Akustische. Die szenischen Ergebnisse des Monodrams haben große Ähnlichkeit mit der Selbstenthüllung, die während einer Psycho analyse von den Patienten gefordert wird. Die abgerissene Sprache und unvollendete Redeweise der „Frau“ finden ihre Entspre chung in der musikalischen Ausdeutung. Das äußere Geschehen besteht - wie bereits an gedeutet - darin, daß eine Frau ihren Ge liebten, der sie verlassen hat, im nächtlichen Wald (Symbol für die dunklen Seiten der Seele) sucht und ermordet auffindet. An der Seite des Leichnams denkt sie an das Glück vergangener Liebe, unterbrochen von den Momenten des Erkennens der furchtbaren Realität, die etwas mit einer mysteriösen „Frau mit weißen Armen“, einer Rivalin zu tun haben muß. Geschildert werden vor al lem die psychischen Vorgänge, das Außer- sich-Geraten eines Menschen. Mit neuen Mitteln erleben wir eine „Wahnsinnsszene“ wie einst in der romantischen Oper, ein Mei sterwerk des 20. Jahrhunderts, das auch oh ne Bühnenbild seine absolute Wirksamkeit nicht verfehlt. Die „Erwartung“ kam erst 15 Jahre nach Vollendung der Komposition auf die Bühne, denn einige geplante Aufführungen, u. a. auch in Dresden, hatten sich zerschlagen. So wurde der Ort der Uraufführung das Deut sche Theater in Prag unter Alexander Zem linsky. Einige deutsche Bühnen spielten das Werk nach, darunter die Berliner Kroll-Oper im Jahr 1930, ebenfalls unter Leitung von Zemlinsky. 1931 wurde es als Rundfunk übertragung von der BBC in London ausge-. strahlt. Fleute allerdings hat das Werk einen festen Platz auf vielen Bühnen gefunden. 1974 bereits sang Anja Silja diese Glanzpartie aller dramatischer Sopranistinnen in Frank furt.