den dramatischen Richtungsimpulsen des Textes an, zeichnet Einzelheiten geradezu minutiös nach, bis hin zu zahlreichen Ton malereien. Es gibt allerdings auch keine wagnerischen Leitmotive, bestenfalls gewis se Wendungen und abrupte Ton-Figuren, die in variabler Art mehrfach aufscheinen. Melodieträger bleibt die Gesangsstimme. Das Orchester begleitet, gibt Schattierungen, stellt die Farbigkeit her durchaus im impres sionistischen Sinne. Und obwohl die „Erwar tung“ einen großen Orchesterapparat erfor dert, ist die Instrumentation über weite Strecken äußerst sparsam und kammermusi kalisch durchsichtig, hebt sich dadurch sogar wohltuend von den Klangballungen der spätromantischen Frühwerke ab. Dieses Bühnenwerk mit der Opusnummer 17 ist unmittelbar nach den „Fünf Orchester Beispiel für eine »Vision“ Schönbergs Er nannte das Bild „Christus“ stücken op. 16“, dem ersten großen expres sionistischen Werk, entstanden, also eben falls noch vor der Zeit seiner theoretischen und praktischen Erprobung „mit den zwölf nur aufeinander bezoge nen Tönen“. Und wie dort ist die Grenze der Tonalität längst über schritten, die Direktbe- zogenheit auf ein har monisches Zentrum auf gegeben. Es war auch die Zeit, als sich Schön berg besonders intensiv als Maler betätigte, ne ben Porträts, darunter mehrfach sich selbst malte, einige „Visionen“ schuf. Wie in solchen Bildern, die innere See lenzustände verdeutlich ten, übertrug er sie ins