i> DRESDNER 0 PHILHARMONIE besten dazu angetan, den Hörer in die seltsam versponnene Klangwelt des schwierigen und abseitigen Werkes einzuführen. Sie sind nicht so sehr Schilderung des äußeren Geschehens als vielmehr Spiegelung innerer, seelischer Vor gänge. Um das Porträt des großen Renais sancemeisters Pierluigi da Palestrina zu zeich nen, hat Pfitzner in der kompositorischen Technik bewußt auf die kontrapunktischen Künste der alten römischen Schule zurückge griffen. Zugleich entwickelte er in kühner Verbindung mit spätromantischen Klangvor stellungen einen sehr eigenwilligen Stil, der in seiner Mischung aus asketisch strenger, sogar spröder Linearität mit orchestraler Klangpracht des modernen Orchesters, in seiner Verwen- Papst Julius III. und der Komponist der päpstlichen Kapelle Palestrina, der für dessen Nachfolger Marcellus II. die späterhin berühmte und über alle Maßen gelobte „Missa Papae Marcelli" komponiert hat und ihm den legendären Titel „Retter der Kirchenmusik" einbrachte; Holzschnitt 1568.