geb. 13.9.1874 in Wien; gest. 13.7.1951 in Los Angeles musikalischer Autodidakt, hatte nur etwas Unterricht bei A. von Zemlinsky 1901 Übersiedlung nach Berlin (u. a. Lehrer am Stem- schen Konservatorium) ab 1903 Wien als Komponist, Dirigent und Lehrer seit 1908 zahlreiche Arbeiten als Maler (Porträts, „Visionen“) 1911 Berlin, unternahm als Dirigent mehrere Konzertreisen 1917 Wien (Entwicklung der Zwölftonmusik) 1925 Meisterklasse für Komposition in Berlin 1933 Emigration über Frankreich in die USA Schöpfer, Heiliger Geist“ und „Schmücke dich, o liebe Seele“. Und auch später näher te man sich Schönberg recht zaghaft, in der Zeit des Nationalsozialismus natürlich gar nicht. Heinz Bongartz setzte aber schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg, 1947, so zusagen im Zeichen des Neubeginns die Kammersinfonie op. 9 aufs Programm, si cherlich als Reaktion auf das staatlich ver ordnete Totschweigen während des „1000jährigen Reiches“. Aber erst wieder 1969, in der Chefzeit von Kurt Masur, fan den das 2. Klavierkonzert und die Fünf Or chesterstücke op. 16 ihren Platz in den phil harmonischen Programmen, 1978 sogar erst „Ein Überlebender aus Warschau“, dieses be wegende Alterswerk. Danach war es wieder still um Schönberg bis in die 80er Jahre. Nachdem 1982 das 2. Klavierkonzert erneut aufgeführt wurde und 1984 die „Verklärte Nacht“, kam es einem Paukenschlag gleich, als Herbert Kegel 1986 die „Gurrelieder" brachte, dieses große Werke mit Solostim men, einem Sprecher, Chören und einem ge waltigen Orchester. Daran mag sich mancher unserer verehrten Besucher erinnern und sich tief im Herzen wünschen, dieses Werk noch einmal zu erleben. Das damalige Erleb nis ging seinerzeit wirklich unter die Haut und hätte möglicherweise Anlaß sein kön nen, sich diesem Komponisten und seinem Werk mehr zu nähern. Doch wir alle haben uns bis zum Jahr 2000 gedulden müssen und erlebten plötzlich in einer kurzen Folge mehrere Werke Schönbergs, meist sogar in den Außerordentlichen Konzerten, also un ter dem Aspekt des Ungewöhnlichen und Herausragenden, wenn man den Sinn dieser Reihe unter diesem speziellen Blickwinkel betrachten will. Im Januar 2000 hörten wir die „Begleitmusik zu einer Lichtspielszene“