DRESDNER (J PHILHARMONIE war auch die Krux bei der Arbeit. Und nach vie len Beratungen mit Freund Joseph Joachim, nach einem Orchesterdurchspiel, um den Klang zu überprüfen, nach etlichen Überarbeitungen konnte das Klavierkonzert d-Moll am 22. Ja nuar 1859 erstmals aufgeführt werden. Am Klavier saß der Komponist, am Dirigentenpult stand der treue Freund Joachim. Es wurde nur ein Achtungserfolg, mehr nicht. Die Presse fand das Werk „unverständlich, sogar trocken und in hohem Maße ermüdend“. Brahms ließ Aufführungsdauer: ca. 45 Minuten sich nicht entmutigen, auch nicht nach einem fünf Tage späteren Leipziger Mißerfolg. Brahms berichtete Clara Schumann: „Du weißt wohl schon, dass es vollständig durchgefallen ist. In den Proben durch tiefes Schweigen, in der Aufführung (wo sich nicht drei Leute zum Klatschen bemühten) durch ordentliches Zischen“. Er arbeitete das Konzert nochmals Johannes Brahms (sitzend) mit seinem Freund Joseph Joachim (1831 - 1907), dem | wichtigsten Partner und Berater während der Arbeit j am 1. Klavierkonzert (um 1855) durch, vereinfachte die innere Struktur und sah voller Zuversicht einem künftigen Erfolg entge gen: „Trotz alledem wird das Konzert noch einmal gefallen“. Sehr bald schon sollte denn auch die Bedeutung dieser „Klaviersinfonie“ in ihrem künstlerischen Wert und als leidenschaftlicher Ausdruck eines jugendli chen Komponisten in sei ner „Sturm- und Drang“- Zeit erkannt werden. Gerade, was dem Werk anfangs verübelt wurde, das modische Verlangen nach virtuoser Bravour verleugnet zu haben und durch eine Mischung aus Konzertantem und Sin-