafenstadt El Ksar drei Spanier von den Kabylen ermordet worden seien. - ' Orient. Seit dem August 1876, dem Regierungs antritt des entthronten Abdul Hamid, hatte kein türkischer- Sultan sich außerhalb Konstantinopels blicken lassen. Um sw größer war die streude über die in jeder Beziehung bisherf günstig verlgufene Reise ' des gegenwärtigen Sukarvi "SNS» Schein. 2) Roman von Luise von Franc vuis. Freiherr von Thannhausen war es an sich und*bei sseinen Kameraden gewöhnt, zu Hause'von einem ge« wissen Luxus umgeben zu sein. Das Zimmer/ des Leut« nants von Stern ließen einen solchen aber /vollständig vermissen. Wohl herrschte die peinlichste/Sauberkeit und auch eine gewisse Behaglichkeit fehlt/ 'nicht, aber der mit Büchern und Schriften bedeckte/ Schreibtisch, die verschiedenen Bücherregale an den Wänden ließen eher auf die Wohnung eines Gelehrten, als auf die ei nes jungen, unverheirateten, lebenslussigen Leutnants schließen. Ein erstaunter, fast finsterer Blick empfing den un vermuteten Besucher, der mit einem harmlosen Lächeln Leutnant von Stern die Hand zum Gruße entgegen streckte. „Was wünschen Sie, Herr Adjutant?* fragte Leut« nant von Stern in wenig kameradschaftlichem Tone. Die vor einer Viertelstunde durch den Regimentskom mandeur widerfahrene Zurechtweisung wirkte noch nach, so sehr mochte sie ihn erbittert haben. „Verzeihen Sie, Herr Kamerad/ antwortete Freiherr von Thannhausen in herzlichem Tone, als habe er den frostigen Empfang nicht bemerkt. „Ein unbestimmtes Gefühl, als ob Sie eines Freundes bedürfen, hat mich! zu Ihnen geführt/ Herr von Stern antwortete nicht, aber sein Gesicht! hellte sich doch auf und er drückte warm die dargereichtet Hand. Der Adjutant fuhr fort: „Wir sind einander noch nickt näher betreten, Herr ,Kamerad und selbst unter den anderen Kameraden —" , lange Werde ich noch Kameraden haben MaMnmtv v. kach der mazedonischen Hauptstadt SEnkN. Eine ungeheure Menschenmenge erwartete den Sultan an der Landungsstelle, dem auf seiner Fahrt zum Palais von dem dichten Spalier der Schulen, Gewerke usw. begeisterte Huldigungen dargebracht wurden. Der Sultan übersandte aisbald nach der Ankunft seinem in der Villa Allatini inter- niertrn Prüder, dem Erlultyn Abdul Hamids seinen Gruß. kleine politische Nachrichten. Äie Dreibunddebatts in der italienischen Kammer brachte zwar keine offizielle Erklärung der Regierung, war aber doch für die in weiten Kreisen Italiens herrschende Auffassung recht bezeichnend. Die Kammer zollte dem früheren Minister des Auswärtigen Guicciardini stürmischen Beifall, als er erklärte, Italien sei trotz seiner Bündnisse isoliert und würde mehr von Freund schaften als von Allianzen haben. Andererseits fand aller dings auch die Erklärung Guicciardinis, daß er unter den gegebenen Verhältnissen die Verlängerung des Dreibundes für geboten erachte, lebhafte Zustimmung. — In Mexiko fand der Rebellenführer Madero bei seinem feierlichen Ein zug in die gleichnamige Hauptstadt einen kühlen Empfang. Das Erdbeben mit seinen furchtbaren Schrecken hatte die Menschen ernster gestimmt, und viele erblickten In der Kata strophe eine Strafe des Himmels für die Vertreibung des langjährigen Präsidenten Porfirio Diaz. Daneben fehlte es auch nicht an enthusiastischen Kundgebungen, die in einem seltsamen Gegensatz standen zu dem Jammergeschrei, da» wenige Stunden vorher die Stadt erfüllt hatte. Für den Einzug Maderos in den Palast hatte man natürlich die besten Straßen ausgewählt, in denen von den Zerstörungen des Erdbebens fast nichts zu merken war. — Die nordameri- kanifche Union stuht die unruhigen zentralamerikanischen Staaten, die sich, bekanntlich zu einem Staatenbunde ver einigen wollen, unter ihre Aussicht zu bekommen. Dem vorgeschlagenen Vertrag mit Honduras lieh der Staats sekretär des Auswärtigen Knox soeben einen Vorschlag zu einem Vertrage mit Nikaragua folgen, der unter anderem ein amerikanisches Darlehen von 60 Millionen M. vorsieht. Dafür soll ein nordamerikanischer Zollbeamter die Kontrolle über die Staatsfinanzen von Honduras ausüben. Ob die Verträge Zustandekommen werden, ist bei der vorsichtigen Haltuna des Senats in Washinaton noch ungewiß. Ein preußischer Prinz als Landrat. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der bereits Wiederholt versuchsweise die landrätlichen Geschäfte des Kreises Frankenstein in Schlesien geführt hat, ist nun mehr mit der dauernden Verwaltung des Landralsamtes in diesem Kreise beauftragt worden, während der bishe rige Landrat Freiherr von Schirnding zum Oberoerwal- tungsgerichtsrat ernannt wurde. Der Prinz ist bekanntlich seit einem Jahr mit einer Prinzessin von Rvtibor ver heiratet. Im Kreise Frankenstein liegt die ihm von seinem Vater, dem Prinzen Albrecht, überkommene Herrschaft unlervraa, ihn der Andere nm gepreßter «summe? „Sie sehen zu schwarz, Herr Kamerad/' verwehte der Adjutant lachend. „Die Worts des Obersten haben Sis verletzt, aber Sie Kennen ihn noch zu w/nig. Er geht Mitunter wohl etwas zu weit, ist aber 'sehr schnell auch bereit, za verzeihen, wenn er sieht, daß er sich in einem Menschen getäuscht hat und mir will 'es scheinen, als habe er sich in Ihnen getäuscht, ist es nichts so?" „Allerdings ist der Schein wider mich/ entgegnete wehmütig/Leutnant von Stern, „m/d dock, waren seine Worle nicht unbegründet — ich ha^ Schulden, ich kann Mich nichtshalten/ , ! „Es wird sich arrangieren lassen?" „Durch meinen Zuschuß nLht. und durch Gehaltsab züge erst recht nicht/ „Sollten FH re Verbindlichkeiten so erheblich sein?" „Für meine Verhältnisse- allerdings/ „Verzeihen Sie die Indiskretion; aber wieviel brau schen Sie, Herr Kamerad?* „Nahe — nchhe an -> jünKausend Mark!" „Fünftausend Mark — mch das ist alles?" „Alles t" wiederhole Herr von Stern mit bitterem Tone und einen Blick auf die wenigen Gegenstände im Zimmer, der zum Schluß in einer? Art von zärtlicher Wehmut au? den Büchern, seineist einzigen entäuß^rlichen Besitztum, haften blieb. .Während einer sich jetzt entspmnentien kurzen, Knap pen Inquisition zwischen dem beiden Kameraden machte sich in der offenen, heitzeren Weitze des' Adjutanten et was geltend, was die scheue Nartur des Anderen über wand. 'Leutnant.von/ Stern, .als-Sohn «eines Offiziers, Ler seinen Kindern kein nennenswertes Bermögem 'hin terlassen, hatte kein vermögen keine Unterstützung, keine Aushilfe von Verwandten ,u erwarten. Ein justgearr Bruder, gleichfalls Offizier, iM'- m eiwtas leich tsiNmiM Weste den Nest des väterlichen Vermögens verbraucht Süd uock lümtauiend Mark. -Schulden dam chrmackt. Kamenz. Prinz Friedrich Wilhelm, dessen Bild wir heute bringen, ist am 12. Juli 1880 in Kamenz geboren und gegenwärtig wohl der jüngste preußische Landrat. SeliAirdaNe. Ein serrsakioneKer Gauucr-Prozest wird gegenwärtig vor dem Landgericht 1 in München verhandelt. Angello Ist ein gewisser Becker, unter den Zeugen befinden sich d. beiden berühmten Maler von Stuck und von Kaulbao. Becker, der ohne Beruf und nur von Hochstapeleien und Abenteuern gelebt hat, machte im vorigen Jahre in München die Bekanntschaft des früheren argentinischen Gesandtschaft? - Attachees Florduy, der mittlerweile auch auf die schiefe Ebene geraten war, und das Paar beschwindelte gemein schaftlich auf höchst raffinierte Art den Juwelier Koch in Frankfurt a. M. um Juwelen im Werte von 154600 Mark. Um der vornehmen Gesellschaft Münchens und Frankfurts, mit der sie Fühlung genommen hatten, Sand in die Augen zu streuen, ließen sich die beiden Hochstapler von Stuck und Kaulbach malen. Mit den Diamanten, die sie mit falschen Checks bezahlten, verdufteten sie nach London und von hier nach Amerika, wo sie Las meiste in Gesellschaft liederlicher Frauenziminer verjubelten. Das Urteil lautete auf fünf Jah re Zuchthaus, 2100 Matt Geldstrafe und zehn Jahre Ehr vertust. Beckkr untzrwark li-d sofort dem Urteil. ArleN Kn Oginski-Vrozetz. Der Petersburger Prozeß wegen des tzefälschtten Testaments des Fürsten Oginski, der seit Wochen die vornehme russische Gesellschaft in Spannung hielt, hat Mit der Verurteilung der Hauptangeklagten ge endet. Der erste derselben, der Hauptmann der Gards Wonljarljarski erhielt zwei Iohre, Pater Dombrowski ein ein Jahr vier Monate Gefängnis. Monkiewitsch und Michalowski wurden aus drei Jahre der Arrestantenkompagnte eingereiht. Piletzki erhielt acht Monate, Iaroszemski ein Jahr vier Monate Gefängnis. Stallmeister Wonljarljarski und Rechtsanwalt KasanLshejew wurden freigesprochen. Sämtliche Verurteilt? wurden aller Sonderrechte und Privi legien für verlustig erklärt. Das Urteil betreffend Wonljarl jarski, Pater Dombrowski und Monkiewitsch wird dem Zaren zwecks Milderung unterbreitet. Im Vrozeh wegen der Vocka-Margarine erklärt« Ler Angeklagte Mohr, mat» könne von ihm nicht verlangen, Laß er angebe, aus welchen Bestandteilen seine Margarine sich zusammensetze, der Konkurrenz tvegen dürfe er das nicht. Im wesentlichen enthielten die Hauxllsorten seiner Margarine süßen Rahm, Eigelb, Milch, bestes Rinderfett und etwas Speiseöl. Um das Erbe eines Mnigs. Der Prozeß, den die Prinzessin Luise um das Erbe ihres Vqters, des verstorbenen Königs Leopold von Belgien, führt, währt nun schon einige Wochen, ohne daß man aus den Verhandlungen ein klares Bild der finanziellen Verhältnisse des Königs hätte gewinnen können. So kommt es denn häuffg zu Situationen, die einer gewissen Komik nicht entbehren. Ein Anwalt teilte u. a. mit, daß vor einigen Tagen im PfeAestall des Schlaffes von Lasten Briefe des Königs entdeckt worden seien, wo nach Leopold im Jahre 1902 einen Spiezialfonds befaß, der bis zu seinem Tode im Jahre 1909- auf insgesamt 37 Millionen angewachsen sein müßte. AU aller WE. Eine empörende Blutkak verübte in der Nähe des Märkischen Städtchens Mesack ein Vagabund, dessen Name noch nicht festgestellt wurde. Er stieß ohne jede Veranlassung dem auf der Straße spielenden sünfjährigen Söhnchen des Ackerbürgers 'n olf ein Messer in den Unterlnb. Das arme Kind lebte nur noch wenige Stunden und starb unter furcht baren Schmerzen. Der gemeine Täter hatte sich am Tage vorher in Kneipen damit gebrüstet, daß er etwas unter nehmen wolle, wovon gang Friesack sprechen werde. — Eine ähnliche Schurkerei wird aus Mannheim gemeldet. Ein Knabe und ein Mädchen suchten im Walde Erdbeeren. Zwei jüngere Männer kamen zu ihnen und mißbrauchten nicht nur das Mädchen, sondern versetzten ihm auch in die Weichteile Messerstiche. Auch aus den Knaben hieben sie ein. Die beiden Kinder sind schwer verletzt. Als mutmaß liche Täter wurden zwei Brüder in Mosbach namens Feßner aus Michaelz, die beide nicht gut beleumundet sind, verhaftet. — Bei einem Streit zwischen zwei siebenjährigen Schul- Als er fick dann keinen Ausweg weiter wußte, batte « sich an den öfteren Bruder gewandt und dieser, der mii großer Zärtlichkeit an ihm hing, konnte ihm trotz des -großen Leichtsinns nicht alluckehr zürnen. So hatte et Lie Bürgschaft sür diele sünstau^end Mark mit über nommen, obwohl er fick selbst noch nickt Klar war, wie er diese bezahlen konnte, denn das ganze Vermögen der ,Eltern hatte der jüngere Bruder verbrannt. Da war ihm der Gedanke gekommen, fick durch Beiträge sür eine große Zeft'ckrist soviel zu verdienen, um die^e Schuld abtragen zu können. Aber obwohl er eine große schrift stellerische Begabung be'aß, so war seine Feder noch nicht gewandt genug und die Redaktion die er Zeitung halte die Verwendung einer Beiträ-e erst 'ür später in Aussicht gestellt, er tollte bis dahin sein Studium und feine Hebung iort eben. Ter Gläubiger deines Bruders aber hatte in letzter <"eft ihn als den Bürgen arg ge drängt, denn sein Bricker nor nock viel weniger zur Bezahlung der Schuld im Stande. Ter Geldgeber, ein bekannter Wu ckerer halte fick nun an den Obersten ge wendet, ohne den wol rcn Sack verhalt anmgeben und jo mochte der Oberst glauben, er selbst habe diee aus dem Spiel entstandene Schuld kontrahiert. Den Angeber für seinen Bruder konnte er aber nicht spielen, denn wenn er dadurch vielleicht auch seine eigene Karriere rettete, so gefährdete er dadurch die seines Bruders und dazu war er noch viel weniger im Stande. Also em rasches Arrangement oder er war verioren. ! „Die Summe soll heute Abend in Ihren Händen sein, Herr Kamerad/ sagte Freiherr von Thannhauen und schickte sich zum Gehen an. Eine brennende Nöte ü berslammte das Gesicht des Leutnants von Stern. „Diese Hilfe/ stammelte er, unerwartet wie ein Wun« der — ich weiß mcht, was ich sagen soll Herr Adju* kant, Sie, em mir fast Fremder —"
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