a* DRESDNER O PHILHARMONIE und nach innen gewendet hingestellt wird. „Der Brahmsnebel ist mir lieber als die Gluthitze von Wagner, Strauss und anderen“, hat Reger einst gesagt. Im Gegensatz zu Strauss und Pfltzner, die den Frühvollendeten um 33 Jahre überlebt haben, widmete Reger sich - Brahms folgend - ganz der reinen, „absoluten“ Musik, wovon sein kaum übersehbares Schaffen zeugen mag. Außer der Oper sind in seinem CEuvre alle Gattungen vertreten: Lied, Klavier- und Orgelmusik, Kammermusik, Orchesterwerke und Chormusik. Zweimal hat er versucht, einen „Ausflug in die Programmusik“ - wie er selbst spöttisch formulierte - zu unternehmen, eine Demonstration seiner ausgereiften Instrumenta tionskunst. Beide Werke entstanden, nachdem er 1911 zum Leiter der Meininger Hofkapelle, die Hans von Bülow ein Vierteljahrhundert zu- | vor zu europäischem Ruhm geführt hatte, be rufen wurde. Während „Eine romantische Suite“ (1912) den Ausdruckscharakter von drei Eichendorff-Gedichten lediglich spiegelt, be schreiben die Vier Tondichtungen nach Ar nold Böcklin (Böcklin-Suite) in tonmalerischer Ausführlichkeit im Sinne von Richard Strauss | die ausgewählten Bilder des seinerzeit berühm ten Schweizer Malers. Es ist sicher kein Zufall, daß sich Musiker und Dichter um die Jahrhundertwende immer wieder von Böcklins tiefromantischen Bildern angezogen fühlten. So hat Sergej Rachmaninow bereits vier Jahre vor Reger eine Sinfonische Dichtung „Die Toteninsel“ komponiert, nach einem Gemälde, das in dieser Zeit kaum in einem gutbürgerli chen und gründerzeitlich geprägten Haushalt fehlen durfte. Man glaubt in der Regerschen Partitur eine seltsame, für den Komponisten höchst ungewöhnliche Hinneigung zum Impressionismus zu erkennen. Das mag nicht ganz abwegig erscheinen, hatte er doch kurz vorher mit den Meiningern Debussys „Prelude S. 20: Reger am Diri gentenpult; Karikaturen von Willy von Beckerath (1909) Aufführungsdauer: ca. 26 Minuten Arnold Böcklin (1827 - 1901) leitete mit seinen monumen- talisierenden Idyllen (beseelte Natur), oftmals in der antik mythischen Sagen-und Götterwelt angesiedelt, die Neoromantik ein.