Aufführungsdauer: ca. 20 Minuten | Er bezeichnete es schlicht als Variationen I für Orchester op. 31, forderte ein ausge sprochen großes Orchester, weniger wegen einer monumentalen als einer plastischen Klangwirkung und einer deutlich differen zierten Charakterisierung der verschiedenen Teile. Doch seine eigene Forderung bei der Arbeit mit den zwölf Tönen, keine Tonver doppelungen zuzulassen, erschwerte die Verwendung eines solch großen Instrumen tariums beträchtlich. Denn wie sollte eine so große Partitur ohne jegliche Verdoppelung auskommen? Es soll uns nicht weiter berühren, ob und wie er dies geschafft hat, obwohl es immer wieder beckmesserhafte Versuche gegeben hat, dem Meister selbst eine fehlerhafte Vorgehensweise anzurech nen. Für Schönberg war es wichtig, durch die Art der Orchestration Farbnuancen zu gewinnen, den Ausdruck zu beseelen und die musikalischen Gedanken klarer darzu stellen. „Man kann denken, daß sich, bei meiner Art der Orchesterbehandlung, in mei nen Werken keine einzige Stelle findet, an der die Notwendigkeit besteht, fünf Posaunen zu verwenden, da kein Forte diesen Einsatz verlangt“, meinte Schönberg, „und dennoch sind sie an vielen Stellen unentbehrlich, zur Erzielung voller Klarheit - ein Grund, der viel schwerer einzusehen ist.“ Tatsächlich gibt es in den „Variationen für Orchester“ mehrere Stellen, an denen vier Posaunen und eine Baßtuba genau in dem von Schönberg charakterisierten Sinne einge setzt sind. Die Klangfarben waren für Schönberg eine wichtige Größe innerhalb seiner Kompositionskunst, besser gesagt bei seinen Instrumenationsarbeiten. Bereits 1909 trieb er vorbereitende Studien in den „Fünf Orchesterstücken“ op. 16. Dort ver wirklichte er im dritten dieser Stücke - beti-